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Newsticker zum Krieg in der Ukraine
Weisses Haus: Kein Vertrag, keine Einladung Selenskis nach Washington
Ukraine unterzeichnet vorerst nur Rahmenabkommen
Lawrow bleibt hart: Keine Friedenstruppen aus Europa für Ukraine

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Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine

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Trump macht Selenski für Andauern des Kriegs verantwortlich

US-Präsident Donald Trump zeigt sich nach einem Treffen seines Aussenministers mit Kreml-Vertretern zuversichtlich, dass schon bald ein Friedensabkommen im Ukraine-Krieg erreicht werden kann. Die Gespräche mit Russlands Unterhändlern seien «sehr gut» verlaufen, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen im US-Bundesstaat Florida. «Russland will etwas tun.» Zugleich gab Trump dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski praktisch die Schuld dafür, dass der von Russland im Februar 2022 gestartete Angriffskrieg weiterhin andauert.

Die USA und Russland hatten am Dienstag bei einem Treffen im saudi-arabischen Riad Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs vereinbart – ohne dass Vertreter der Ukraine oder ihrer europäischen Unterstützer beteiligt gewesen wären. Wie beide Seiten nach dem Treffen der Aussenminister Marco Rubio und Sergej Lawrow weiter mitteilten, wurde ausgemacht, dass die Regierungen Unterhändler für solche Gespräche ernennen.

Trump: Führung der Ukraine hat Krieg zugelassen

Auf Kritik der Ukraine, dass das Land nicht eingeladen worden sei, reagierte Trump spöttisch. «Ich habe heute gehört: Oh, wir waren nicht eingeladen», sagte der Republikaner – und schob nach: «Nun, ihr seid seit drei Jahren dabei.» Der Krieg hätte längst enden sollen, mahnte er – und warf den Ukrainern Versäumnisse vor: «Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können.» Es gebe in Kiew «eine Führung, die einen Krieg zugelassen hat, den es nie hätte geben dürfen».

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Mit Blick auf Selenski sagte Trump: «Ich mag ihn persönlich, er ist in Ordnung.» Es gehe aber nicht um persönliche Sympathien, sondern darum, «dass der Job erledigt wird». (DPA)

Macron: Rolle der USA nach Ende von Ukraine-Krieg klären

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will ein klareres Bild des möglichen künftigen Engagements der USA für die Sicherheit der Ukraine und Europas. Einen Tag nach dem Ukraine-Gipfel mehrerer europäischer Länder in Paris sagte Macron in einem Interview mehrerer Regionalzeitungen: «Alle haben es als wichtig erachtet, die Rolle klären zu können, die die USA direkt oder indirekt gewillt sind, am Tag danach für die Sicherheit der Ukraine und Europas zu spielen.»

An dem Krisentreffen am Montag hatten neben Gastgeber Macron auch Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Vertreter der EU und weiterer europäischer Länder teilgenommen.

Die neue US-Ukraine-Politik zielt darauf ab, den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Kreml-Chef Wladimir Putin zu Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu bringen und den Europäern die Verantwortung für die Absicherung eines Friedensdeals zu übertragen. Die USA wollen keine Soldaten zur Sicherung eines Waffenstillstands in die Ukraine entsenden.

Macron: Keine Vorbereitung für Truppenentsendung in Frankreich

Die Frage einer möglichen Friedensmission in der Ukraine hatte rund um den Pariser Ukraine-Gipfel für Wirbel gesorgt. Der britische Premier Keir Starmer hatte sich bereit gezeigt, nötigenfalls Soldaten in das von Russland angegriffene Land zu entsenden. Scholz nannte die Debatte unpassend. Sie werde zur falschen Zeit geführt.

Laut «La Dépêche» sagte Macron nun: «Frankreich bereitet sich nicht darauf vor, Truppen auf ukrainischen Boden zu senden. Wir denken über Sicherheitsgarantien nach.» Die Frage einer militärischen Präsenz in der Ukraine stelle sich erst, wenn ein Waffenstillstand geschaffen sei, und «um die Ukraine dauerhaft vor einem neuen Angriff zu schützen», gab «Ouest France» den Staatschef wieder.

Dazu könnten begrenzte Truppen in Gebiete geschickt werden, die keine Konfliktzonen seien. Darüber denke man gerade mit Grossbritannien nach. «Wir könnten ausserdem im Rahmen von Verhandlungen einen Einsatz zur Friedenssicherung unter dem Mandat der Vereinten Nationen beschliessen.»

Erneutes Ukraine-Treffen auf Einladung Macrons?

