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Ungleiche Verteilung
UBS erhöht Bonus für Bankchef Hamers – und senkt ihn für «normale» Mitarbeitende

Lohnplus von mehr als einer Million Franken: UBS-Chef Ralph Hamers.
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UBS-Chef Ralph Hamers erhält eine deutliche Lohnerhöhung. Seine Vergütung steigt für das abgelaufene Geschäftsjahr von 11,5 Millionen auf 12,6 Millionen Franken – ein Plus von fast 10 Prozent. Sein Lohn setzt sich aus einem Fixgehalt von 2,9 Millionen und variablen Anteilen von 9,7 Millionen Franken zusammen.

Laut Leistungsausweis in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2022 hat Hamers vom Verwaltungsrat der Grossbank hervorragende Noten erhalten. Die mit Bankkennzahlen messbaren Ziele erfülle er fast vollständig, bei den weichen Vorgaben, wie etwa den Führungsqualitäten, gebe es noch Luft nach oben.

Für die Belegschaft sinken die Boni hingegen um 10 Prozent. Der Bonuspool beträgt neu rund 3 Milliarden Franken. Die Bank begründet den Rückgang damit, dass die Erträge beim Geschäft mit Fusionen und Kapitalerhöhungen zurückgegangen sind. 70 Prozent der Mitarbeiterboni werden nun bar ausbezahlt, der Rest ist für bis zu fünf Jahre gesperrt.

Die ganze Konzernleitung erhält mehr Lohn

Der UBS spielt es in die Karten, dass bei US-Banken derzeit grosse Sparprogramme laufen. So ist es für die Schweizer Bank einfacher und günstiger, gute Leute anzuwerben.

Nicht nur Hamers erhält deutlich mehr Lohn als noch vor einem Jahr, sondern die gesamte Konzernleitung. Deren Bonuspool steigt pro Kopf um 4 Prozent. Zusätzlich erhalten die Chefinnen und Chefs ein Zückerchen. So wird ihnen die Scharte des Kollapses des US-Hedgefonds Archegos teilweise ausgeglichen. Denn im vergangenen Jahr sorgte diese für deutliche Kürzungen bei den Boni. Im aktuellen Vergütungsbericht heisst es nun, dass die Bank «eine wettbewerbsfähige Vergütung für eine wettbewerbsfähige Leistung unterstütze» und daher «die Auswirkungen von 2021 nicht auf mehrere Jahre übertragen» werde.

Der Archegos-Kollaps hatte bei der Credit Suisse einen Schaden von 5 Milliarden Franken verursacht. (Lesen Sie die Analyse zum Horrorjahr der Credit Suisse.) Das hatte aber auch bei der UBS ein Loch von 800 Millionen Franken hinterlassen. Die Folgen davon spürten die UBS-Chefinnen und -Chefs bei der letztjährigen Boniverteilung. Nun wurden diese zumindest abgefedert.

CS-Kader wird wohl keine Boni erhalten

Auch bei der Credit Suisse läuft derzeit ein riesiges Sparprogramm. Gute Arbeitskräfte verlassen das Geldinstitut. Am Donnerstag legt die taumelnde Grossbank ihren Vergütungsbericht vor. Nach dem gigantischen Jahresverlust von 7 Milliarden Franken werden harte Einschnitte bei den Boni erwartet. Für die Geschäftsleitung soll es gar keine Prämien geben.

Für die Credit Suisse ist der Spagat schwierig: Sie muss zwar sparen, aber auch die besten Leute an Bord halten. So hat sie ein besonderes Bonusprogramm für rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angekündigt, die bei der Umstrukturierung eine besondere Rolle spielen. Falls der Umbau gelingt, sollen Boni im Umfang von 350 Millionen Franken ausbezahlt werden.

CS-Chef Ulrich Körner äusserte sich kürzlich gegenüber Bloomberg zur Bonusstrategie: «Sie ist sehr einfach: Sie muss mit den Ergebnissen im Einklang stehen.»