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US-Wahlkampf
«The British are coming!» – Trump geht auf Harris’ Wahl­helfer los

GREENSBORO, NORTH CAROLINA - OCTOBER 22: Republican presidential nominee, former U.S. President Donald Trump acknowledges supporters after speaking at a campaign rally at the Greensboro Coliseum on October 22, 2024 in Greensboro, North Carolina. With 14 days to go until Election Day, Trump continues to crisscross the country campaigning to return to office.   Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Photo by Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)
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In Kürze:
  • Donald Trump beschuldigt die britische Labour-Partei der Einmischung in US-Wahlen.
  • Labour-Mitglieder hätten angeblich in einer Aktion Kamala Harris unterstützt.
  • Nigel Farage behauptet, die britische Regierung mische sich direkt ein.
  • Trumps mögliche Rückkehr ins Weisse Haus besorgt die britische Regierung.

Im September nahm sich alles noch recht harmonisch aus. Donald Trump fand Keir Starmer «wirklich sehr nett» nach dessen Besuch im Trump-Tower zu einem zweistündigen Abendessen mit dem Ex-Präsidenten und Kandidaten der Republikanischen Partei.

Einen Monat später, und wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen, scheint Grossbritanniens Premierminister im Urteil Trumps aber schon nicht mehr so nett zu sein. Die «weit links stehenden» Aktivisten der Starmer-Partei, der britischen Labour Party, versuchten «unsere Wahlen zu beeinflussen», entrüstet sich Trumps Kampagne. Trump hat wegen dieser ausländischen Einmischung in die US-Politik beim Bundeswahlausschuss in Washington offiziell Beschwerde eingelegt.

Die gelöschte Notiz

Überrascht sein kann natürlich auch im Trump-Lager niemand darüber, dass in den letzten Tagen über hundert Labour-Leute in die Staaten geflogen sind, um Kamala Harris in der Schlussphase des Wahlkampfs noch zu unterstützen. Labour betrachtet die US-Demokraten traditionell als ihre Schwesterpartei. Und verboten ist solche Hilfe nicht, solange die Wahlkämpfer aus London es in ihrer Freizeit tun und nicht für ihre Einsätze bezahlt werden, also nicht in amtlicher Funktion tätig sind.

Letzteres wirft ihnen Trumps Wahlkampfleiterin Susie Wiles jetzt aber vor. Wiles verweist auf eine (inzwischen gelöschte) Linkedin-Notiz aus der Labour-Zentrale, die den Aktivisten mitteilte, man könne mit Unterkunft helfen, falls Bedarf bestehe.

«The British are coming!»

Das veranlasste den superreichen Trump-Helfer Elon Musk, von einer illegalen Aktion zu sprechen. Daheim in London beschuldigte Nigel Farage, der Führer der englischen Rechtspopulisten und ein langjähriger Trump-Vasall, die Starmer-Regierung der direkten Einmischung in den Wahlkampf in den USA.

Trumps Team schimpfte unterdessen, die Partei der in grosser Zahl angereisten Labour-Aktivisten habe schon Kamala Harris’ «gefährliche Politik und Rhetorik inspiriert» vor dieser Wahl. Jetzt müsse man sich auf alles gefasst machen: «The British are coming!», die Briten sind im Anzug, warnten Trumps Leute die Nation.

In der britischen Regierungszentrale No 10 Downing Street, wo wie überall sonst in der Welt Pläne für ein mögliches Comeback Trumps geschmiedet werden, haben die Kommentare aus dem Trump-Lager erneut Nervosität ausgelöst. Mit seiner braven Vorsprache bei Trump im September hatte Starmer schliesslich versucht, all die verbalen Attacken seiner engsten Mitstreiter auf Trump aus den vergangenen Jahren vergessen zu machen.

Tiraden gegen Trump

David Lammy etwa, der jetzige Aussenminister, hatte Trump vor sechs Jahren noch einen «Frauenhasser, Neonazi-Sympathisanten und Soziopathen» sowie einen «Tyrannen unter einem Toupet» genannt. Londons Labour-Bürgermeister Sadiq Khan fand, Trump benehme sich «wie ein Faschist aus dem 20. Jahrhundert». Und der heutige Gesundheitsminister Wes Streeting hielt Trump für einen «widerlichen, traurigen kleinen Mann».

Sonderlich glücklich wäre die britische Regierung natürlich nicht, wenn Trump erneut ins Weisse Haus einzöge. Dessen abschätzige Position zur Ukraine und zur Nato, ganz abgesehen von seiner Sympathie für Autokraten, wird auch in London mit grosser Sorge gesehen.

Andererseits glaubt man, dass Trump einen britischen Regierungschef, der über eine enorme Mehrheit in Westminster verfügt und noch fast fünf Jahre Amtszeit vor sich hat, als europäischen Partner eher zu schätzen wüsste als Emmanuel Macron oder Olaf Scholz. Und dass die Tatsache, dass Grossbritannien nicht der EU angehört, sich ebenfalls als nützlich erweisen könnte in einem solchen Fall.

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