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Skifinal in Andorra
Traumrekord und Versöhnung: Darum geht es noch für die Schweizer Skistars

Wünscht sich einen versöhnlichen Abschluss eines schwierigen Winters: Michelle Gisin, hier nach dem WM-Riesenslalom in Méribel. 
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Viele Trophäen sind vor den letzten Rennen in Andorra schon verteilt. Und doch geht es für einige Skifahrerinnen und Skifahrer in dieser Woche noch um einiges. Eine Auswahl.

Holt erstmals seit 55 Jahren ein Schweizer die Slalomkugel?

Daniel Yule feiert, geschultert von seinen Kollegen, einen seiner zwei grossen Saisonsiege: Der Walliser triumphiert in Madonna di Campiglio und in Kitzbühel. 

Die Beziehung zwischen den Schweizer Männern und den Slalomstangen war über Jahrzehnte hinweg relativ kompliziert. Die Flagge mit dem weissen Kreuz brauchte man auf den ersten Ranglistenseiten jeweils gar nicht zu suchen – die Begründung der Trainer lautete auch mal, wir seien halt ein Volk von Abfahrern. Die aktuelle Zick-Zack-Generation ist die erfolgreichste, und so bietet sich Daniel Yule und Ramon Zenhäusern die Möglichkeit, in Soldeu Historisches zu schaffen: Als Dritter und Vierter im Slalom-Weltcup haben die beiden Walliser nach wie vor die Möglichkeit, die kleine Kristallkugel für den Disziplinensieg zu gewinnen, was mit Dumeng Giovanoli erst einem Schweizer gelungen ist (1968).

Wobei die Chancen nicht allzu gross sind: Yule liegt 65 Punkte hinter Leader Lucas Braathen und deren 33 hinter dem formstarken Weltmeister Henrik Kristoffersen. Er müsste mindestens Zweiter werden und auf Patzer der Norweger hoffen. Zenhäusern seinerseits braucht alle Skiwunder dieser Welt, um doch noch auf den Thron zu steigen. Er liegt 99 Punkte zurück. Will heissen: Er müsste gewinnen – und zumindest Braathen leer ausgehen.

Knackt die Schweiz die 10’000-Punkte-Marke?

Natürlich wird sie das. Die Chancen stehen gar sehr gut, dass es bezüglich Weltcuppunkte die erfolgreichste Saison in der Schweizer Skigeschichte wird. Der Triumph in der Nationenwertung ist längst gesichert. 9955 Punkte hat die Swiss-Ski-Belegschaft bisher eingefahren, die 10’410 aus dem vergangenen Winter bedeuten Bestwert. Natürlich waren die Schweizer zu den Zeiten der Wallisers und Schneiders, Zurbriggens und Müllers in den 80er-Jahren deutlich erfolgreicher, damals aber gab es für Siege nicht 100, sondern nur 25 Punkte. In anderen Sphären bewegten sich einst die Österreicher: 1999/2000 fuhren sie alles in Grund und Boden und holten 17’927 Punkte.

Schafft es Michelle Gisin doch noch aufs Podest?

Ihr lief es nicht nur an der WM in Méribel nicht wie gewünscht: Michelle Gisin nach Rang 6 in der Kombination. 

Ziemlich viel Kritik hat sie einstecken müssen. Ihre Nichtqualifikationen für zweite Läufe und die teils riesigen Rückstände machten selbst gewisse Expertinnen ratlos. Der Skimarkenwechsel im letzten Sommer brachte Michelle Gisin einige Probleme, das Übel begann schon kurz vor dem Saisonstart durch den komplexen Umstieg auf eine grössere Schuhnummer – wegen einer Entzündung. Im Slalomweltcup fiel die Engelbergerin von Platz 7 (am Ende des letzten Winters) auf Position 19 zurück, im Riesenslalom gings gar runter von 8 auf 28. Auf dem Podest stand die zweifache Olympiasiegerin nie. Und auf einen Top-3-Rang von Gisin in der Finalwoche in Andorra wetten nur besonders Wagemutige.

Hat Lara Gut-Behrami Grund zu feiern?

Greift wieder nach der Super-G-Kugel: Lara Gut-Behrami 2021 in Lenzerheide nach dem bislang letzten Triumph im Disziplinenweltcup. 

Ein bisschen etwas gönnt Mikaela Shiffrin der Konkurrenz doch noch. Den Triumph im Super-G-Weltcup scheint sie nicht wirklich angestrebt zu haben, jedenfalls hat sie nur vier der sieben Rennen bestritten. Die Ränge 1, 4, 7 und 7 verraten es: Bei vollem Pensum wäre mit ihr mehr als nur zu rechnen gewesen. Doch auch so ist im Finalrennen Spannung garantiert: Gewinnt Lara Gut-Behrami, beendet sie den Winter als Weltnummer 1 in dieser so attraktiven wie unberechenbaren Disziplin. 19 Punkte nur liegt sie hinter der führenden Italienerin Elena Curtoni, die durch ihre Konstanz überzeugt. Aber auch Cornelia Hütter, Ragnhild Mowinckel und Federica Brignone haben Chancen, sie liegen nur 6 respektive 7 und 25 Punkte hinter der Tessinerin. Nach der medaillenlosen WM wäre eine vierte Super-G-Kugel ein Aufsteller für die 31-Jährige.

