WEF 2025 im Liveticker«Eine neue, politische Realität» – WEF-Präsident Brende zieht Bilanz69 Aktivistinnen und Aktivisten wegen Störaktionen am WEF verzeigtGreenpeace-Aktivisten schleusten sich als Caterer ins WEF ein
In Davos findet bis am 24. Januar das Weltwirtschafsforum statt. Lesen Sie im Liveticker, was die Elite aus Wirtschaft und Politik bespricht.
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Bundespräsidentin Keller-Sutter: Schweiz unter Druck
Bei den bilateralen Treffen von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter am WEF sei die neue US-Regierung stets Thema gewesen, sagte sie bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Schweiz stehe wegen der Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA unter Druck.
Die Schweiz stehe zwischen der EU und den USA in Bezug auf die Unternehmensbesteuerung, sagte die Bundespräsidentin am Donnerstag vor den Medien in Davos. Die Schweiz wendet seit Januar die von der OECD gewünschte Mindestbesteuerung für multinationale Unternehmen an.
Brüssel übe aber immer noch «finanziellen Druck» auf Bern aus, während Washington die OECD-Mindestbesteuerung gemäss neustem Entscheid von Präsident Trump definitiv nicht anwendet. Die Schweiz werde einen Plan haben, um die Interessen der Schweizer Wirtschaft zu verteidigen, kündigte Keller-Sutter an.
Trump und seine Politik sei in allen bilateralen Gesprächen Thema gewesen. «Niemand weiss genau, was von ihm kommt», sagte sie. Keiner ihrer Gesprächspartner habe seit der Amtseinführung am Montag Kontakt mit ihm gehabt. (SDA)
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Trump spricht heute beim WEF

Erst sprachen alle über ihn, jetzt spricht er zu ihnen: Donald Trump lässt sich dem Weltwirtschaftsforum zuschalten. Die Topmanager in Davos blicken zwiegespalten auf den neuen US-Präsidenten. Seit Tagen redet Davos über kaum etwas anderes als Donald Trump: Seine Amtseinführung, die ersten Entscheidungen, Hoffnungen, Befürchtungen. Jetzt spricht der frisch vereidigte US-Präsident selbst zu den Topmanagern und Politikgrössen beim Weltwirtschaftsforum. Am späten Nachmittag wird der 78-Jährige live zugeschaltet für eine Rede und ein Gespräch mit WEF-Präsident Borge Brende.
Trump und Davos, das passt auf den ersten Blick gut zusammen. Schliesslich gilt der US-Präsident als ausgemachter Dealmaker, der eher einen Instinkt fürs harte Geschäft als für feinfühlige Diplomatie hat. Es ist auch nicht Trumps erster Auftritt in Davos: Schon 2018 und 2020, während seiner ersten Präsidentschaft, nahm er an dem prestigeträchtigen Treffen im Schweizer Wintersportort teil – und er fühlte sich sichtlich wohl unter den Mächtigen.
Doch zugleich könnten Trump und das Weltwirtschaftsforum unterschiedlicher kaum sein. Er ist kein «Davos Man», wie Politikwissenschaftler Samuel Huntington einmal genau die politische Elite nannte, die beim WEF die Vorteile einer integrierten Weltwirtschaft predigt. Trumps «America first»-Einstellung ist so ziemlich das Gegenteil. Wie also geht das Weltwirtschaftsforum mit einem Mann um, der sein politisches Comeback auch dem Wettern gegen die global denkenden Eliten zu verdanken hat, die hier hauptsächlich vertreten sind?
Äussert sich Trump zu Importzöllen?
Besonders werden viele Topmanager in Davos darauf hören, was der US-Präsident zu den von ihm angekündigten Zöllen auf Importe aus Ländern wie China, Mexiko, Kanada, aber auch der EU sagt. Oder zu seinen Ambitionen mit der KI-Branche, die beim Weltwirtschaftsforum ihre grosse Bühne hat.