Den Zeitungen «Le Parisien» und «Ouest France» zufolge plant Macron bereits am Mittwoch ein weiteres Treffen zur Ukraine – mit Ländern, die am Montag nicht vertreten waren, aber auch mit nicht-europäischen Staaten. Der Élysée-Palast äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu. (DPA)

Polens Präsident: USA planen keinen Truppenabzug aus Europa

Polens Präsident Andrzej Duda rechnet nach Gesprächen mit US-Regierungsvertretern nicht damit, dass die Vereinigten Staaten ihre Truppenstärke in Europa reduzieren oder die Soldaten sogar ganz abziehen. «Es deutet nichts darauf hin, dass sich die USA aus Europa zurückziehen werden», sagte Duda in Warschau nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth habe ihm in der vergangenen Woche sogar sehr deutlich zugesagt, dass Polen eher eine Verstärkung der amerikanischen Truppen erwarten könne. Duda sagte mit Blick auf die Nato-Ostflanke und sein Land: «Es gibt absolut keine amerikanische Absicht, die Aktivitäten im Hinblick auf die Sicherheit in unserem Teil Europas zu reduzieren oder die Anzahl der amerikanischen Truppen zu verringern.»

Polens Präsident Andrzej Duda begrüsst US-Sondergesandten für Russland und Ukraine Keith Kellogg im Präsidentenpalast in Warschau am 18. Februar 2025.

Die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach höheren Verteidigungsausgaben der anderen Nato-Staaten und die Frontalattacke von US-Vizepräsident J.D. Vance auf europäische Demokratien bei der Münchner Sicherheitskonferenz haben in Europa die Angst geschürt, dass die Amerikaner Truppen vom Kontinent abziehen könnten.

US-Verteidigungsminister Hegseth hatte in der vergangenen Woche bei einem Truppenbesuch in Stuttgart gesagt, es sei nicht unmittelbar geplant, die Truppenstärke in Europa zu verringern. Er betonte aber: «Es besteht Einigkeit darüber, dass wir die Streitkräftelage weltweit überprüfen werden.» US-Präsident Donald Trump habe an vielen Stellen andere Vorstellungen als sein Vorgänger Joe Biden.

Nach Angaben des Europa-Kommandos der US-Streitkräfte (Eucom) sind rund 78’000 amerikanische Soldaten in Europa stationiert – darunter etwa 37’000 in Deutschland. In Polen sind es rund 10’000 auf einer Rotationsbasis.

Kellogg besuchte Polen auf der Durchreise nach Kiew, wo er am Donnerstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Verteidigungsminister Rustem Umjerow zusammentreffen wird. (DPA)

Selenski verschiebt Besuch in Saudi-Arabien

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach den Gesprächen des russischen Aussenministers mit seinem US-Kollegen in Riad seinen Besuch in Saudi-Arabien verschoben. «Sie können besprechen, was sie wollen, aber es können keine Entscheidungen ohne die Ukraine getroffen werden, wie der Krieg in der Ukraine zu beendigen ist», sagte der Staatschef, der zu dem Treffen nicht eingeladen war, bei einer Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara.

Mit Riad sei bereits ein neuer Besuchstermin am 10. März vereinbart worden. «Ich möchte keine Zufälle und daher fahre ich nicht nach Saudi-Arabien», sagte Selenski mit Blick auf die Delegationsteilnehmer zu der Verschiebung. Selenski plante ursprünglich, nach seinem Türkeibesuch sofort in den Golfstaat weiterzureisen. (DPA)

Rubio zeigt sich nach Treffen zuversichtlich

Für einen Frieden in der Ukraine sind nach den Worten von US-Aussenminister Marco Rubio Zugeständnisse aller beteiligten Parteien erforderlich. Auf die Frage, was das mit Blick auf internationale Sanktionen gegen Russland bedeuten würde, sagte Rubio am Dienstag: «Die Europäische Union wird irgendwann mit am Tisch sitzen müssen, denn auch sie hat Sanktionen verhängt.»

US-Aussenminister Marco Rubio, Sicherheitsberater Mike Waltz und Nahost-Gesandter Steve Witkoff bei einem Interview in Riad, Saudi-Arabien.

In einem Interview der Nachrichtenagentur AP nach seinem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergei Lawrow sagte Rubio, beide Seiten hätten sich auf drei grundlegende Ziele geeinigt: das Personal ihrer Botschaften in Washington und Moskau wieder aufzustocken, ein hochrangiges Team zu besetzen, das auf Friedensgespräche für die Ukraine hinarbeiten soll, und engere Beziehungen und eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zu prüfen.

