Kommentar zum UBS-ErgebnisDie Zahlen sehen gut aus – doch für die Angestellten dürfte es ungemütlich werden
Die Zahl der Angestellten, die freiwillig die Bank verlassen, lässt nach. Nach der Integration droht damit ein harter Einschnitt.
Es ist ein gutes Ergebnis der UBS. Der Quartalsgewinn steigt auf 1,43 Milliarden Dollar. Das ist mehr, als die Experten erwartet hatten, und die Grossbank verwaltet deutlich mehr Kundenvermögen als zuvor. Die Zahlen kommen an der Börse gut an, zwischenzeitlich legte die UBS-Aktie um mehr als 3 Prozent zu, gab danach aber nach.
Das Ergebnis zeigt auch, dass sich der Stellenabbau bei der Grossbank verlangsamt. Die Anzahl der Mitarbeitenden ist eine der wichtigsten Stellschrauben für die Kostenersparnis, die UBS-Chef Sergio Ermotti umsetzen will. Seit der Übernahme der Credit Suisse sind rund 25’000 Stellen abgebaut worden. Wie viele Jobs insgesamt wegfallen, ist nicht bekannt. Es wird darüber spekuliert, dass wegen der Fusion 30’000 bis 35’000 Jobs der anfänglich rund 125’000 Stellen gestrichen werden sollen. Insgesamt beschäftigt die UBS heute 132’000 Mitarbeitende. In der Zahl enthalten sind die Angestellten der Bank und externe Fachkräfte.
Doch inzwischen verlassen weniger Leute die Bank freiwillig. Gegenüber dem Vorquartal sank die Zahl der Mitarbeitenden gerade einmal um 1400. Wobei der grösste Teil der Abgänge externe Beschäftigte betrifft, die im Auftrag der UBS gearbeitet haben. Die Zahl der Festangestellten, die die Bank verlassen haben, liegt bei rund 600. Die Leute wollen also trotz der Ungewissheit bei der UBS bleiben. Eine aktuelle Personalumfrage der Bank ist ebenfalls ein Hinweis dafür: Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten sind zufrieden mit ihrer Arbeitgeberin.
Für den Zusammenschluss braucht es viele Leute
Das ist für die UBS zwar vorerst eine gute Nachricht. Denn die Grossbank ist vorübergehend auf mehr Personal angewiesen. So ist für nächstes Jahr der Übergang der CS-Plattform auf die UBS-Informatik vorgesehen. Heute laufen die IT-Systeme der UBS und der alten CS noch parallel nebeneinander her. Erst wenn die CS-Systeme abgestellt werden, sinken die Kosten für die UBS weiter. Es ist wohl einer der heikelsten Schritte der Integration. Dafür braucht es voll besetzte Teams, wie die UBS erklärt.
Was danach kommt, ist aber auch klar: Viele Mitarbeitende, die heute noch gebraucht werden, werden dann entlassen werden müssen. Dann ist mit harten Einschnitten beim Personal zu rechnen. Und das ist weniger schön, als wenn die Leute von sich aus gehen.
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