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LiveTicker zum Waldbrand im Wallis
Armee verlängert Katastrophenhilfe | Feuerwehrleute aus der ganzen Schweiz helfen beim Löscheinsatz

Im Gebiet oberhalb von Bitsch brechen immer wieder neue Feuer aus.

Das Wichtigste in Kürze

  • Oberhalb der Walliser Gemeinde Bitsch ist ein heftiger Waldbrand ausgebrochen. Die Löscharbeiten dauern seit einer Woche an.

  • Ein Ende der Löscharbeiten ist trotz Fortschritten nicht absehbar.

  • Laut den Behörden konnten die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner des Weilers Oberried wegen des Waldbrands ob Bitsch/Ried-Mörel am Sonntag in ihre Häuser zurückkehren.

  • Die Helikopterfirma Air Zermatt hat ihre Rückzugsdrohung vom Waldbrand mit Sicherheitsüberlegungen begründet. (Lesen Sie dazu auch: Warum die Armee-Helis im Kampf gegen das Feuer blockiert waren)

Armee verlängert Katastrophenhilfe

Die Armee hat das Gesuch des Kantons Wallis nach einer Verlängerung des Hilfseinsatzes wegen des Waldbrandes bei Bitsch VS akzeptiert. Sie wird bis 8. August die Überwachung der Glutnester weiterführen.

Die weit über hundert bekannten Glutnester im Einsatzraum könnten je nach Wetterlage jederzeit wieder Feuer entfachen, teilte die Armee am Freitag mit. Die Walliser Behörden hätten deshalb die Armee gebeten, ihre Unterstützung zu verlängern. Ursprünglich sei der Einsatz bis zum 28. Juli bewilligt gewesen.

Für die Überwachung der Glutnester setzt die Armee einen Super-Puma-Helikopter mit einer Infrarotkamera sowie zwei Spezialfahrzeuge mit Wärmebildkameras ein. Die Überwachungsarbeiten erfolgen hauptsächlich in der Nacht.

Erneuter Brandausbruch am Donnerstag

Wie der Gemeindeführungsstab Waldbrand Riederhorn am Freitagabend mitteilte, sind zurzeit im Brandgebiet täglich noch 50 bis 60 Feuerwehrleute mit Löscharbeiten beschäftigt. Allein am Donnerstag hätten um die 80 «Hotspots» eliminiert werden können.

Die freigelegten Glutnester würden entweder durch den gezielten Abwurf von Löschwasser aus der Luft oder mit Hilfe der seit Mittwoch eingesetzten flexiblen Löschsäcke gelöscht. Diese werden jeweils in unmittelbarer Nähe des Brandherds platziert.

Die Lage im Brandgebiet hat sich laut dem Führungsstab zwar etwas entspannt und der Boden hat sich abgekühlt. Allerdings gebe es immer noch Stock- und Wurzelbrände, und die Einsatzkräfte stiessen auch in unversehrten Waldstücken immer noch auf offene Feuer, sodass die Gefahr eines neuerlichen Brandausbruchs noch keineswegs gebannt ist.

Dies habe sich am Donnerstagabend gezeigt, als gegen 20.30 Uhr im Wald oberhalb von Oberried ein offenes Feuer gesichtet wurde, das bis 21.15 Uhr dank eines Helikopter-Einsatzes gelöscht wurde.

Hilfe auch aus anderen Kantonen

Ausser von 20 Feuerwehrleuten aus dem Mittel- und Unterwallis erhalten die Oberwalliser Feuerwehrleute nun auch Hilfe von rund 40 Feuerwehrleuten aus verschiedenen Deutschschweizer Kantonen. Sie werden am Wochenende im Waldbrandgebiet zum Einsatz kommen.

Derweil werde das Schadenausmass immer deutlicher, schreibt der Führungsstab weiter. Auf einer Fläche von knapp hundert Hektaren seien etwa drei Viertel aller Bäume, vornehmlich Fichten, vollständig verbrannt. «Das Erstaunliche daran: Es sind fast ausschliesslich grüne Bäume verbrannt, während die dürren Bäume unversehrt blieben», heisst es.