Rubio sagte, dass die diplomatische Eiszeit zwischen den beiden Staaten in den vergangenen Jahren die Handlungsfähigkeit der Botschaften beider Länder eingeschränkt habe. «Wir brauchen lebendige diplomatische Vertretungen, die normal arbeiten können, um diese Verbindungen aufrechtzuerhalten.» (DPA)

Nach erstem Treffen: Vorbereitungen auf Trump-Putin-Gipfel

Die USA und Russland haben bei einem ersten Aussenministertreffen nach mehreren Jahren Pause Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs vereinbart. Das berichteten beide Seiten übereinstimmend nach dem Treffen der Minister Marco Rubio und Sergei Lawrow in Riad in Saudi-Arabien. Vereinbart worden sei, dass die Regierungen Unterhändler für solche Gespräche ernennen, teilten beide Seiten mit.

Treffen von US- und russischen Beamten im Diriyah-Palast, Riad, zur Diskussion über das Ende des Ukraine-Kriegs, Februar 2025.

Es müsse ein dauerhafter, stabiler und für alle Seiten annehmbarer Frieden erreicht werden, teilte das US-Aussenministerium mit. «Ein Telefonat, gefolgt von einem Treffen, reicht nicht aus, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen», hiess es in einer Mitteilung. «Wir müssen handeln, und heute haben wir einen wichtigen Schritt nach vorn getan.» US-Präsident Donald Trump sei der Einzige, der im Ukraine-Krieg beide Seiten zu einer Lösung bewegen könne, hiess es weiter. Die USA würden ihre «Stärke nutzen», um Russland und die Ukraine zusammenzubringen.

Ukraine und Europäer nicht mit dabei

Vertreter der betroffenen Ukraine oder ihrer europäischen Unterstützer waren bei dem Gespräch nicht anwesend. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski war selbst auf Reisen im Nahen Osten und sagte über das Treffen in Riad, bei möglichen Friedensgesprächen müssten sein Land und Europa mit am Verhandlungstisch sitzen. Es gibt die Sorge, dass Europa und die Ukraine von Trump mit Putin übergangen werden könnten: die Ukraine zu schmerzhaften Zugeständnissen gezwungen werden könnte und die Europäer allein einen möglichen Waffenstillstand absichern sollen.

Auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron hatten mehrere europäische Staats- und Regierungschefs am Montag in Paris darüber beraten, wie sie auf den Kurswechsel von Trump in Sachen Ukraine und europäischer Sicherheit reagieren sollten. Überschattet wurde der Krisengipfel von Unstimmigkeiten über eine mögliche Entsendung von Truppen in die Ukraine zur Sicherung eines Friedensabkommens, sollte dies erreicht werden.

Vorbereitungen auf Gipfel Trump-Putin

Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sprach nach dem Treffen in Riad auch von Vorbereitungen auf einen Gipfel der Staatschefs Trump und Putin. Er bremste aber Erwartungen, dass ein solches Spitzentreffen kommende Woche stattfinden könnte. Es sei noch intensive Vorarbeit der Delegationen notwendig, sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die Mitteilung des US-Aussenministeriums erwähnte diesen Punkt nicht.

Wegen des Kriegs in der Ukraine waren die Beziehungen zwischen den USA und Russland in vergangenen Jahren auf einem Tiefpunkt. Treffen Lawrows mit dem vorigen US-Aussenminister Antony Blinken gab es nur vereinzelt und am Rande internationaler Treffen wie im Format G20. Seit Trumps Amtsantritt vor rund einem Monat stehen die Zeichen nun auf Annäherung. (DPA)

Lawrow lobt Gespräche

Der russische Aussenminister Sergei Lawrow hat sich zufrieden gezeigt mit dem ersten langen Gespräch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio. «Das Gespräch war, so denke ich, sehr nützlich», sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz in Riad. Beide Seiten hätten einander zugehört und vereinbart, die Bedingungen zu schaffen, um eine vollwertige Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wieder aufzunehmen und auch noch auszuweiten.

Russischer Aussenminister Sergej Lawrow bei einer Pressekonferenz nach Verhandlungen zwischen den USA und Russland über die Ukraine in Riad, Saudi-Arabien.

Demnach ging es bei den Gesprächen auch um Wirtschafts- und Handelsfragen. Die russische Währung Rubel verzeichnete danach einen starken Sprung und gewann stark an Wert gegenüber dem Dollar und Euro. Die Kontakte der Amerikaner holen Moskau aus der Isolation, in der der Westen Russland seit der Invasion der Ukraine gehalten hatte.