Ob Google, Microsoft, Palantir oder asiatische Firmen, Entwickler von Anwendungen künstlicher Intelligenz sind auf der Davoser Promenade allgegenwärtig. Und die Stimmung ist gut, wie fast überall in der Tech-Branche. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass sich Trump in seinem Kabinett und Umfeld auffällig mit Superreichen aus der Finanz-, der Tech- und der Kryptowelt umgibt. In diesen Branchen erhoffen sich viele eher Vorteile durch Steuersenkungen und den Abbau von Vorschriften, als dass sie Zölle fürchten.
«Oberflächlich betrachtet ist Trump gut für die Wirtschaft. Trump hat die meisten seiner Entscheidungen in seiner ersten Amtszeit buchstäblich durch das Prisma des Aktienmarktes getroffen», sagte Anthony Scaramucci, einst Wallstreet-Banker und 2017 für wenige Tage Trumps Kommunikationschef, in einem Interview mit «Politico». Doch die aussenpolitischen Äusserungen zu Grönland und zum Panamakanal sorgten zugleich dafür, dass die Menschen das Urteilsvermögen der amerikanischen Regierung infrage stellten. Das könne die Märkte schwächen. (DPA)
Schweiz unterzeichnet in Davos Freihandelsabkommen mit Thailand
Die Schweiz hat am Donnerstag in Davos ein Freihandelsabkommen mit dem Königreich Thailand unterzeichnet. Laut Wirtschaftsminister Guy Parmelin bringt die engere Partnerschaft Vorteile für beide Länder.
Das Abkommen wurde zwischen den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta), der auch die Schweiz angehört, und Thailand am Rand des Weltwirtschaftsforums (WEF) an einer Zeremonie unterzeichnet. Für Thailand sei es das erste Freihandelsabkommen mit europäischen Partnern, sagte der thailändische Handelsminister Pichai Naripthaphan.
Die Verhandlungen wurden bereits Ende November abgeschlossen, wie der Bund damals mitteilte. Insgesamt fanden zehn Verhandlungsrunden statt, wie es am Anlass hiess. Das Handelsvolumen zwischen den Efta-Staaten und Thailand habe im Jahr 2023 3,2 Milliarden Euro (rund 3 Milliarden Schweizer Franken) betragen. (SDA)
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Selenski: Putin wollte mich durch Vertrauten ersetzen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat in Davos Einblicke in die Gespräche mit Moskau zu Beginn des russischen Angriffskrieges im Frühjahr 2022 gegeben. Kremlchef Wladimir Putin habe damals seinen Vertrauten, den prorussischen ukrainischen Politiker Viktor Medwedtschuk, als neuen Staatschef in Kiew einsetzen wollen.
Selenski berichtete vor Journalisten beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, dass im März 2022 Ukrainer als angebliche Abgesandte Putins zu ihm gekommen seien. «Sie sagten, dass ich abtreten soll, dass sie mich durch den prorussischen Medwedtschuk ersetzen, dass ich nicht mehr Präsident bin.»

Nach Angaben Selenskis verlangte Moskau ausserdem die Kontrolle über den Donbass, Änderungen an der ukrainischen Verfassung, die Anerkennung von Russisch als eine Amtssprache. Militärisch sollte die Ukraine ihre Armee verkleinern, alle Waffen mit einer Reichweite von mehr als 20 Kilometern abgeben sowie auf einen Nato-Betritt verzichten.
Moskau tauschte seinen Mann gegen 200 Gefangene aus
Der prorussische Oppositionspolitiker Medwedtschuk entkam zu Kriegsbeginn im Februar 2022 aus dem Hausarrest in Kiew. Im April wurde er festgenommen. Im September tauschte ihn Moskau gegen 200 ukrainische Kriegsgefangene aus.
Die Angaben Selenskis waren nicht unmittelbar überprüfbar. Sie passen aber zu dem, was über die damaligen ukrainisch-russischen Gespräche zuerst in Belarus, später in der Türkei bekannt ist. Moskau beharrt bis heute darauf, dass es in Istanbul ein fertiges Abkommen gab. Die Ukraine habe auf westlichen Druck nicht unterschrieben. (DPA)
Trump schaltet sich in Weltwirtschaftsforum ein
Drei Tage nach seinem Amtsantritt spricht US-Präsident Donald Trump am Donnerstag um 17.00 Uhr vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Mit Spannung erwarten Unternehmer und Politikgrössen, ob sich der 78-Jährige etwa zu den angekündigten Zöllen auf Importe aus dem Ausland oder zu seinen Ambitionen mit der KI-Branche äussern wird.