Das liege am leicht brennbaren Harz der Nadeln, sagt Revierförster Peter Aschilier laut Mitteilung. Am Donnerstag begab er sich mit Spezialisten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee, und Landschaft zu einem Augenschein vor Ort. (SDA)

Wechselhaftes Wetter behindert Löscheinsätze im Wallis

Das derzeit unbeständige Wetter erschwert die Löscharbeiten am Waldbrand im Oberwallis. Wegen teils heftiger Gewitter mussten die Einsatzkräfte am Montag teilweise und vorübergehend abgezogen werden. Die Lage im Brandgebiet blieb indes stabil.

«Das Wetter wird ein Unsicherheitsfaktor bleiben», sagte Einsatzleiter Christian Kummer am Dienstag. Die tieferen Temperaturen tragen indes zu einer rascheren Abkühlung des Bodens bei. Die Feuerwehr kämpft weiterhin gegen Dutzende kleinere Schwelbrände und Glutnester.

Die Löscharbeiten aus der Luft werden tendenziell zurückgefahren, wie der Führungsstab mitteilte. Demnach wurde der Grosshelikopter am Montagnachmittag abgezogen. Seit Dienstag wird noch mit drei Kleinhelikoptern aus der Luft gelöscht. Das Wetter erschwert auch diese Einsätze. Denn bei Nebel bleiben die Helikopter am Boden.

Für die Arbeiten im Gelände standen weiterhin sechs Löschtrupps von fünf bis sechs Feuerwehrleuten im Einsatz, die jeweils von einem Forstmitarbeiter und einem Flughelfer unterstützt wurden. (SDA)

Ende trotz Fortschritten nicht absehbar

Auch wenn die Lage stabil ist, ist ein Ende der Löscharbeiten des vor einer Woche ausgebrochenen Feuers noch immer nicht in Sicht, wie Waldemar Schön, Kommunikationsverantwortlicher des Führungsstabes in Bitsch, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Einzelne lokale Gewitter und Nebel in der Region machten die Arbeit der Feuerwehrleute am Montagvormittag nicht einfacher, weil die Helikopter unter diesen Bedingungen zunächst nicht fliegen konnten, so der Sprecher. Ideal wäre es, wenn es zwei oder drei Tage durchgehend regnen würde, fuhr er fort. (SDA)

Feuerwehrleute kämpfen mit neuer Taktik gegen Brand im Oberwallis

Im Oberwalliser Waldbrandgebiet machen die Feuerwehrleute Fortschritte bei der Brandbekämpfung. Dank eines Taktikwechsels seien in der Nacht auf Montag optisch und via Wärmebildkamera weniger Brandherde im Schadensgebiet festgestellt worden

Seit Sonntag werfen die Löschhelikopter das Wasser nicht mehr grossflächig über Brandherden und Glutnestern ab. Bodeneinsatzkräfte mit einem Forstmitarbeiter, einem Flughelfer und vier bis fünf Feuerwehrleuten lokalisieren Glutnester mithilfe der Wärmedaten der Armee und legen diese frei.

Dann wird der Helikopter punktgenau eingewiesen und das Wasser, rund 900 Liter pro Ladung, aus sehr geringer Höhe direkt über dem Glutnest abgelassen.

«Dieses Vorgehen hat zwei Vorteile: Erstens kann die Menge Wasser pro Abwurf viel besser wirken und zerstäubt nicht. Zweitens werden die Ressourcen Wasser und Helikopter viel gezielter und effektiver eingesetzt», sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Schaller. (SDA)

Keine Pause für Feuerwehrleute am Sonntag

Die vielen Glutnester und der auffrischende Wind haben am Sonntag im Oberwalliser Waldbrandgebiet eine Einsatzpause verhindert. Wie der Führungsstab am Sonntagabend mitteilte, standen letztlich drei Löschhelikopter im Einsatz.