Lawrow lobt Entschlossenheit der US-Amerikaner

Als dringlich sei vereinbart worden, dass beide Seiten Botschafter benennen für Moskau und Washington, sagte Lawrow. Der russische Posten in den USA ist derzeit vakant. Besprochen worden sei auch ein Abbau der Hindernisse für eine wirtschaftliche Zusammenarbeit. Details nannte Lawrow nicht. Allerdings ächzt die russische Wirtschaft unter den westlichen Sanktionen im Ukraine-Krieg.

Er habe bei den US-Kollegen Entschlossenheit gespürt, im bilateralen Verhältnis voranzukommen, sagte Lawrow. Es sei bei den Gesprächen in erster Linie um die Wiederherstellung der Beziehungen gegangen – und das nicht ohne Erfolg.

Zuvor hatte auch der an den Gesprächen beteiligte aussenpolitische Berater im Kreml, Juri Uschakow, erklärt, dass für die Lösung des Konflikts eine Gruppe aus ranghohen Unterhändlern gebildet werden solle, die sich regelmässig treffen sollen. Lawrow erklärte danach, dass der Prozess in Kürze angestossen werde. (DPA)

USA und Russland wollen Botschaften wieder besetzen

Die USA und Russland wollen ihre bilateralen Beziehungen neu ausloten und diplomatische Spannungen abbauen. US-Aussenminister Marco Rubio und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow verständigten sich bei einem Treffen in Riad darauf, einen «Konsultationsmechanismus zur Beseitigung von Irritationen in unseren bilateralen Beziehungen» einzurichten, wie das US-Aussenministerium mitteilte. Ziel sei es, die «notwendigen Schritte zur Normalisierung des Betriebs» der jeweiligen diplomatischen Vertretungen zu unternehmen.

U.S. und russische Vertreter, darunter Steve Witkoff, Marco Rubio, Mike Waltz, Prince Faisal bin Farhan al-Saud, Mosaad bin Mohammad al-Aiban, Yuri Ushakov und Sergei Lavrov, bei einem Treffen im Diriyah-Palast, Riad, zur Diskussion über den Ukraine-Krieg, 18. Februar 2025.

Die USA und Russland hatten in den vergangenen Jahren wechselseitig viele Diplomaten ausgewiesen und Verkleinerungen der Vertretungen angeordnet. So liefen die diplomatischen Beziehungen auf niedriger Ebene weiter, die Botschaften waren aber nur eingeschränkt arbeitsfähig.

Gemäss US-Aussenminister Marco Rubio wurde zudem vereinbart, die amerikanischen und russischen Botschaften im jeweils anderen Land wieder regulär zu besetzen. Ausserdem werde ein hochrangiges Verhandlungsteam ins Leben gerufen, das über einen Frieden in der Ukraine verhandeln und wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern solle.

In der gemeinsamen Erklärung hiess es weiter, dass nun der Grundstein für «eine künftige Zusammenarbeit in Fragen von beiderseitigem geopolitischem Interesse sowie historischen Wirtschafts- und Investitionsmöglichkeiten» gelegt werde. Diese würden sich aber erst aus «einer erfolgreichen Beendigung des Konflikts in der Ukraine ergeben». (DPA)

USA äussern sich zurückhaltender als Russland

Nach dem Treffen zwischen US-Aussenminister Marco Rubio und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow hat sich die US-Regierung zuversichtlich, aber zurückhaltender als die russische Seite geäussert. Sprecherin Tammy Bruce betonte: «Ein Telefonat, gefolgt von einem Treffen, reicht nicht aus, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen», hiess es in einer Mitteilung. «Wir müssen handeln, und heute haben wir einen wichtigen Schritt nach vorn getan.» US-Präsident Donald Trump sei der Einzige, der im Ukraine-Krieg beide Seiten zu einer Lösung bewegen könne, hiess es weiter. Die USA würden ihre «Stärke nutzen», um Russland und die Ukraine zusammenzubringen. «Hochrangige Teams» würden ihre Arbeit aufnehmen, um den Konflikt «auf eine Weise zu beenden, die dauerhaft, nachhaltig und für alle Seiten akzeptabel» sei, hiess es in der Erklärung weiter. Es war zunächst aber – anders als in russischen Äusserungen – nicht von einem Gipfeltreffen Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin die Rede. (DPA)

Gespräche in Riad enden ohne Termin für Putin-Trump-Gipfel

Die USA und Russland haben bei ihrem Aussenministertreffen die Vorbereitungen für einen Gipfel der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin begonnen. Das sagte Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow nach Abschluss des Treffens der Minister Marco Rubio und Sergej Lawrow in der saudischen Hauptstadt Riad.

