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Über 18 Grad im Januar
Mix aus Subtropenluft und Föhn knackt Temperaturrekorde

Menschen geniessen das milde Wetter im Schadaupark in Thun. Im Hintergrund sind die Alpen und typische fischähnliche Wolkenformationen sichtbar.
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In Kürze:
  • In Genf und St. Gallen wurden neue Januartemperaturrekorde gemessen.
  • Der warme Südwestwind brachte subtropische Luftmassen in die Westschweiz.
  • In der Ostschweiz verstärkte der Föhn die warmen Temperaturen erheblich.
  • Eine Kaltfront wird die Temperaturen wieder auf saisonale Werte senken.

In der Schweiz herrschen derzeit für die Jahreszeit aussergewöhnlich milde Wetterverhältnisse. Besonders extrem war die Wärme am Wochenende. Am Samstag wurden in der Romandie wie auch in der Ostschweiz neue Allzeittemperaturrekorde für den Monat Januar gemessen. Gemäss Meteo Schweiz gab es in Genf 18,1 Grad. Der dort bisher gültige Temperaturrekord (16,8 Grad) wurde deutlich überboten. Meteo Schweiz sammelt in Genf seit 1950 Wetterdaten.

Bemerkenswert ist auch der neue Wärmerekord, der am Samstag in St. Gallen auf einer Höhe von immerhin 776 Meter aufgestellt wurde. Dort stieg das Thermometer auf 16,2 Grad. Der bisherige Januarrekordwert lag in St. Gallen bei 15,8 Grad (gemessen am 2. Januar 2022).

Nur knapp verpasst wurde der Allzeitrekord in Zürich-Kloten. Dort gab es am Samstag 16 Grad. Noch wärmer war es am Flughafen im Januar bisher erst einmal, nämlich am 1. Januar 2023 mit 16,8 Grad.

Wie kommen diese für die Jahreszeit aussergewöhnlichen Temperaturen zustande?

Grundsätzlich liegt der Alpenraum seit Freitag in einer sehr kräftigen südwestlichen Höhenströmung. Intensive Orkantiefs über dem Atlantik sorgen für eine unablässige Zufuhr von extrem milden Luftmassen, die ihren Ursprung in subtropischen Gefilden haben.

Die Rekordwerte vom Wochenende in der Romandie sind in erster Linie auf diese subtropische Luft zurückzuführen. In der Westschweiz habe der milde Südwestwind bis zum Boden durchgreifen und für eine optimale Durchmischung sorgen können, erklärt Daniel Köbele, Meteorologe von Meteo Schweiz. «Wir hatten es also mit den für die Jahreszeit wärmstmöglichen Bedingungen zu tun», sagt Köbele.

Föhnsturm hilft bei Wärme mit

In der Ostschweiz spielte jedoch noch ein anderer Wärmefaktor mit. «Der Rekordwert in St. Gallen kam mit Föhnunterstützung zustande», sagt Köbele. Wegen des starken Druckunterschieds zwischen der Alpennordseite und der Alpensüdseite stiess der Föhn bereits am Freitagabend in die nördlichen Alpentäler vor. Am Samstag drang die trockene und milde Föhnluft dann zeitweise bis weit ins Mittelland vor und trieb die Spitzenwerte dort zusätzlich in die Höhe.

Der Föhn blies speziell in der Ostschweiz auch am Montag nochmals kräftig und erreichte in Böen an exponierten Stellen, zum Beispiel im Appenzellerland, über 150 km/h. Auch die Temperaturen stiegen in den Föhngebieten nochmals auf extrem milde Werte. So gab es in Vaduz 16,7 Grad und in Elm 16,5 Grad.

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Beendet wird der Föhn im Verlauf des späteren Montagabends. Dann überquert eine Kaltfront die Schweiz von West nach Ost und drückt die Temperaturen wieder auf für die Jahreszeit normalere Werte.

Und: In den Voralpen und Alpen wird es oberhalb von 1000 bis 1200 Meter ordentlich Neuschnee geben. Das gilt auch für jene Regionen, in denen bisher gebietsweise eine ausgeprägte Schneearmut vorherrschte, namentlich Nord- und Mittelbünden, das Engadin und die Alpensüdseite.

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