De la fumee et des flammes s'echappent de la foret en feu au dessus des communes de Bitsch et Ried-Moerel ce lundi 17 juillet 2023 a Bitsch. Un incendie de foret s'est declare lundi au-dessus de Bitsch/Ried-Moerel, dans le Haut-Valais. Les pompiers ainsi que deux helicopteres etaient engages en debut de soiree pour combattre les flammes.(KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Noch am Samstag hatten die Verantwortlichen mitgeteilt, am Sonntag würden die Einsatzkräfte ruhen. Die Überwachung mit Wärmebildkameras werde über das Wochenende ausgesetzt. Ein Teil der Einsatzkräfte stehe aber auf Abruf für den Einsatz bereit.

Feuer oberhalb des Weilers Oberreid

Dann kam es am frühen Sonntagmorgen zu einem Feuer auf einer Fläche von einem halben Fussballfeld oberhalb des Weilers Oberried. Die Feuerwehr konnte die Flammen in einem dreistündigen Einsatz mit Hilfe eines Helikopters löschen.

In der Folge entschied die Einsatzleitung laut der Mitteilung des Führungsstabs Waldbrand Riederhorn, die sonntägliche Ruhephase aufzuheben. Ab acht Uhr stand ein zweiter Helikopter im Einsatz, ab 14 Uhr ein dritter.

Bodenteams mit je rund zehn Einsatzkräften unter Leitung eines Forstmitarbeiters und mit einem Fluglotsen koordinierten mithilfe der Wärmedaten der Armee den punktgenauen Abwurf des Wassers auf die heissesten Glutnester und die immer wieder aufflammenden, kleineren Brände.

Wie der Führungsstab am Sonntag weiter mitteilte, soll diese Form der Löscharbeit auch am Montag weitergehen – mit fünf Bodenteams und mit zwei bis drei Helis. Ziel ist, Glutnester auszumerzen und das Übergreifen des Brands auf unversehrte Waldteile zu verhindern.

Ovation für Einsatzkräfte

Der Führungsstab schrieb am Sonntag auch, erfreulicherweise seien auf den wiedereröffneten Strassen keine störenden Gaffer festgestellt worden. Zudem werde die Unterstützung der Bevölkerung für die Einsatzkräfte immer grösser.

Freiwillige strichen für sie Raclette und an einer Informationsveranstaltung in Riederalp und Bitsch habe es eine stehende Ovation für sie gegeben.

Der Waldbrand war am Montagabend ausgebrochen, worauf über 200 Personen evakuiert wurden. 150 konnten am Dienstag in ihre Häuser zurück. Die ständigen Bewohnerinnen und Bewohner des Weilers Oberried durften am Samstagabend in ihre Häuser – und dort bleiben, nachdem die Strasse Ried-Mörel vom Kanton Wallis wieder geöffnet worden war.

Chaletbesitzer in dem Gebiet konnten ab Sonntagmorgen zurückkehren, mussten aber spätestens um Mitternacht wieder abreisen. Ziel sei es, die Anzahl der Personen in der Gefahrenzone zu begrenzen, hiess es seitens der Behörden. (SDA)

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Evakuierte Menschen können zurückkehren

Die aus dem Weiler Oberried wegen des Waldbrands ob Bitsch/Ried-Mörel VS evakuierten Menschen können am Sonntag ab 10 Uhr in ihre Häuser zurückkehren. Der Kanton hebe die Strassensperre oberhalb von Bitsch auf, teilte ein Gemeindesprecher am Samstagabend mit.

Die Strasse Ried-Mörel werde nach einer Beurteilung der Situation durch Spezialisten freigegeben, sagte der Sprecher der Gemeinde auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Situation rund um den seit dem vergangenen Montagabend ausgebrochenen Waldbrand sei «unverändert stabil», hiess es auf Anfrage weiter. (SDA)

50 Evakuierte können bald nach Hause

Die Menschen, die wegen des Waldbrandes im Oberwallis evakuiert wurden, sollen bald nach Hause zurückkehren können. Das ganze Wochenende über werden Feuerwehr und Helikopter weiter zusammenarbeiten. Am Freitag konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf die noch immer gesperrte Strasse Ried-Mörel.