Er bremste aber Erwartungen, dass der Gipfel bereits kommende Woche stattfinden könnte. Vorher sei noch intensive Vorarbeit der Delegationen notwendig.

Die Aussenminister hätten ausserdem vereinbart, dass die Unterhändler beider Seiten in Kontakt träten, um auf ein Ende des Ukraine-Krieges hinzuarbeiten, sagte Uschakow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Rubio und Lawrow hatten mehrere Stunden lang verhandelt. Es war der erste Kontakt auf Aussenministerebene nach mehr als drei Jahren Pause wegen des Ukraine-Krieges. (DPA)

Kreml: Putin bereit für Verhandlungen mit Selenski

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben für eine Lösung des Konflikts um die Ukraine auch zu Gesprächen mit seinem Kiewer Amtskollegen Wolodimir Selenski bereit. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen, dass Putin mehrfach die Bereitschaft erklärt habe zu solchen Gesprächen. Zugleich gebe es ein Problem mit der Legitimität Selenskis, behauptete er.

Konkret kritisiert Russland, dass Selenskis Amtszeit im Mai vorigen Jahres ausgelaufen sei, und meint, dass im Nachbarland Wahlen notwendig seien. Die Ukraine hingegen betont, dass Selenskis Vollmachten durch das laufende Kriegsrecht weiter in Kraft seien.

«Die rechtliche Fixierung der Vereinbarungen ist allerdings Gegenstand ernsthafter Diskussionen – angesichts der Tatsache, dass die Legitimität von Selenski selbst infrage gestellt werden kann», sagte Peskow. Zuletzt hatte auch Selenski erklärt, dass er zu Gesprächen mit Putin bereit sei. (DPA)

Baerbock will keine deutschen Soldaten in die Ukraine schicken

In der Debatte um eine mögliche Friedenstruppe für die von Russland angegriffene Ukraine hat sich die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hinter Bundeskanzler Olaf Scholz gestellt. «In diesen heissen Krieg werden keine Soldaten geschickt», sagte die Grünen-Politikerin im ZDF-«Morgenmagazin». Die Diskussion über eine Friedenstruppe hält Baerbock für verfrüht. Sie bezeichnete es als «eine sehr deutsche Debatte, jetzt den 48. Schritt zu machen vor dem ersten Schritt».

Die Aussenministerin machte gleichzeitig klar: «Die Friedenssicherung ist eine europäische Aufgabe.» Es könne nicht über die Köpfe der Europäer hinweg entschieden werden. (DPA)

Gespräche zwischen USA und Russland haben begonnen

Die Chefdiplomaten der USA und Russlands haben in Saudi-Arabien Gespräche über die Ukraine aufgenommen. US-Aussenminister Marco Rubio traf am Dienstag in Riad seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Bei dem Treffen sollte über mögliche Verhandlungen für ein Ende des russischen Angriffskriegs gesprochen und auch eine Zusammenkunft zwischen dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin vorbereitet werden. Vertreter der ukrainischen Regierung waren an dem Treffen in Riad nicht beteiligt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montag betont, die Ukraine werde die Ergebnisse von Gesprächen nicht akzeptieren, bei denen sie nicht eingebunden sei. Auch europäische Verbündete der Ukraine sind besorgt über den US-Alleingang. Derzeit verlieren die ukrainischen Truppen bei der Abwehr der zahlenmässig überlegenen russischen Soldaten in ihrem Land zunehmend an Boden. Der Krieg begann im Februar 2022, als Russland in die Ukraine einmarschierte.

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Rubio wurde von dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz sowie dem Sondergesandten Steve Witkoff begleitet. Lawrow hatte den aussenpolitischen Berater Putins, Juri Uschakow, an seiner Seite. Uschakow betonte, die Verhandlungen seien «rein bilateral».