Für Trump ist es nicht der erste Auftritt in Davos: Schon 2018 während seiner ersten Präsidentschaft nahm er an dem prestigeträchtigen Treffen in der Schweiz teil. Dieses Mal lässt sich Trump allerdings nur digital zuschalten. Angekündigt sind eine Rede und ein Gespräch mit WEF-Präsident Borge Brende. (DPA)
Schweiz soll Israels Präsidenten Herzog am WEF festnehmen
Die Schweiz soll den israelischen Präsidenten Isaac Herzog bei seiner Teilnahme am WEF in Davos festnehmen. Sie soll ihn wegen «Anstiftung zum Völkermord» im Gaza-Krieg strafrechtlich verfolgen. Die Bundesanwaltschaft prüft diverse Anzeigen «im üblichen Vorgehen».
Eine der Anzeigen gegen den hochrangigen Politiker stammt von der Nichtregierungsorganisation «Legal Action Against Genocide». Die Bundesanwaltschaft (BA) bestätigte den Eingang dieser und weiterer Anzeigen gegen Herzog am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Wie die BA weiter mitteilte, steht sie wegen der Frage der Immunität Herzogs im Kontakt mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten. Die Strafanzeigen unterzieht die BA demnach der üblichen Prüfung.
Der Internationale Strafgerichtshof erliess im November Haftbefehl wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und den früheren Verteidigungsminister Joav Galant. Herzog ist davon nicht betroffen. (SDA)
Schweiz unterzeichnet in Davos Freihandelsabkommen mit dem Kosovo
Die Schweiz hat am Mittwoch in Davos ein Freihandelsabkommen mit dem Kosovo unterzeichnet. Wirtschaftsminister Guy Parmelin zeigte sich wegen der grossen kosovarischen Diaspora in der Schweiz besonders glücklich über den Vertrag.
Die Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (Efta) – Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz – schlossen an einer Zeremonie am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) ein Freihandelsabkommen (FHA) mit dem Kosovo ab. Im House of Switzerland waren Vertreter und Vertreterinnen der fünf Länder anwesend.

Die Verhandlungen wurden im Jahr 2022 aufgenommen und am vergangenen 26. September abgeschlossen. Das Abkommen sehe die Liberalisierung des Handels von Gütern und Dienstleitungen vor, hiess es an einer gemeinsamen Medienkonferenz. Gemäss Zahlen des Bundes betrug das Handelsvolumen zwischen dem Kosovo und der Schweiz im Jahr 2023 137 Millionen Franken. (SDA)
Iran hofft auf neuen Atomdeal mit Trump
Irans Vizepräsident Mohammed-Dschawad Sarif hofft auf einen neuen Atomdeal mit US-Präsident Donald Trump. «Ich hoffe, dass ein «Trump Zwei» dieses Mal ernster, fokussierter und realistischer sein wird», sagte Sarif beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Er antwortete damit auf die Frage, warum der Iran davon ausgeht, dass die USA einem neuen Atomabkommen zustimmen könnten. Trump war 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen und hatte neue, scharfe Sanktionen gegen Teheran verhängen lassen.
Zuletzt hatte sich der Streit um Irans Atomprogramm wieder zugespitzt. Nach einer förmlichen Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA kündigte Teheran die Inbetriebnahme tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung an. Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an, für Atomwaffen werden Experten zufolge mehr als 90 Prozent benötigt. Israels Regierung drohte wiederholt mit der Bombardierung iranischer Nuklearanlagen. (DPA)
Superreiche fordern höhere Steuern für sich selbst
Millionäre und Milliardäre haben auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos höhere Steuern für Superreiche wie sie selbst gefordert. Extremer Reichtum sei eine Gefahr für die Demokratie, weil damit oft politischer Einfluss einhergehe, warnen rund 370 Unterzeichner in einem Offenen Brief an Staats- und Regierungschefs.