Sobald die Gefahr gebannt und die Strasse befahrbar ist, können die rund 50 noch evakuierten Personen nach Hause zurückkehren. Und dies dürfte bald der Fall sein, wie Franz Mayr vom Führungsstab der Gemeinde Bitsch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag erklärte. Die Telefon-Hotline für vom Waldbrand Betroffene wurde laut Polizei bereits aufgehoben.

Am Freitagmorgen um 6 Uhr flog der mit Infrarotkameras ausgestattete Super-Puma-Helikopter der Armee erneut über das Gebiet, um das Ausmass der Schäden besser zu erkennen. Die Überwachung mit Wärmebildkameras wird über das Wochenende ausgesetzt. Im Laufe des Tages setzten fünf bis sechs Helikopter ihre Flüge fort, während etwa 80 Feuerwehrleute in anderen Bereichen des Waldes im Einsatz waren. Deren Bedingungen sind sind schwierig und belastend bei einer Bodentemperatur von immer noch 200 Grad.

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Da die Gefahr von Baum- und Steinschlag gross ist und die Arbeit der Feuerwehrleute erschwert, werden sie von Förstern und Spezialisten begleitet, die die Lage vor jedem Einsatz beurteilen. (SDA)

Grosse Gefahr durch vorhergesagte Gewitter

Der Waldbrand bei Bitsch im Oberwallis ist am Freitagmorgen weiterhin nicht unter Kontrolle gebracht worden. Zahlreiche Glutnester, Schwel- und Stockbrände bargen grosse Gefahren. Sollte wieder Wind aufkommen, könnte sich die Lage rasch verschärfen.

Dank des ausbleibenden Windes sei die Nacht relativ ruhig verlaufen, sagte Franz Mayr, der Informationsbeauftragte des Gemeindeführungsstabs von Bitsch, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 20 Feuerwehrleute seien vor allem mit der Überwachung beschäftigt gewesen. Weiter ausgebreitet habe sich der Brand nicht.

Sorgen bereitete Mayr am Morgen die Wetterprognose. Die vorhergesagten Gewitter könnten mit den erwarteten Schauern zwar zum Löschen beitragen. Andererseits aber könnten die prognostizierten Sturmböen die Feuer wieder anfachen. Weil viel Asche liegt, steigt gemäss Mayr mit dem Regen zudem die Gefahr von Murgängen.

Sisyphus-Arbeit für Feuerwehr

Als unter Kontrolle konnte Mayr den Brand am Freitagmorgen nicht bezeichnen. Das sei erst der Fall, wenn alle Gefahrenquellen ausgeschaltet seien, welche der Wind wieder anfachen könnte. Das Löschen der Schwel- und Stockbrände komme einer Sisyphus-Arbeit gleich.

Ein Helikopter der Air Zermatt kämpft gegen das Feuer im Wald der Gemeinden Bitsch und Ried-Moerel (20. Juli 2023).

Am Freitagmorgen um 6 Uhr überflog der Super-Puma-Helikopter der Armee erneut mit einer Wärmebildkamera das Waldbrandgebiet. Die Wärmebild-Überwachung wird noch einige Tage beibehalten, wie Mayr sagte. Im Lauf des Freitags fliegen fünf bis sechs Helikopter weiterhin laufend Löscheinsätze. Rund 80 Feuerwehrleute dringen erneut ins Gelände vor. Ihre Aufgabe ist den Angaben zufolge schwierig und gefährlich. Die Bodentemperatur von nach wie vor 200 Grad kann weiterhin Schuhsohlen wegschmelzen.