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Montag Reportern mitgeteilt, bei den Gesprächen werde es in erster Linie um eine «Wiederherstellung der gesamten Bandbreite der amerikanisch-russischen Beziehungen» gehen. Hinzu kämen Vorbereitungen für Ukraine-Verhandlungen sowie die Vorbereitung eines Treffens zwischen Putin und Trump. Eine Sprecherin des US-Aussenministeriums, Tammy Bruce, sagte, Ziel sei es festzustellen, wie ernst es Moskau mit einem Frieden meine und herauszufinden, ob detaillierte Verhandlungen eingeleitet werden könnten. Zwar sei die Ukraine bei den Gesprächen am Dienstag nicht beteiligt, doch werde das Land berücksichtigt, wenn es tatsächlich Friedensverhandlungen gebe, versicherte Bruce. (DPA)

Scholz: «Man darf der Ukraine die Bedingungen nicht diktieren»

In Paris berieten die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands, Grossbritanniens, Italiens, Polens, Spaniens, der Niederlande und Dänemarks, sowie Vertreter von Nato und EU über ihre Reaktion auf das Vorgehen der USA. Kurz zuvor telefonierte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron mit Trump. Nach dem Treffen wollte er den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski informieren.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz verliess die Runde schon vor dem Ende und sagte, man dürfe der Ukraine die Friedensbedingungen nicht diktieren. Über eine Friedenstruppe zu sprechen, sei verfrüht. Der britische Premierminister Keir Starmer sagte indessen, sein Land sei bereit, zusammen mit anderen Soldaten in die Ukraine zu schicken, «falls es ein dauerhaftes Friedensabkommen gibt». Doch nur eine Sicherheitsgarantie der USA könne Russland von erneuten Angriffen auf die Ukraine abhalten. Er werde kommende Woche mit Trump in Washington besprechen, «was wir als Schlüsselelemente für einen dauerhaften Frieden ansehen».

Auch die italienische Ministerpräsidentin Georgia Meloni forderte, die USA einzubeziehen. Die Entsendung von Truppen sei komplex und «am wenigsten effektiv», sagte sie der Nachrichtenagentur Ansa zufolge. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte, jedes Friedensabkommen erfordere die aktive Beteiligung der EU und der Ukraine, damit es kein trügerisches Kriegsende gebe, «wie es in der Vergangenheit geschehen ist». «Was nicht sein kann, ist, dass der Aggressor belohnt wird», fügte er hinzu. (DPA)

US-Ukraine-Beauftragter hält Europäer für hinderlich

Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, sieht bei Friedensgesprächen weiter keinen Platz für Europäer ausser der Ukraine selbst. «Ich glaube nicht, dass es vernünftig und machbar ist, alle an einen Tisch zu bekommen. Wir wissen, wie das enden kann», sagte Kellogg am Montag in Brüssel, wo er die 31 Nato-Verbündeten der USA sowie EU-Vertreter informierte. Den USA gehe es darum, «die Sache so sauber und schnell wie möglich zu erledigen». Die Bedenken der Europäer seien bekannt und würden angesprochen.

Der US-Sonderbeauftragte Keith Kellogg, hier bei einem Podium an der Münchner Sicherheitskonferenz am 15. Februar, sieht bei Friedensgesprächen keinen Platz für Europäer ausser der Ukraine selbst.

Der neue US-Präsident Donald Trump hatte nach einem längeren Telefongespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin am Mittwoch vergangener Woche einen Kurswechsel in Bezug auf die Ukraine-Politik der USA angekündigt. Unterhändler sollten umgehend über die Beendigung der Kämpfe verhandeln, sagte Trump. Für Dienstag sind Gespräche zwischen den Aussenministern Marco Rubio und Sergej Lawrow in Saudi-Arabien geplant. Kellogg reist am Mittwoch in die Ukraine, die in Saudi-Arabien nicht mit am Tisch sitzt.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat sich für eine internationale Truppe ausgesprochen, die künftig Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben solle – allerdings ohne Beteiligung von US-Soldaten. Mögliche Angriffe auf die Friedenstruppe sollten auch nicht als sogenannter Bündnisfall unter Artikel 5 des Nato-Vertrags gewertet werden. Hegseth gab den Verbündeten ausserdem zu verstehen, dass Trump Europa dazu bringen will, den Grossteil der finanziellen und militärischen Verantwortung beim Schutz der Ukraine zu übernehmen. Der US-Präsident fordert zudem die Lieferung seltener Erden aus der Ukraine. (DPA)

Uneinigkeit über Friedenstruppe

Grossbritannien und Frankreich schreiten voran, Deutschland bremst: Beim Pariser Gipfel zum Ukraine-Krieg haben sich die Europäer uneins in der Frage einer Friedenstruppe zur Sicherung eines möglichen Waffenstillstands gezeigt. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete die Diskussionen nach dem Treffen als irritierend und völlig verfrüht und kritisierte, dass über die Köpfe der Ukrainer hinweg über mögliche Ergebnisse von Friedensgesprächen gesprochen, die noch gar nicht stattgefunden hätten.