«Unsere Erfahrung lehrt uns, dass die Superreichen mehr Mitspracherechte haben als alle anderen. Das ist die unbequeme Wahrheit», heisst es darin. Die Lösung sei einfach und schnell: «Sie müssen uns, die Superreichen, besteuern.»
Grossnichte von Walt Disney unterschreibt
Zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes gehören die deutsch-österreichische Sozialaktivistin und Millionenerbin Marlene Engelhorn und die US-amerikanische Philanthropin Abigail Disney, eine Grossnichte von Walt Disney. Organisiert wurde die Aktion unter anderem von der Entwicklungsorganisation Oxfam und dem Netzwerk Patriotic Millionaires, einem Zusammenschluss reicher Amerikanerinnen und Amerikaner, die ein faires Steuersystem fordern.
Einer Umfrage im Auftrag dieses Netzwerks zufolge bewerten 63 Prozent der Millionärinnen und Millionäre weltweit den Einfluss von Superreichen auf US-Präsident Donald Trump als Bedrohung für die globale Stabilität. Mehr als 70 Prozent sind der Meinung, dass Superreiche sich politischen Einfluss erkaufen und dass sie die öffentliche Meinung durch die Kontrolle von Medien und sozialen Medien unverhältnismässig stark beeinflussen. (DPA)
Keller-Sutter: «Zu früh für eine zweite Bürgenstock-Konferenz»
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat sich am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski am WEF getroffen und ihm dabei weiterhin die guten Dienste der Schweiz zugesichert. Für eine zweite Bürgenstock-Konferenz sei es jedoch noch zu früh. Man müsse nun zuerst schauen, was die US-Regierung mache, sagte Keller-Sutter nach dem Treffen mit Selenski am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos am Dienstagabend vor Journalisten. Weiter sei sie auch der Meinung, dass Russland bei weiteren Verhandlungen mit am Tisch sitzen und der globale Süden miteinbezogen werden müsse, erklärte die Bundespräsidentin.
Mit den guten Diensten sei es auch denkbar, dass die Schweiz die Parteien USA und Ukraine zusammen an einen Tisch bringe. Auch ein Treffen mit Russland sei nicht auszuschliessen. Konkrete Pläne gebe es aber keine. Es war das erste physische Treffen zwischen Keller-Sutter und Selenskyj. Der ukrainische Präsident habe sich sehr dankbar gezeigt für die Friedensbemühungen der Schweiz. Weiter sei er sich der Grenzen der Hilfe auch bewusst, sagte Keller-Sutter mit Blick auf das Prinzip der Schweiz, keine Waffenlieferungen an kriegsführende Staaten zu erlauben. (SDA)

Syrien bestätigt WEF-Teilnahme
Syriens Übergangsaussenminister Assad al-Schaibani hat seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos bestätigt. «Es ist mir eine Ehre, Syrien zum ersten Mal in seiner Geschichte beim Weltwirtschaftsforum in der Schweiz zu vertreten», erklärte al-Schaibani auf X. Zuvor hatte das Weltwirtschaftsforum al-Schaibanis Teilnahme bereits angekündigt.
Nach Jahren der internationalen Isolation bemüht sich die neue Führung in Syrien seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad weltweit neue diplomatische Beziehungen aufzubauen. (DPA)
Selenski: 4000 nordkoreanische Soldaten tot
Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski sind alleine in der Kursk-Region 12’000 nordkoreanische Soldaten aufseiten Russlands im Einsatz. Davon sollen 4000 getötet worden sein. «Sie sind Teil von Putins Plan, ein weiteres Land in diesen Krieg zu ziehen», sagte Selenski im Anschluss an seine WEF-Rede.
Er pochte auf eine Sicherheitsallianz zwischen Europa und den USA, um Russland die Stirn zu bieten. Ohne solche Sicherheitsgarantien werde Russlands Präsident Waldimir Putin nach weiteren Ländern in Europa greifen, sagte Selenski.