Umstürzende Bäume und grosse Steinschlaggefahr erschwerten die Arbeiten zusätzlich. Die Feuerwehrleute sind deshalb in Begleitung von Fachleuten unterwegs, welche vor einem Einsatz die Lage einschätzen. Das Hauptaugenmerk der Brandbekämpfer liegt am Freitag nach Auskunft Mayrs auf der Strasse Ried-Mörel, die weiterhin gesperrt ist. Hier werde eine Gefahrenbeurteilung vorgenommen.

Ried-Mörel ist zwar durch die Seilbahn auf die Riederalp erreichbar, seine Bewohnerschaft ist gemäss Mayr aber für Transporte und den Arbeitsweg auf die Strasse angewiesen. Weiterhin evakuiert bleiben die rund 50 Bewohnerinnen und Bewohner des Weilers Oberried. (SDA)

Bund verhängt temporäre Luftraumsperre über Waldbrandgebiet

Drei Tage nach Ausbruch des Waldbrands im Oberwallis hat der Bund über dem Gebiet eine Luftraumsperre verhängt. Diese gilt laut Angaben vom Freitag vorübergehend bis am kommenden Freitag.

Zum Schutz der Einsatzkräfte am Boden und in der Luft sei der Luftraum rund um Bitsch VS für alle zivilen Luftfahrzeuge präventiv gesperrt worden, teilte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) mit. Das Flugverbot gilt auch für Drohnen. Sonderbewilligungen würden keine erteilt.

Zugelassen waren demnach weiterhin Rettungs- und Blaulichtflüge. Die Sperre, die seit Donnerstagnachmittag gilt, umfasst den Luftraum bis auf eine Höhe von rund 2500 Metern über Boden. (SDA)

Günstiges Wetter im Kampf gegen die Flammen kündigt sich an

Das Wetter kommt den Feuerwehrleuten und Brandbekämpfern im Oberwallis entgegen. Gemäss einer Meteorologin dürften schwacher bis mässiger Wind und Niederschläge die Lage im Waldbrandgebiet oberhalb von Bitsch, wo seit Montag die Flammen wüten, in den kommenden Tagen etwas entspannen. Vor allem zu Beginn der nächsten Woche werden Regenfälle erwartet.

Am Freitag könnte es zu gewitterartigen Niederschlägen kommen, doch die Lage ist sehr instabil und die Wahrscheinlichkeit eher gering, sagte Marianne Giroud Gaillard, Meteorologin beim Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz), am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Wind werde bis Ende der Woche «kontinuierlich abnehmen», was eine gute Nachricht für das Katastrophengebiet sei, wo der Wind oft die Brände geschürt und die Feuerwehr behindert hat.

Auch für den Beginn der nächsten Woche gibt es demnach keine Anzeichen für Wind in der Region. Am Montagabend und in der Nacht sowie am Dienstag eher am Nachmittag und am Abend soll es Niederschläge geben, wie Giroud Gaillard weiter sagte. Die Wasserbilanz bleibe aber negativ. Um das zu ändern, bräuchte es ein Dutzend Tage mit feinem Regen. (SDA)

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Erstmals kommen in Bitsch VS Feuerwehrleute im Wald zum Einsatz

Im Oberwalliser Waldbrandgebiet bei Bitsch sind auch am Donnerstag rund 80 Feuerwehrleute zum Einsatz gekommen. Erstmals konnten sie am Boden direkt im Wald das Feuer bekämpfen. Helikopter kamen aus Sicherheitsgründen in dieser Zeit in anderen Bereichen des Brandherdes zum Einsatz.

Die Feuerwehrleute wurden von Förstern und weiteren Spezialisten begleitet, wie Franz Mayr vom Führungsstab der Gemeinde Bitsch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte. Sie führten Aufgaben aus, die bisher nicht hatten erledigt werden können, unter anderem wegen des Windes, der Gefahr von Geröll und der Hitze.

