Orkan Éowyn wütet in IrlandAutofahrer stirbt durch umgestürzten Baum – Windspitzen von über 180 km/h
In Irland und Teilen Grossbritanniens sorgt ein Sturm für grosse Schäden. Behörden rufen die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben.
Umgestürzte Bäume und Strassenschilder, kein Strom, kein Flug- und Bahnverkehr: Der Sturm Éowyn hat das öffentliche Leben in Irland und Teilen von Grossbritannien zeitweise zum Erliegen gebracht.
Auf den Strassen der Metropolen Dublin, Belfast und Glasgow herrschte am Freitag eine Stille, die an den Beginn der Corona-Pandemie vor knapp fünf Jahren erinnerte, schreibt die Deutsche Presse-Agentur. Wer sich auf die Strasse wagte, konnte sich in den Böen nur schwer auf den Beinen halten.
Der irische Wetterdienst Met Éireann meldete eine Windgeschwindigkeit von 183 Kilometern pro Stunde, so viel wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Wetterlage bleibt angespannt.
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Am Freitagmorgen ist ein Autofahrer im Nordwesten Irlands ums Leben gekommen: Ein Baum war auf sein Auto gestürzt. Die Polizei konnte die Leiche im Wagen zunächst nicht bergen.
Mehr als eine Million Haushalte ohne Strom
Für Freitag galt wegen des Orkans Éowyn für die gesamte Insel Irland sowie für das Zentrum und den Südwesten Schottlands die höchste Warnstufe Rot – dies bedeutet Lebensgefahr. Schulen wurden geschlossen, der Zug- und Fährverkehr ausgesetzt und mehr als 1000 Flüge gestrichen. Am Freitagabend wurde die Gefahrenstufe in Schottland auf die zweithöchste Stufe Orange herabgesetzt.
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In der Republik Irland und in Nordirland waren mehr als eine Million Haushalte, Bauernhöfe und Geschäfte ohne Strom. In Schottland wurden Stromausfälle für etwa 100’000 Kunden gemeldet. Die irische Stromversorgungsbehörde erklärte, die Leitungen seien in einem noch nie da gewesenen Ausmass beschädigt.
«Bitte bleiben Sie einfach zu Hause, wenn Sie können», mahnte die nordirische Regierungschefin Michelle O’Neill im Sender BBC Radio Ulster. «Wir sind jetzt im Auge des Sturms. Wir sind in der Phase der Alarmstufe Rot.» Auch der schottische Regierungschef John Swinney appellierte an die Bevölkerung, auf Reisen zu verzichten. Das Parlament in Edinburgh schloss seine Pforten.
Der Fussball-Meister Celtic Glasgow hat das für Samstag geplante Spiel gegen den FC Dundee wegen Sturmschäden am Stadion kurzfristig absagen müssen. «Das ist natürlich enttäuschend, aber die Sicherheit unserer Fans hat für uns immer Priorität», teilte der Club mit.
Der Meteorologe Jason Nicholls vom privaten Wetterdienst Accuweather sagte, ein Teil der Energie von Éowyn stamme von einem Tiefdrucksystem, das an der US-Golfküste für historische heftige Schneefälle gesorgt habe. Der Sturm werde durch den Jetstream angetrieben und durch Energie in den oberen Schichten der Atmosphäre gespeist.
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
DPA/AP/chk/msc
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