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Schweizer Datenbank IQAir
Messungen: Mehrheit der Weltbevölkerung atmet schlechte Luft

Fussgänger gehen in dichtem Smog in Neu-Delhi, aufgenommen am 2. November 2018. Die Luftverschmutzung verkürzt die Lebenserwartung der Bewohner laut einer Studie um durchschnittlich zehn Jahre.
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Im Grossteil der Welt müssen die Menschen in verschmutzter Luft leben. Nur in 17 Prozent der Städte weltweit würden die Richtwerte für Luftqualität eingehalten, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht auf Grundlage von Messdaten der Schweizer Datenbank IQAir. Diese analysierte die Luftqualität anhand der Daten von 40’000 Messstationen in aller Welt und kam zu dem Schluss, dass es die schlechteste Luft im Tschad, in der Demokratischen Republik Kongo sowie in Bangladesch, Pakistan und Indien gibt. Sechs der neun Städte mit der schlechtesten Luftqualität liegen in Indien, an erster Stelle Byrnihat im Nordosten.

Die Daten weisen Experten zufolge allerdings einige Lücken auf. In Afrika zum Beispiel gibt es pro 3,7 Millionen Einwohner nur eine Messstation. Nach und nach soll diese Abdeckung verbessert werden. In den diesjährigen Bericht etwa seien Daten von 8954 neuen Orten und rund 1000 neuen Messgeräten eingeflossen, hiess es von IQAir.

Luftverschmutzung kostet jährlich Millionen Leben

Das Einatmen von verschmutzter Luft über einen längeren Zeitraum könne zu Atemwegserkrankungen, Alzheimer und Krebs führen, sagte Fatimah Ahamad, leitende Wissenschaftlerin und Expertin für Luftverschmutzung am Sunway Centre for Planetary Health in Malaysia. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass die Luftverschmutzung jedes Jahr etwa sieben Millionen Menschen das Leben kostet.

Ahamad mahnte, es müsse viel mehr getan werden, um die Luftverschmutzung zu reduzieren. Die WHO hatte zuvor festgestellt, dass 99 Prozent der Weltbevölkerung an Orten leben, die die empfohlenen Luftqualitätswerte nicht einhalten. «Wenn man schlechtes Wasser hat, kein Wasser, kann man den Leuten sagen, sie sollen eine halbe Stunde am Tag warten, dann kommt das Wasser schon. Aber wenn die Luft schlecht ist, kann man den Menschen nicht sagen, sie sollen mit dem Atmen aufhören», sagte sie.

Shweta Narayan von der Organisation Global Climate and Health Alliance sagte, dass viele der Regionen, in denen die Luftverschmutzung am schlimmsten sei, auch Orte seien, in denen durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas in grossem Umfang Treibhausgase freigesetzt würden. Eine Verringerung der Treibhausgasemissionen, um die Erwärmung des Planeten zu verlangsamen, könne auch die Luftqualität verbessern. Luftverschmutzung und Klimakrise seien «zwei Seiten derselben Medaille», sagte sie.

DPA/anf