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Überblick über die US-Wahlen
Umfragen und Simulationen: Trump im Vorteil

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Die Präsidentschaftswahl in den USA am nächsten Dienstag dürfte ein extrem knappes Rennen werden. Donald Trump führt in nationalen Umfragen nun erstmals ganz knapp vor Kamala Harris. Ihr Vorsprung schmolz in den letzten Wochen dahin.

Die Mehrheit der Stimmen bedeutet am 5. November aber noch keinen Sieg. Denn das Volk bestimmt den Präsidenten nicht direkt, sondern entscheidet über die Zusammensetzung des sogenannten Electoral College, das die Wahl letztlich vornimmt. Über dieses System erlangen bevölkerungsärmere Staaten überproportional viel Einfluss auf die Wahl. So verlor Hillary Clinton 2016 gegen Donald Trump, obwohl landesweit insgesamt fast 3 Millionen Personen mehr für sie gestimmt hatten.

Erfahrungsgemäss benötigen die US-Demokraten mindestens 2 Prozent Vorsprung bei nationalen Umfragen, um eine reale Gewinnchance zu haben. Im Durchschnitt aller bundesweiten Umfragen, welche die Website Real Clear Politics zusammenträgt, führt Trump nun aber knapp vor Harris.

Swing-States tendieren zu Trump

Ausschlaggebend sind die Resultate in den sogenannten Swing-States oder Battleground States. In diesen Staaten sind beide Parteien ähnlich stark, sodass mal die Demokraten, mal die Republikaner gewinnen. Am umkämpftesten sind dieses Jahr folgende sieben Staaten, in denen es insgesamt 93 von 538 Stimmen des Electoral College zu holen gibt: Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Arizona, Georgia, Nevada und North Carolina. Der ganze Wahlkampf konzentriert sich praktisch einzig und allein auf diese Staaten.

Im Jahr 2016 gewann Donald Trump sechs dieser sieben Staaten, im Jahr 2020 gewann Joe Biden alle ausser North Carolina.

Aktuell ist das Rennen in sämtlichen Swing-States äusserst knapp. Denn die einzelnen Umfragen beinhalten Fehlermargen von bis zu ±3 Prozent. Das bedeutet, dass erst bei vier bis sechs Prozent Unterschied zwischen Harris und Trump die Prognose langsam aussagekräftiger wird. Dies trifft zurzeit auf keinen der entscheidenden Staaten zu. Allerdings sind zurzeit in allen Swing-States Vorteile für Trump erkennbar.

Tendenziell gibt es immer weniger Swing-States, denn die Bundesstaaten werden immer homogener. So sind Ohio und Florida, die noch vor wenigen Jahren als Swing-States galten, inzwischen eher republikanisch.

Für einen Sieg benötigen die beiden Kandidierenden insgesamt mindestens 270 der 538 Elektorenstimmen. Der britische «Economist» berechnet täglich mit einem eigenen Modell, das Umfragen und Wirtschaftsindikatoren kombiniert, die wahrscheinliche Verteilung der Elektorenstimmen. Zurzeit sieht das Modell, das jeweils 10’000 Simulationen der Wahl durchführt, die Siegeschancen bei Harris leicht höher.

Ein ähnliches Wahrscheinlichkeitsmodell läuft auch bei den Umfrage-Profis von FiveThirtyEight – dort liegt Trump ganz knapp vorne.