Zum amerikanischen Präsidenten Donald Trump habe er gute Beziehungen, so der ukrainische Präsident. Er habe ihm gesagt, die Ukraine wolle den Krieg beenden, aber nur zu gerechten Bedingungen. (flu)
Selenski: «Europa muss sich als unverzichtbarer Player positionieren»
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Bei seiner Rede am WEF hat Ukraines Präsident Wolodimir Selenski die Beziehungen Europas zu den USA aufgenommen. Nach Donald Trumps Amtseinführung würden sich alle fragen, ob die USA ihr Verbündeter bleiben werde, sagte Selenski. «Aber niemand fragt sich, ob Europa ein Verbündeter bleiben werde.» Europa könne es sich nicht leisten, bei seinen Verbündeten erst an dritter oder vierter Stelle zu kommen. Sonst ziehe die Welt an Europa vorbei.
«Washington glaubt nicht wirklich, dass Europa etwas Substanzielles an den Tisch bringt», so Selenski. «Europa muss sich als starken globalen Player positionieren, als einen unverzichtbaren Player.»
«Europa braucht eigene Version des Iron Dome»
Krisen müssten gemeinsam begegnet werden. In seinem Land etwa kämpften zurzeit nordkoreanische Soldaten auf Schlachtfeldern, die näher bei Davos lägen als bei Pjöngjang, so Selenski. «Russland verwandelt sich in eine Version von Nordkorea, wo menschliches Leben keinen Wert hat», so der ukrainische Präsident. «Aber sie haben Atomwaffen und den brennenden Wunsch, das Leben ihrer Nachbar miserabel zu machen.»
Europa müsse lernen, sich komplett auf sich selbst zu verlassen, forderte Selenski. «Es ist überlebensnotwendig, Einigkeit in Europa zu erhalten, denn die Welt kümmert sich nicht nur um Budapest oder Brüssel – sie kümmert sich um Europa als ganzes.» Dazu brauche Europa ein gemeinsames Sicherheits- und Verteidigungskonzept. Dafür müssten alle europäischen Länder so viel für die Verteidigung ausgeben, wie nötig – und nicht nur so viel wie bisher gewohnt. «Wenn das bedeutet, fünf Prozent des BIP für die Verteidigung auszugeben, dann ist das so», sagte Selenski. «Europa braucht seine eigene Version des Iron Dome.»
Selenski: Europa braucht EU und Nato
Um seine eigene Sicherheit und jene seiner Verbündeten zu garantieren, sei Europa auf die EU und die Nato angewiesen, ist Selenski überzeugt. Dazu sei ein gerechter Frieden in der Ukraine nötig. «Nur echte Sicherheitsgarantien für uns werden als echte Sicherheitsgarantien für alle in Europa gelten», sagte der ukrainische Präsident. Europa müsse sicherstellen, dass es von den USA ernstgenommen werde. «Europa muss lernen, wie es sich selbst verteidigen kann.
Die Sicherheit Europas hänge auch davon ab, woher seine Energie komme. Die Massnahmen zur Energieunabhängigkeit müssten forciert werden, so Selenski. «Sie können nicht weiterhin Gas von Russland kaufen und gleichzeitig Sicherheitsgarantien und Hilfe von den USA erwarten, das ist schlicht falsch.» (flu)
Scholz: «Nicht jeder Tweet sollte uns in existenzielle Debatten stürzen»
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Die USA sollen auch nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump für Deutschland einer der engsten Verbündeten bleiben. Kanzler Olaf Scholz sagte beim Weltwirtschaftsforum in Davos, er werde alles daransetzen, weil das im beiderseitigen Interesse liege. Zugleich betonte der SPD-Politiker aber, es dürfe kein «falsches Anbiedern oder Nach-dem-Mund-Reden» geben.
«Nicht jede Pressekonferenz in Washington, nicht jeder Tweet sollte uns gleich in aufgeregte, existenzielle Debatten stürzen. Das gilt auch nach dem Regierungswechsel, der gestern in Washington stattgefunden hat», sagte Scholz.