Sechs Helikopter, darunter ein Super Puma der Armee, waren am Donnerstag im Einsatz. Was das Wetter betraf, war die Lage vorübergehend günstig. Für den Fall, dass der Wind wieder auffrischen und die Brände neu anfachen sollte, müssten die Feuerwehrleute ihre Arbeit vom Boden aus unterbrechen, hiess es. (SDA)

Der Waldbrand ob Bitsch ist weiter ausser Kontrolle

Der Waldbrand in der Oberwalliser Region bei Bitsch ist nach einer ruhigen Nacht weiterhin nicht unter Kontrolle. Die Situation stabilisierte sich indes. Kleinere Brandherde müssen noch gelöscht werden, wie Franz Mayr vom Gemeindeführungsstab Bitsch sagte.

Der Wind, welcher den Brand zuvor angefacht hatte, habe sich in der Nacht gelegt, erklärte Mayr auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstagmorgen. 20 Feuerwehrleute standen in der Nacht rund um das Feuer im Einsatz. Ein Super-Puma-Helikopter der Armee erfasste zwischen 4 und 6 Uhr früh die Situation mit Wärmebildkameras.

Dieser Überblick erlaubte gemäss Mayr eine genauere Schadenschätzung. Die Spezialkameras werden auch in den nächsten Tagen eingesetzt.

Nach Mayrs Angaben sind noch einige kleinere Brandherde zu löschen. Rund 80 Feuerwehrleute werden diese Aufgabe im Lauf des Donnerstags in Angriff nehmen. Sie werden zum ersten Mal von Forstwarten und Spezialisten begleitet. Die zurückgehende Hitze dürfte bei den Arbeiten nützen.

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Oberried und zwei Weilern von Bitsch konnten am Donnerstag weiterhin nicht in ihre Wohnungen zurück. Die Brandgefahr ist zu hoch. Ursprünglich war vorgesehen, dass eine Handvoll der 50 noch evakuierten Personen im Lauf des Tages Gegenstände aus ihrem Heim holen können. Das zerschlug sich aber.

Wie Mayr weiter sagte, sollte am Donnerstag in der Turnhalle von Bitsch ein Hauptquartier zur Koordination des Vorgehens in den nächsten Tagen eingerichtet werden. (SDA)

Wald in Bitsch erst in 100 bis 200 Jahren regeneriert

Der durch den Waldbrand in Bitsch VS zerstörte Wald wird sich laut Experten wohl erst in 100 bis 200 Jahren regeneriert haben. Der am Montag ausgebrochene Waldbrand verbrannte bisher 100 Hektar Wald – so viel wie 140 Fussballfelder.

Pionierarten wie die Zitterpappel und die Birke können in 20 bis 30 Jahren einen Buschwald bilden, sagten die Experten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) Thomas Wohlgemuth und Marco Conedera am Donnerstag in der Zeitung «La Liberté».

In den Augen der Experten stellt der Brand oberhalb von Bitsch jedoch keine gesamtschweizerische Katastrophe dar. Dies wäre erst der Fall, wenn sich der Brand auf 1000 Hektaren ausdehnen würde, betonten sie. (SDA)

Wind entfacht immer wieder Feuer

Im Waldbrandgebiet oberhalb von Bitsch hat der Wind am Mittwoch immer wieder Feuer neu aufflackern lassen, so dass die Situation noch nicht unter Kontrolle ist. Am Boden kann das Feuer deshalb weiterhin nur schlecht bekämpft werden.

Die Brandbekämpfung erfolgt deshalb weiterhin per Helikopter, wie Franz Mayr vom Gemeindeführungsorgan von Bitsch am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Anders als geplant konnten die Feuerwehrleute nicht an den Waldrand vorrücken, um das Feuer sozusagen an der Wurzel zu bekämpfen.

Sechs Helikopter standen am Mittwoch im Einsatz. Ein Teil von ihnen sollte zuerst auch in der Nacht auf Donnerstag im Einsatz stehen. Am Abend teilte das Helikopterunternehmen Air Zermatt jedoch mit, das Feuerwehrkommando habe entschieden, wegen der stabilen Lage könnten die Löschhelis bis Donnerstagmorgen am Boden bleiben. Ein Löschhelikopter der Air Zermatt stehe aber in Gampel VS bereit und könne bei Bedarf umgehend fliegen.