«Das ist höchst unangemessen, um es ganz offen und ehrlich zu sagen», sagte Scholz. Es sei eine «unpassende Debatte zur falschen Zeit und über das falsche Thema». Scholz äusserte sich im Anschluss an die informellen Beratungen, zu denen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auch die Staats- und Regierungschefs aus Grossbritannien, Italien, Polen, Spanien, den Niederlanden und Dänemark sowie die Spitzen von EU und Nato eingeladen hatte.

Scholz stellt sich damit unter anderem gegen den britischen Premierminister Keir Starmer und Macron. Starmer war kurz vor dem Treffen vorgeprescht und zeigte sich «bereit und willens», notfalls Soldaten in das von Russland angegriffene Land zu entsenden. In einem Gastbeitrag für den «Telegraph» schrieb er, Grossbritannien könne bei der Arbeit an Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine «führende Rolle» übernehmen. Auch Frankreich soll bereits vor längerem die Bereitschaft zur Entsendung von Truppen bekundet haben.

Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot berichtete von sehr konkreten Gesprächen «auf verschiedenen Ebenen», bei denen es um die Entsendung von Truppen insbesondere aus Frankreich, Grossbritannien und Polen – den «drei grossen Armeen» Europas – gehe. Die Friedenstruppe solle einen künftigen Waffenstillstand und einen «dauerhaften Frieden» in der Ukraine gewährleisten, sagte er in einem Interview des Senders LCI.

Krisengipfel nach US-Forderungen

Topthema bei dem Gipfel war die Frage, wie Europa auf den drastischen Kurswechsel in der US-Ukraine-Politik reagieren soll. Diese zielt darauf ab, den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski und Kreml-Chef Wladimir Putin in Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu zwingen und den Europäern die Verantwortung für die Absicherung eines Friedensdeals zu übertragen.

Dazu ging jüngst in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten die Aufforderung ein, mögliche Beiträge zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu melden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die Länder unter anderem angeben, ob sie Soldaten für eine Friedenstruppe oder Ausbildungsprogramme nach einem Ende des russischen Angriffskriegs in die Ukraine schicken könnten. Zudem soll es auch um Waffensysteme gehen und die Frage, was von den USA erwartet wird.

Zugleich müssen die Europäer entscheiden, wie sie damit umgehen wollen, dass die Amerikaner für sie keine zentrale Rolle im Verhandlungsprozess sehen – und von der Ukraine unabgesprochen Zugeständnisse fordern. Um ein Ende des russischen Angriffskriegs zu ermöglichen, solle diese aus US-Sicht ihre Ambitionen auf einen schnellen Nato-Beitritt aufgeben und akzeptieren, dass ein Teil ihres Staatsgebiets dauerhaft unter russischer Kontrolle bleibt.

Kurz vor Beginn des Treffens telefonierte Gastgeber Macron noch mit US-Präsident Donald Trump. Dieser will möglichst bald Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine beginnen. US-Aussenminister Marco Rubio und ranghohe Vertreter Russlands wollen diese Woche in Saudi-Arabien darüber sprechen – ohne Beteiligung der Ukraine oder anderer europäischer Vertreter. Die USA haben bereits klargemacht, dass sie keine Soldaten zur Sicherung eines Waffenstillstands in die Ukraine entsenden wollen.

Uneinigkeit bei möglicher Friedenstruppe vor Treffen deutlich

Offen für eine Entsendung von Truppen in die Ukraine hatten sich zuletzt auch die Niederlande und Schweden gezeigt. Spanien und Dänemark schlossen einen solchen Schritt zuletzt zumindest nicht mehr kategorisch aus. Anders als vom französischen Aussenminister dargestellt, plant Polen keine Entsendung von Soldaten – unterstützt aber den Ansatz Macrons und Starmers. Vor seinem Abflug nach Paris sagte Polens Regierungschef Donald Tusk: «Wir haben nicht vor, polnische Truppen in die Ukraine zu schicken, aber wir werden die Länder, die in Zukunft solche Garantien geben wollen, auch logistisch und politisch unterstützen.»

Truppenstärke unklar

Wie viele europäische Soldaten nach einer möglichen Friedensvereinbarung in die Ukraine geschickt werden könnten, ist unklar. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr, wird über eine fünfstellige Zahl gesprochen. Demnach ist eine von dem ukrainischen Präsidenten Selenski ins Spiel gebrachte Truppenstärke von 200’000 Soldaten unrealistisch. Zu Beginn der Debatte im Dezember war über rund 40’000 Soldaten spekuliert worden.

