Projekt WaterworthMeta plant längstes Tiefseekabel der Welt
Die 50’000 Kilometer lange Datenautobahn des Internetkonzerns soll fünf Kontinente miteinander verbinden.

Der Internetkonzern Meta plant ein Tiefseekabel, das um die ganze Welt reicht. Beim Projekt Waterworth sollen durch ein 50’ooo Kilometer langes Internetkabel fünf Kontinente miteinander verbunden werden, wie das Unternehmen auf seinem Blog «Engineering at Meta» mitteilt.
Das Tiefseekabel soll die USA, Brasilien, Südafrika, Indien und andere Regionen vernetzen. Hochgeschwindigkeitsverbindungen würden benötigt, um KI-Innovationen auf der ganzen Welt voranzutreiben, schreibt der US-Konzern.

Die Verlegung des Kabels koste mehrere Milliarden Dollar und würde mehrere Jahre dauern. Einen konkreten Zeitplan nennt Meta nicht.
Techfirmen investieren in Tiefseekabel
Unterwasserleitungen sind das Rückgrat des Datenverkehrs. Rund 98 Prozent der Daten werden über ein weitverzweigtes Netz am Meeresboden transportiert.
Weltweit gibt es rund 450 Datenautobahnen unter Wasser. Dutzende neue Leitungen sind in Planung. Der US-Thinktank CSIS schätzt die Gesamtlänge auf rund 1,2 Millionen Kilometer.
Früher seien Unterseekabel vor allem von grossen Gruppen nationaler Telekommunikationsunternehmen verlegt und finanziert worden, sagte Professor Vili Lehdonvirta vom Oxford Internet Institute der BBC.
In den letzten zehn Jahren hätten aber grosse Technologiefirmen wie Meta und Google an Einfluss gewonnen. Durch ihre wachsende Grösse seien sie in der Lage, entsprechende Infrastrukturen unabhängig zu finanzieren.
Google kündigte 2024 an, das erste Unterseekabel zu bauen, das Afrika und Australien verbinden soll. Ausserdem will das Unternehmen rund 1 Milliarde Dollar investieren, um Japan durch zwei neue Kabel im Pazifik besser zu vernetzen.
Tiefseekabel sind umkämpft
Die zunehmende Bedeutung des internationalen Datenverkehrs hat die Besorgnis über die Anfälligkeit von Tiefseekabeln für Angriffe oder Unfälle verstärkt. Die Kommunikationsinfrastruktur stellt ein wachsendes Feld für geopolitische Spannungen und Konflikte dar.
In der Ostsee kam es in den vergangenen Jahren zu mutmasslichen Sabotageakten Russlands. Im März 2024 wurden drei Kommunikationsleitungen im Roten Meer durchtrennt. Das Gebiet ist unter Kontrolle der Huthi-Milizen. 25 Prozent des gesamten Internetdatenverkehrs zwischen Europa und Asien fielen aus.
Meta erklärte in seinem Blogbeitrag, dass es sein Kabelsystem Waterworth in bis zu 7000 Metern Tiefe verlegen und in Hochrisikogebieten verbesserte Vergrabungstechniken anwenden werde, um Schäden durch Schiffsanker und andere Gefahren zu vermeiden.
Professor Lehdonvirta sagte gegenüber der BBC, das Projekt weiche von etablierten Routen ab, indem es beispielsweise Europa und China auslasse und geopolitische Brennpunkte im Suezkanal und im Südchinesischen Meer meide.
Die Verbindung der USA mit wichtigen, umkämpften Märkten in der südlichen Hemisphäre könne als Stärkung der wirtschaftlichen und infrastrukturellen Macht der USA im Ausland angesehen werden.
msc
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