Trump und seine Regierung werden die Welt seiner Ansicht nach über Jahre in Atem halten. «Mit all dem können und werden wir umgehen», betonte der Kanzler. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA sei unerlässlich für Frieden und Sicherheit weltweit und ein Motor für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung. (DPA)
Chinesischer Vize-Premier: «Ein Handelskrieg kennt keine Sieger»
Ding Xuexiang, Vize-Premier der Volksrepublik China, hat sich am WEF für eine regelbasierte Wirtschaftsordnung starkgemacht. Die Welt sehe sich mit einer Transformation konfrontiert wie seit einem Jahrhundert nicht mehr. «Mit unmittelbar bevorstehenden Tarif- und Handelskriegen, zwischen Kräften für und gegen die wirtschaftliche Globalisierung und einer heftigen Rivalität zwischen Multi- und Unilateralismus», sagte Ding. Protektionismus führe aber ins Leere. «Ein Handelskrieg kennt keine Sieger», so Ding.

Die Lösung für die internationalen Spannungen sei eine inklusivere wirtschaftliche Globalisierung. Die internationale regelbasierte Ordnung müsse nachdrücklich aufrechterhalten werden, sagte der chinesische Vize-Premier. «Wir sollten den Kuchen der wirtschaftlichen Globalisierung nicht nur grösser backen, sondern auch gerechter verteilen.» (flu)
Selenski ist am WEF eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski ist in Davos beim Weltwirtschaftsforum (WEF) eingetroffen. Dies teilte sein Sprecher mit. Selenski wird am Dienstagnachmittag eine Rede halten. (SDA)
Von der Leyen warnt USA vor Handelskrieg
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den neuen US-Präsidenten Donald Trump vor einem Handelskrieg mit Europa gewarnt und Verhandlungsbereitschaft signalisiert. «Es gibt keine anderen Volkswirtschaften in der Welt, die so eng miteinander verflochten sind wie wir», sagte die deutsche Spitzenpolitikerin beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Europäische Unternehmen beschäftigten in den USA 3,5 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner. Und eine weitere Million amerikanische Arbeitsplätze hingen direkt vom Handel mit Europa ab.

Als Beispiel für die engen Verbindungen nannte von der Leyen transatlantische Lieferketten, die etwa dazu führen, dass amerikanische Flugzeuge mit Steuerungssystemen und Kohlefasern aus Europa gebaut und amerikanische Medikamente mit europäischen Chemikalien und Laborwerkzeugen hergestellt würden. Gleichzeitig importiere Europa doppelt so viele digitale Dienstleistungen aus den USA wie aus dem gesamten asiatisch-pazifischen Raum und die USA lieferten mehr als 50 Prozent der EU-Flüssiggasimporte.
«Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel»
«Das Handelsvolumen zwischen uns beläuft sich auf 1,5 Billionen Euro, was 30 Prozent des Welthandels entspricht. Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel», sagte von der Leyen. Oberste Priorität der EU werde es daher sein, frühzeitig in Kontakt zu treten, gemeinsame Interessen zu erörtern und zu Verhandlungen bereit zu sein. Als ein mögliches Thema hatte von der Leyen bereits im November einen neuen Deal zum Ausbau amerikanischer Exporte von Flüssiggas (LNG) genannt.
Den Namen von Trump erwähnte von der Leyen in ihrer Rede in Davos nicht. Der Republikaner hatte im Wahlkampf angekündigt, auf Importe neue Zölle in Höhe von 10 bis 20 Prozent einführen zu wollen. Für chinesische Waren sollen sie sogar 60 Prozent betragen. Damit will er den Produktionsstandort USA stärken und das Handelsdefizit abbauen. Es ist Trump ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU. Die EU würde auf neue US-Zölle auf europäische Waren aller Voraussicht nach mit neuen EU-Zöllen auf Importe aus den USA reagieren. (DPA)
Jetzt spricht auf EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen
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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht die Welt in einer Ära des «rauen geostrategischen Wettbewerbs». In ihrer Rede am WEF in Davos betonte sie die Wichtigkeit der Zusammenarbeit.