Winde entfachen immer wieder Feuer im Oberwalliser Wald.

Am Mittwoch gegen Abend warteten etwa 50 Personen weiterhin darauf, in ihre Häuser oder Ferienwohnungen zurückkehren zu können. Am Montagabend waren nach dem Ausbruch des Waldbrands rund 200 Personen in den Gemeinden Riederalp und Bitsch evakuiert worden. Rund 150 konnten inzwischen nach Hause. Weiterhin evakuiert bleiben Bewohnerinnen und Bewohner der Ortschaft Oberried sowie von zwei Weilern der Gemeinde Bitsch.

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Eine Entspannung der Lage erwarten die Walliser Behörden erst nach einer intensiven Regenperiode von mindestens drei Tagen mit mehr als 30 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Kurze Regenschauer und Gewitter vermochten die gefährliche Situation nicht zu entschärfen. (SDA)

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Kanton Wallis erlässt allgemeines Feuerverbot im Freien

Im Kanton Wallis gilt ab dem Donnerstag ein allgemeines Feuerverbot im Freien. Dies hat Sicherheitsdirektor Frédéric Favre beschlossen. Die Entscheidung betrifft auch das Abfeuern von Feuerwerkskörpern. Der Kanton Wallis begründet das allgemeine Feuerverbot im Freien in einer Mitteilung vom Mittwoch mit dem Niederschlagsmangel seit Mitte Mai dieses Jahres. Zudem herrschten hohe Temperaturen und ein relativ starker Wind wehe. Das trockne die Böden aus.

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Abgesehen von einigen Schauern seien zudem laut dem Wetterdienst Meteoschweiz in den nächsten Tagen kaum Niederschläge zu erwarten. Infolgedessen erreiche die allgemeine Brandgefahr im Wallis eine sehr hohe Stufe.

Das Grillieren bleibt im Wallis in privaten Bereichen und unter der Verantwortung desjenigen, der den Grill betreibt, erlaubt. Dies solange die Grill-Installation auf einer nicht brennbaren Unterlage steht und in sicherer Entfernung von brennbarer Vegetation und Waldflächen aufgestellt wird. (SDA)

Air Zermatt rechtfertigt Rückzugsdrohung mit Sicherheit

Die Helikopterfirma Air Zermatt hat ihre Rückzugsdrohung vom Waldbrand bei Bitsch mit Sicherheitsüberlegungen begründet. Wäre ein Super Puma der Armee beim Löschen zum Einsatz gekommen, wäre die Flugdichte zu hoch und damit die Flugsicherheit nicht mehr gewährleistet gewesen.

Ein Helikopter der Air Zermatt beim Bekämpfen des Waldbrandes im Oberwallis.

Die Sicherheit der Crews habe höchste Priorität, liess sich der Air-Zermatt-Geschäftsführer und Pilot Gerold Biner am Mittwoch in einem von der Firma geführten Interview zitieren. Verwaltungsratspräsident Philipp Perren hatte am Dienstag in einem E-Mail mit dem Rückzug seiner Firma von den Löscharbeiten gedroht, wie die Zeitung «Walliser Bote» berichtete.

Er sah das Subsidiaritätsprinzip verletzt. Dieses legt fest, dass die Armee erst zum Einsatz kommt, wenn die zivilen Mittel ausgeschöpft sind. Die Armee werde eingesetzt, weil sie gratis sei, warf Perren den Behörden vor.

Politisch unter Druck

Sein Geschäftsführer Biner verwahrte sich im Interview gegen den Vorwurf der Geldgier, dem sich die Air Zermatt ausgesetzt sah. Die Einsatzleitung habe das vom eigens eingesetzten Lufttransport-Koordinator bei der Air Zermatt vorgeschlagene Helikopter-Aufgebot gebilligt.

