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Ärzte-Latein
Was sind Pneumokokken? Und sollte man sich dagegen impfen lassen?

Kinder sollten so früh wie möglich gegen Pneumokokken geimpft werden, sagt der Infektiologe Christoph Berger.
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Ins öffentliche Bewusstsein sind die Pneumokokken erst kürzlich wieder geraten: Als bekannt wurde, dass sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dagegen hat impfen lassen. Pneumokokken sind Bakterien, die über Tröpfchen beim Niesen, Sprechen oder Husten übertragen werden und schwere Infektionskrankheiten auslösen können wie Hirnhautentzündungen, Blutvergiftungen oder Lungenentzündungen.

Dass sich Menschen ab 60 – Angela Merkel ist 66 – vor diesen gefährlichen Krankheiten schützen, ist sinnvoll. Noch wichtiger aber ist die Pneumokokkenimpfung für Säuglinge und Kleinkinder. «In den ersten zwei Lebensjahren ist das menschliche Immunsystem noch zu wenig ausgereift, um sich gegen Pneumokokken zu wehren», erklärt Christoph Berger, Infektiologe am Kinderspital Zürich und Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen. «Kinder sollten deshalb so früh wie möglich gegen Pneumokokken geimpft werden.» Für Kinder bis 5 Jahre übernimmt denn auch die Grundversicherung die Kosten.

Empfehlenswert ist die Pneumokokkenimpfung auch für ältere Menschen. Und in der Schweiz wird die Impfung – Fachleute sprechen vom «Pneumokokken-Konjugatimpfstoff» – Menschen mit chronischen Vorerkrankungen empfohlen. Dazu zählen etwa Herz-Kreislauf-Probleme, Lungenkrankheiten, Nierenschwäche, Rheumatoide Arthritis oder multiple Sklerose. Diese Risikopatienten müssen die Impfkosten (rund 90 Franken) allerdings selbst bezahlen.

Gegen das derzeit grassierende Coronavirus verschafft die Pneumokokkenimpfung übrigens keine Vorteile: Sie schützt nur vor bakteriellen Infektionen. (sae)