Die auf Zusammenarbeit ausgerichtete Weltordnung, wie man sie sich vor 25 Jahren vorgestellt habe, sei nicht Wirklichkeit geworden, sagte von der Leyen in ihrer Ansprache zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums (WEF). Die grössten Volkswirtschaften der Welt konkurrierten um den Zugang zu Rohstoffen, um neue Technologien und globale Handelswege.
«Diese Tage sind vorbei»
Europa habe sich in den letzten 25 Jahren auf die wachsenden Welthandelsströme als Wachstumsmotor verlassen. Der Kontinent habe auf billige Energie aus Russland gesetzt und seine Sicherheit anderen überlassen. «Diese Tage sind vorbei», sagte die Kommissionspräsidentin.
Um das Wachstum im nächsten Vierteljahrhundert aufrecht zu erhalten, stellte die Präsidentin der Europäischen Kommission ihre Strategie vor. Diese sieht insbesondere drei Grundpfeiler vor.
Kapital, Bürokratie und Energie
Erstens müsse in Europa eine Kapitalmarktunion geschaffen werden. Diese solle helfen, dass Europäerinnen und Europäer einfacher in die eigene Wirtschaft investieren könnten.
Zweitens müssten die bürokratischen Hürden für das Unternehmertum abgebaut werden. «Zu viele unserer grössten Talente verlassen die EU, weil es anderswo einfacher ist, Unternehmen zu gründen», so die deutsche Kommissionspräsidentin.
Partnerschaft mit der Schweiz
Drittens nannte sie die Energie. Europa habe seinen Energieimport aus Russland seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine stark reduziert. Das habe zu höheren Energiepreisen in Europa geführt. Von der Leyen möchte auf «saubere Energie» setzen, denn sie sei billig, schaffe heimische Arbeitsplätze und mache Europa bei der Energieversorgung unabhängiger.
Zum Schluss hob die Präsidentin der EU-Kommission hervor, dass die Europäische Union die Zusammenarbeit mit ihren Partnern, aber auch mit jedem Land suche. In diesem Zusammenhang fügte sie an, dass die EU kürzlich mit der Schweiz, dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur und Mexiko Partnerschaften schloss. (SDA)
Keller-Sutter plädiert für offenen Wettbewerb an Eröffnungsrede
Offener Wettbewerb, stabile staatliche Institutionen sowie gesunde Staatsfinanzen sind Voraussetzungen für das Wohlergehen von Ländern und ihren Bevölkerungen. Dies sagte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in ihrer Eröffnungsrede am Dienstag am WEF in Davos.
Nur Freiheit biete die Grundlage für Entwicklung. Dies sei ihre Botschaft bei der traditionellen Eröffnung des Weltwirtschaftsforums (WEF), sagte Keller-Sutter im Gespräch mit Keystone-SDA kurz vor ihrer Rede.

Wo Macht und Ressourcen in den Händen einer kleinen Elite konzentriert seien, könnten breiter Wohlstand und sozialer Frieden nicht gedeihen, hielt Keller-Sutter schliesslich in ihrer Eröffnungsrede fest.
In der Verantwortung stehe in erster Linie die Politik. Diese müsse für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen. Auch Unternehmen müssten ihre Verantwortung übernehmen – für sich, für die Ausbildung, für die Umwelt und für die Gesellschaft. Im Gegenzug versprach Keller-Sutter das Engagement der Schweiz für «verlässliche Rahmenbedingungen auf nationaler und internationaler Ebene». (SDA)
Greenpeace-Aktivisten dringen in Davoser Kongresszentrum ein
Zwei Greenpeace-Aktivisten sind kurz vor der offiziellen Eröffnungsrede am WEF in das Davoser Kongresszentrum eingedrungen. Sie forderten auf einem Banner die Besteuerung von Superreichen.
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Ein dritter Aktivist konnte offenbar aufgehalten werden, wie Keystone-SDA vor Ort am Weltwirtschaftsforum (WEF) erfuhr. Die zwei anderen Aktivisten kletterten oberhalb der Haupttreppe zum Schriftzug «Annual Meeting 2025» und hielten ihr Transparent in die Höhe. (SDA)
red
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