Demnach sollten drei Grosshelikopter und zwei weitere Helikopter löschen. Das waren gemäss Biner ein privater Super Puma aus dem Ausland mit einer Löschwasserkapazität von 4000 Litern, zwei K-Max-Helikopter mit 2300 Litern Kapazität und zwei Écureuil-Helikopter. Ein Super Puma der Armee sei am Montagabend bereits vor den drei Grosshelikoptern eingesetzt worden.

Flugsicherheit nicht garantiert

Am Dienstagmorgen sei der Koordinator bei der Air Zermatt unter permanentem Druck «verschiedener Seiten» geraten, die Super Pumas der Armee einzusetzen. Bei einem zusätzlichen Grosshelikopter hätte aber die Sicherheit auf dem Spiel gestanden, sagte Biner.

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Deshalb habe sich der Koordinator gegen den Einsatz von Armee-Helikoptern entschieden. Komme hinzu, dass die eingesetzten Helikopter mehr Löschwasser transportieren können als die Super Pumas der Armee. Am Dienstagnachmittag habe der Koordinator die Armee-Helikopter aber umgehend eingesetzt, als zusätzliche Mittel nötig wurden.

Hätte die Air Zermatt die Sicherheit ihrer Crews nicht mehr garantieren können, hätte sie sich vom Einsatz zurückziehen müssen, erklärte der Geschäftsführer. (SDA)

Noch etwa 50 Evakuierte möchten im Oberwallis nach Hause

Unterhalb des Oberwalliser Waldbrandgebiets warten noch etwa 50 Evakuierte darauf, nach Hause zurückkehren zu können. Wann das möglich ist, blieb zunächst unklar.

Es handelt sich um Bewohnerinnen und Bewohner der Ortschaft Oberried und der Weiler Flesche und Obere Eichen oberhalb des Dorfs Bitsch VS. Auch Touristinnen und Touristen, welche dort eine Wohnung mieteten, sind betroffen. Sie alle leben derzeit bei Verwandten oder Bekannten.

Das sagte Franz Mayr, Mitglied des Gemeindeführungsstabs von Bitsch, zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch. Die rund 150 Evakuierten aus der Ortschaft Ried-Mörel hingegen konnten am Dienstag nach Hause. Seither ist niemand mehr in der Turnhalle des Dorfs Mörel-Filet untergebracht, das etwas weiter östlich von Ried-Mörel liegt.

Alle rund 200 evakuierten Personen hatten wegen des Waldbrands oberhalb von Bitsch am Montagabend ihre Häuser verlassen müssen. (SDA)

Brandursache unklar

Die Brandursache sei nach wie vor unklar, sagt Franz Meyr vom Führungsstab der Gemeinde Bitsch VS. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen aufgenommen.

Bergbahnen wieder in Betrieb

Edgar Kuonen, Gemeindepräsident von Bitsch, sagte: «Ich bin zwar müde, aber trotzdem zuversichtlich.» Freude bereitet ihm, dass am Mittwochmorgen Bergbahnen wieder in Betrieb gegangen sind, die wegen des Waldbrandes am Dienstag noch ausser Betrieb waren. “Das ist für den Tourismus wichtig», so Kuonen. Kuonen denkt auch bereits an die finanziellen Folgen und hofft darauf, dass sich Bund und Kanton an den Kosten für die Rettungsarbeiten beteiligen.

Gewitter entspannen Lage nicht massiv

Schon letzte Nacht gab es in der Region Gewitter und auch am Mittwochvormittag blitzt es. Trotz Gewitter werde sich «die Lage nicht massiv entspannen», sagt Schaller.

Jetzt gehe es darum, den Brand weiter mit Helikoptern oberflächlich zu löschen, um dann in einem nächsten Schritt die Wurzenstockbrände unter dem Boden anzugehen. Doch aktuell herrsche im Gebiet Steinschlaggefahr, so Schaller. Er könne keine Feuerwehrleute ins steile Gebiet schicken, weil nebst dem Steinschlag auch die Mengen an Asche und Staub eine Gefahr darstellen. Die Sicherheit der Einsatzkräfte stehe an oberster Stelle.

SDA/Redaktion Tamedia