WEF-GründerKlaus Schwab gibt sein Amt per sofort ab
Klaus Schwab tritt per sofort als Vorsitzender des Stiftungsrats des Weltwirtschaftsforums in Davos zurück. Peter Brabeck-Letmathe übernimmt.

- WEF-Gründer Klaus Schwab gibt sein Amt als Vorsitzender des Stiftungsrats des Weltwirtschaftsforums mit sofortiger Wirkung ab.
- Peter Brabeck-Letmathe übernimmt vorübergehend die Führung der Stiftung.
- Schwab hatte den Rücktritt Anfang April angekündigt, er nannte aber keinen genauen Zeitpunkt.
- Der Schritt erfolgt nur wenige Wochen nachdem die Organisation nach einer Untersuchung wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz eine Umstrukturierung versprochen hatte.
Klaus Schwab, der Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF), tritt mit sofortiger Wirkung von seiner Position zurück, wie das WEF mitteilt. Schwab habe sich anlässlich seines Eintritts ins 88. Lebensjahr zu diesem Schritt entschieden.
Schwab hatte Anfang April angekündigt, den «Prozess seines Rücktritts» als Vorsitzender des Stiftungsrats einzuleiten. Einen genauen Zeitpunkt nannte er nicht. Das WEF erklärte jedoch gegenüber der «Financial Times», dass der Prozess bis Januar 2027 abgeschlossen sein solle.
Bei einer ausserordentlichen Sitzung am 20. April wurde Peter Brabeck-Letmathe einstimmig als interimistischer Nachfolger ernannt, und ein Suchausschuss wurde zur Ermittlung eines neuen Vorsitzenden eingerichtet.
Diskriminierungsvorwürfe gegen Schwab und das WEF
Der Verwaltungsrat würdigte Schwabs beeindruckende Leistungen als Gründer des Forums, das als führende Plattform für globalen Dialog und Fortschritt gilt. Vor dem Hintergrund weltweiter Veränderungen betont das WEF die Bedeutung umfassender Dialoge und der Mission, weiterhin Führungspersönlichkeiten global zu vernetzen.
Der Schritt erfolgt nur wenige Wochen nachdem die Organisation nach einer Untersuchung wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz eine Umstrukturierung versprochen hatte. Eine ehemalige Mitarbeiterin hatte vor einem Jahr dem Forum und seinem Gründer vorgeworfen, dass sie bei ihrer Arbeit diskriminiert worden sei. Das WEF wies stets alle Vorwürfe zurück. Im März wurde die Klage zudem vor einem New Yorker Gericht zurückgezogen.
Die Untersuchung ergab jedoch, dass es «Führungs- und Managementprobleme gibt (…) die nicht den Standards entsprechen». In einer Mitteilung an die Sponsoren im vergangenen Monat erklärte Børge Brende, der Präsident des WEF, dass die Organisation ihren Verhaltenskodex «überprüfe und verbessere».
Fehler gefunden?Jetzt melden.