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Wassernotstand in Kaschmir
Historische Quelle versiegt zum ersten Mal

Teilweise ausgetrockneter Teich im Achabal Mughal Garten in Anantnag, südlich von Srinagar, indisch kontrolliertes Kaschmir, mit roten Pavillons im Hintergrund, gesehen am 17. Februar 2025.
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Zum ersten Mal seit Menschengedenken floss kein Wasser: Besorgt beobachteten die Bewohner der Himalaya-Region Kaschmir, wie eine berühmte alte Quelle aufgrund extremer Trockenheit tagelang versiegte. Zwar liessen Regen und Schneefall das Wasser in der vergangenen Woche wieder sprudeln, dennoch diskutieren die Menschen nun eine Furcht – dass der Klimawandel und die veränderten Wettermuster das Wasser knapp werden lassen könnten, das die berühmten Obstgärten und riesigen landwirtschaftlichen Felder des Landes versorgt.

Mehrere Quellen und Bäche – darunter Nebenflüsse des Jhelams, des wichtigsten Flusses der Region, der durch das Kaschmirtal fliesst – sind im von Indien kontrollierten Teil Kaschmirs ausgetrocknet. Die Folge war eine Wasserknappheit in den vergangenen Wochen in der gesamten Region, die für ihre Himalaya-Gipfel und unberührten Seen bekannt ist. Die Besorgnis wurde verstärkt durch ein Video, das in den sozialen Medien viral ging und eine ältere Frau zeigt, die vor der alten Quelle in der Stadt Achabal im Süden Kaschmirs betet und weint.

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Die Quelle in einem berühmten Garten, der im 17. Jahrhundert von der Ehefrau des Kaisers Jahangir angelegt wurde, ist eine Trinkwasserquelle für 20 Dörfer in der Gegend. «Oh! Heilige Quelle, was haben wir dir getan? Du hast uns das Wasser verdorben», ruft die 80-jährige Saja Begum in dem Video. «Lasst die Quelle wieder zum Leben erwachen. Lasst die heilige Quelle überfliessen.» Das Video rührte die Menschen in Kaschmir, wo viele Einwohner auf die von der Regierung bereitgestellten Wassertanks angewiesen sind.

«Zeuge der Auswirkungen der globalen Erwärmung»

Meteorologen erklärten, in der Region sei seit Jahresbeginn 80 Prozent weniger Niederschlag gefallen als üblich. In den meisten Ebenen Kaschmirs hat es kaum geschneit, während es in den höheren Lagen weniger als sonst war. Seit über einem Monat liegen die Tagestemperaturen nun schon 5 bis 8 Grad Celsius über der Norm.

Mit dem zeitweise versiegten Quellwasser beschäftigt sich nun eine Untersuchung der Behörden, wie das Online-Nachrichtenportal «The Kashmiriyat» berichtete. Die Krise zwang die Region, die Winterspiele, die jedes Jahr im berühmten Touristenort Gulmarg stattfinden, vorläufig abzusagen. Im Winter kommen normalerweise Tausende einheimische und ausländische Touristen, um in der atemberaubenden Schneelandschaft Ski und Schlitten zu fahren.

Experten zufolge stehen die Wetterveränderungen in Kaschmir im Zusammenhang mit dem Klimawandel und der globalen Erwärmung. «Das ist jetzt eine neue Normalität», sagt der Leiter des Kaschmir-Büros des indischen Wetterdienstes, Mukhtar Ahmed. «Hier sind extreme Wetterereignisse sehr häufig. In den letzten Jahren sind wir in diesem ökologisch fragilen Land Zeuge der Auswirkungen der globalen Erwärmung in aller Deutlichkeit geworden.»

Ministerpräsident Omar Abdullah sagt, Kaschmir stehe dieses Jahr vor einer Wasserkrise. Die Krise habe sich seit einigen Jahren aufgebaut, und die Regierung prüfe Massnahmen zur Bewältigung der Aufgaben. Allerdings seien nicht nur die Behörden in der Pflicht, schrieb er auf der Plattform X. Die Bewohner der Region müssten ihre Einstellung zum Thema Wasser ändern.

DPA/nag