Erkältungs- und GrippesaisonDiese acht Erreger lösen am häufigsten Schnupfen und Fieber aus
Sie sind dafür verantwortlich, wenn wir Husten haben oder mit Gliederschmerzen im Bett liegen: Viren und Bakterien. Manche sind gefährlicher als andere.
Coronavirus
Dieses Virus hält uns seit Beginn der Pandemie Ende 2019 in Atem – oder eher, es raubt den schwer Erkrankten den Atem. Sars-CoV-2 ist aber noch kein typisches saisonales Virus. Es ist zwar zu vermuten, dass im Winter die Covid-Erkrankungen zunehmen. Aber auch im vergangenen Sommer plagte das Virus Infizierte mit Husten, Schnupfen und teilweise Fieber. Covid-Erkrankungen können in seltenen Fällen immer noch sehr schwere Verläufe haben, vor allem bei älteren Personen, und zu chronischen Folgen führen (Long Covid).
Influenzavirus
Grippeviren sind äusserst wandlungsfähig und entgehen der Immunantwort immer wieder aufs Neue. Deshalb werden jedes Jahr angepasste Impfstoffe benötigt. Es gibt Influenza-A-Viren mit zahlreichen Subtypen und Influenza-B-Viren. Da die Erreger neben Menschen auch Tiere wie Vögel und Schweine infizieren können, besteht die Gefahr, dass sich dabei neue Pandemieviren entwickeln. Grippeerkrankungen können in seltenen Fällen schwer verlaufen und verursachen in der Schweiz fast jedes Jahr zahlreiche Todesfälle.
Rhinovirus
Rhinoviren sind die häufigsten Erkältungsviren, die uns immer wieder infizieren. Der Grund, wieso wir keine bleibende Immunität entwickeln, ist, dass es mehr als 160 Subtypen gibt. Sie führen dazu, dass erst der Hals kratzt, dann die Nase läuft und wir auch noch husten und niesen. In der Regel sind diese Infektionen harmlos, nur für Kleinkinder können sie in seltenen Fällen gefährlich werden.
Adenovirus
Adenoviren reihen sich in die Erkältungsviren ein, können aber in seltenen Fällen zu Bronchitis oder Lungenentzündung führen. Sie übertragen sich ebenso wie andere Erkältungsviren über Tröpfchen.
Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV)
Das RS-Virus tritt saisonal ähnlich wie die Grippeviren hauptsächlich im Winter auf. Vor allem Kleinkinder und ältere Menschen können wegen Infekten der oberen und unteren Atemwege durch RSV schwer erkranken. Die Verbreitung der RS-Viren wurde lange unterschätzt. Jetzt gibt es neue Antikörper und Impfungen.
Keuchhusten (Pertussis)
Die Keuchhustenerreger, die Bakterien Bordetella pertussis, sind sehr ansteckend. Die Infektion betrifft hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder und kann insbesondere in den ersten sechs Monaten zu schweren Verläufen mit Erstickungsgefahr führen. Ein Gift, produziert von den Bakterien, löst die Hustenanfälle aus. Da der Infektionsschutz mit der Zeit abnimmt, verbreiten sich die Erreger alle vier bis sechs Jahre vermehrt. Seit Anfang des Jahres treten sie europaweit in allen Altersgruppen wieder häufiger auf, was die Impfung von schwangeren Frauen und Kleinkindern zum Schutz der besonders gefährdeten Säuglinge zusätzlich sinnvoll macht.
Pneumokokken
Die Bakterien führen bei uns jedes Jahr zu etwa 1000 schweren Pneumokokken-Erkrankungen, meist Lungenentzündungen. Betroffen sind vor allem Kleinkinder unter zwei Jahren und über 65-Jährige. Jährlich sterben – oft trotz Antibiotikabehandlung – 100 Erkrankte, davon 80 Prozent ältere Personen. Deshalb ist für die gefährdeten Altersgruppen eine Impfung empfohlen. Es gibt zahlreiche Serotypen der Pneumokokken. Impfstoffe schützen gegen bis zu 20 dieser sogenannten Serotypen.
Mykoplasmen
Mycoplasma pneumoniae gehört zu den kleinsten Bakterien, die sich noch selbstständig vermehren können. Sie führen zu Lungenentzündungen, die aber nur in seltenen Fällen gefährlich sind. Mykoplasmeninfektionen treten in Wellen alle ein bis drei Jahre auf. Während der Corona-Pandemie gab es praktisch keine Ansteckungen, dafür kam es in diesem und im letzten Sommer zu einem aussergewöhnlichen Anstieg.
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