Fehlende UntermieterZürcher Sterbezentrum Lighthouse kämpft mit Folgen des Umzugs
Nach dem Umzug in den Stadtzürcher Kreis 4 fehlte dem Sterbehospiz Lighthouse das Personal. Dazu konnten keine Räumlichkeiten an Dritte untervermietet werden.

«Nicht zufriedenstellend», bilanziert der Stiftungsratspräsident des Zürcher Sterbezentrums Lighthouse im Geschäftsbericht das Jahr 2023. Die Institution habe damals den Umzug vom Zürichberg in einen Neubau im Kreis 4 zwar vorbildlich gemeistert. Dann lief es aber schepps: Nach den Plänen der Stiftung hätten sich im fünfstöckigen Neubau Dritte einmieten und komplementäre Dienstleistungen zur Palliativpflege der Institution anbieten sollen.
Geplant waren ein Tageszentrum, eine Arztpraxis, eine Langzeit-Palliativbetreuung sowie ein Angebot für Pflegeaufenthalte, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Kein einziges dieser Vorhaben konnte allerdings realisiert werden. Es fehlte am Personal und Drittpartnern.
Ausgaben stiegen um drei Millionen Franken
Auch bei den Einnahmen musste die Institution Rückschläge hinnehmen. Sie finanziert sich ausschliesslich aus Zuwendungen. Bei den Spenden verzeichnete sie einen Rückgang von 15 Prozent, bei den Legaten gar von 40 Prozent. «Diese zwei Einnahmequellen sind nicht planbar», heisst es im Geschäftsbericht. Insgesamt blieb es bei Einnahmen von rund sechs Millionen Franken – die Ausgaben stiegen im Vorjahresvergleich allerdings um etwa drei Millionen auf rund acht Millionen Franken.
Das alles hatte Folgen: Obwohl die Pflegetage gegenüber dem alten Standort um gut ein Drittel gesteigert werden konnten, deckten die Einnahmen die Ausgaben nicht mehr. Die Stiftung musste dem Betrieb doppelt so viel aus dem Stiftungskapital zukommen lassen wie geplant. Das Stiftungskapital wies danach aber noch immer eine Reservequote von 34 Prozent auf. Das vom Stiftungsrat vorgegebene Minimum liegt laut Geschäftsbericht bei 30 Prozent.
Verwaltungsratspräsident: «Der Kurs stimmt»
Statt wie vorgesehen letztes Jahr veröffentlichte Lighthouse den Geschäftsbericht für das Jahr 2023 erst im März 2025 – auf Nachfrage der «Neuen Zürcher Zeitung». Das sei nicht aus Absicht passiert, sondern aus Überforderung, sagte Verwaltungsratspräsident Urs Meier gegenüber der Zeitung.
Dabei gab sich der Verwaltungsratspräsident optimistisch: Dieses Jahr sollte Lighthouse den Turnaround schaffen. «Der Kurs stimmt», sagte er zur NZZ. Inzwischen seien alle Stellen besetzt, nachdem es letztes Jahr noch eine Reihe von Abgängen gegeben habe. Auch für einige der leer stehenden Räumlichkeiten solle es bald eine Lösung geben.
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