Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kommentar zur neuen Megabank
Warum die neue Struktur der UBS eine gute Nachricht für das Parlament ist

Die Credit Suisse wird nach dem Abschluss der Übernahme für eine gewisse Zeit als unabhängige Bank unter dem Dach der UBS weiterbetrieben.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Sergio Ermotti sorgt für ein Stück mehr Klarheit. Mit der bevorstehenden endgültigen Übernahme durch die UBS verschwindet die Credit Suisse zwar als eigenständiges Unternehmen. Doch laut dem UBS-Chef sollen die beiden Banken auch anschliessend unter dem Dach der UBS für eine gewisse Zeit unabhängig voneinander geführt werden – mit allen Filialen, Geschäftsbereichen und Kundinnen und Kunden. Erst schrittweise will die grösste Schweizer Bank ihre kleinere Rivalin integrieren und verdauen.

Dass die CS noch länger unabhängig weitergeführt wird, eröffnet der Politik die Möglichkeit, die Probleme, vor welche die neue Megabank die Schweiz stellt, endlich ernsthaft anzugehen. Das Parlament hat sich in der Sache bislang nicht mit Ruhm bekleckert. Das doppelte Nein zu den Verpflichtungskrediten für die Credit-Suisse-Übernahme in der Höhe von 109 Milliarden Franken in der ausserordentlichen Session nach Ostern ist wirkungslos verpufft.

Und das Risiko ist gross, dass die wenigen wesentlichen Beschlüsse des Nationalrats – ein Bonusverbot für Spitzenleute systemrelevanter Banken, eine höhere Eigenkapitalquote für weltweit tätige Grossbanken – vom Ständerat abgelehnt werden. 

Mit Parteipolitik werden die Probleme des Schweizer Finanzplatzes allerdings nicht gelöst. Der Kollaps der CS hat die Schwächen der bisherigen Regulierung schonungslos offengelegt. Die neue UBS ist erst recht «too big to fail» – sie zu retten, könnte für die Schweiz sehr teuer werden. 

Hier rückt die CS Schweiz in den Fokus. Dem Vernehmen nach will die Bankführung bis Ende Sommer über die Zukunft des Geschäfts befinden. Denn wie Ermotti sagt, sind hier alle Optionen noch offen: eine vollständige Integration in die UBS, eine teilweise Verselbstständigung oder ein Börsengang.

Bei einem Weiterbestand der Schweizer Einheit der CS gewinnen beide Seiten: die UBS, da sie allfällige weitergehende Regulierungswünsche der Politik leichter abwehren kann, und die Politik, da unter anderem die Grösse der neuen Megabank beschränkt wird. Diese Chance sollte das Parlament nutzen. Ob vor den Wahlen ein Konsens möglich ist, ist jedoch fraglich.