Fällt noch eine Bestmarke?

Kommt aus dem Feiern nicht mehr heraus: Marco Odermatt nach seinem Doppelschlag in den Riesenslaloms von Kranjska Gora. 

Mikaela Shiffrin hat in diesem Winter schon eine Skilegende vom Thron gestossen. Mit ihrem 87. Weltcupsieg am Samstag in Are hat sie sich vor Ingemar Stenmark gesetzt und ist alleinige Rekordhalterin.

Jetzt wackelt auch die Bestmarke eines anderen Skihelden: Hermann Maier holte in der Saison 1999/2000 exakt 2000 Punkte, so viele wie vor und nach ihm kein Mann. Bei den Frauen haben diese Marke Mikaela Shiffrin mit 2204 und Tina Maze mit 2414 Punkten übertroffen. Auch in dieser Saison ist die Amerikanerin schon wieder bei 2028 Punkten angelangt und kann diesen Stand noch weiter nach oben schrauben.

Nun macht sich ein junger Schweizer daran, ebenfalls in diese Sphären vorzustossen. Marco Odermatt hat einen wunderbaren Winter hinter sich mit bislang elf Siegen und 20 Podestplätzen – bei 23 Rennen. Er hat damit bis jetzt nicht nur 839’850 Franken Preisgeld eingeheimst, sondern auch 1826 Punkte. Schon am Donnerstag könnte er die 2000er-Marke durchbrechen, wenn er in Abfahrt und Super-G mindestens einmal siegt und einmal Zweiter wird. Eine weitere Chance bietet sich in seiner Paradedisziplin Riesenslalom am Samstag.

Wer erlebt seine Weltcup-Premiere?

Medaillenfreuden bei den Junioren und als Belohnung der Start auf der grossen Bühne: Livio Hiltbrand kehrte mit Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt heim von der Nachwuchs-WM.

Gleich drei Athletinnen und Athleten stehen in Soldeu am Start, die noch gar nie im Weltcup angetreten sind – darunter auch ein Schweizer. Livio Hiltbrand, 19-jähriges Talent aus dem Berner Oberland, gewann an der Junioren-WM in St. Anton Bronze in der Abfahrt und Gold im Super-G und darf das Finalrennen dieser Disziplin bestreiten. Auch der 19-jährige Franzose Alban Elezi Cannaferina erlebt als Juniorenweltmeister im Riesenslalom eine Premiere, ebenso der italienische Slalom-Juniorenweltmeister Corrado Barbera.

Schon zweimal auf der grossen Bühne versucht hat sich dagegen Stefanie Grob, im vergangenen Dezember in den Riesenslaloms von Semmering. Einmal kam sie nicht ins Ziel, das andere Mal qualifizierte sie sich nicht für den 2. Lauf. Dafür war die 18-jährige Appenzellerin an der Juniorinnen-WM die grosse Figur, gewann zweimal Silber (Super-G und Riesenslalom) und zweimal Gold (Team-Kombination und Abfahrt). Sie darf in Soldeu deshalb in der Königsdisziplin starten.

Wie schauts hinter Odermatt und Shiffrin aus?

Kämpfen zusammen mit Petra Vlhova um die Plätze hinter Überfliegerin Mikaela Shiffrin: Die Italienerin Federica Brignone (links) und Lara Gut-Behrami – hier nach dem Riesenslalom in Kronplatz.

Marco Odermatt und Mikaela Shiffrin überragen in diesem Winter alle. Längst stehen sie als Sieger und Siegerin des Gesamtweltcups fest. Bei den Männern folgen dahinter wie im Vorjahr mit einem gewissen Respektabstand die Norweger Aleksander Kilde und Henrik Kristoffersen. 586 und 812 Punkte Rückstand haben sie auf den Nidwaldner. Sie dürften ihre Plätze auf dem Podest halten können, der österreichische Speed-Spezialist Vincent Kriechmayr liegt 161 Punkte hinter Kristoffersen. Fünfter ist Loïc Meillard.

Bei den Frauen gibt es noch ein Gerangel um Rang 2. Federica Brignone liegt als Vierte 68 Punkte hinter Lara Gut-Behrami – und die Tessinerin wiederum nur 18 Punkte hinter der zweitplatzierten Slowakin Petra Vlhova. Deren Rückstand auf Shiffrin? 1003 Punkte.

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