Nach Angaben von Diplomaten wird derzeit vor allem darüber gesprochen, ob und wenn ja europäische Soldaten für die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte im westlichen Teil des Landes stationiert werden könnten. Als äusserst unwahrscheinlich gilt demnach auch, dass sie direkt an die Frontlinie geschickt würden, um dort die Einhaltung einer möglichen Friedensvereinbarung zu überwachen.

Scholz steht seit Beginn der Debatte über eine Friedenstruppe auf der Bremse. Sein Argument: Zunächst einmal müsse es ein Verhandlungsergebnis unter Beteiligung der Ukrainer geben, erst dann könne es um eine Sicherung eines Waffenstillstands gehen. «Trump etwas für einen Deal zuzusagen, den wir nicht einmal kennen, wäre fahrlässig», heisst es aus deutschen Regierungskreisen.

Für die Entsendung von Truppen gibt es für den Kanzler zudem eine rote Linie: Ohne eine Beteiligung von US-Truppen kommt dies für ihn nicht infrage, weil es aus seiner Sicht die Nato spalten würde: «Wir werden uns in diesem Zusammenhang nicht an Szenarien beteiligen, in denen europäische und amerikanische Sicherheit auseinanderfallen, also beispielsweise europäische Soldaten ohne volle US-Involvierung eingesetzt werden», argumentiert er. (DPA)

Scholz zeigt sich «irritiert» über Friedenstruppen-Diskussion

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat die Diskussion über eine europäische Friedenstruppe erneut als «völlig verfrüht» zurückgewiesen. «Ich bin sogar ein wenig irritiert über diese Debatten, das will ich ganz offen sagen», sagte Scholz nach dem Ukraine-Gipfel in Paris. Hier werde über die Köpfe der Ukrainer hinweg über mögliche Ergebnisse von Friedensgesprächen diskutiert, die noch nicht stattgefunden haben. «Das ist höchst unangemessen, um es ganz offen und ehrlich zu sagen.»

Es sei eine «unpassende Debatte zur falschen Zeit und über das falsche Thema», sagte Scholz. «Wir sind noch nicht beim Frieden, sondern mitten in einem brutal von Russland vorgetragenen Krieg, der ohne Rücksicht weiter vorangetrieben wird.»

Scholz: USA und Europa müssen bei Sicherheit zusammenarbeiten

Kurz vor dem Treffen einiger europäischer Staats- und Regierungschefs in Paris war der britische Premierminister Keir Starmer vorgeprescht und hatte sich «bereit und willens» gezeigt, notfalls Soldaten in die von Russland angegriffene Ukraine zu entsenden. In einem Gastbeitrag für den «Telegraph» schrieb er, Grossbritannien könne bei der Arbeit an Sicherheitsgarantien für die Ukraine eine «führende Rolle» übernehmen.

Olaf Scholz gab nach dem informellen EU-Gipfel zur Ukraine-Krise in Paris eine Stellungnahme ab.

Der französische Präsident Emmanuel Macron treibt das Thema einer europäischen Friedenstruppe schon länger voran. Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot berichtete vor dem Gipfel nun von sehr konkreten Gesprächen «auf verschiedenen Ebenen» dazu.

Scholz betonte, dass er grundsätzlich gegen die Entsendung einer Friedenstruppe ohne Beteiligung der USA sei. «Es darf keine Aufteilung der Sicherheit und der Verantwortlichkeit geben zwischen Europa und den USA», sagte er. Die Nato beruhe darauf, immer gemeinsam zu handeln und das Risiko zu teilen. «Das darf nicht infrage gestellt werden.» (DPA)

US-Aussenminister Rubio trifft russischen Kollegen Lawrow

US-Aussenminister Marco Rubio trifft am morgigen Dienstag erstmals mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu Gesprächen über den Krieg in der Ukraine zusammen. Es gehe in Saudi-Arabien um eine Vorbereitung möglicher Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Konflikts und eines Treffens der Präsidenten beider Länder, teilte der Kreml mit. Gesprächsthema sei ein ganzer Komplex von Fragen zur Wiederherstellung der russisch-amerikanischen Beziehungen.

Laut dem Kreml in Moskau nimmt an den Gesprächen mit Rubio neben Lawrow auch Juri Uschakow teil, der aussenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin. Rubio hatte vorab gesagt, dass er sich mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz in Saudi-Arabien mit Vertretern Russlands treffen wolle.

Bei den Gesprächen in Saudi-Arabien werden weder Vertreter der Ukraine noch der Europäer mit am Tisch sitzen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wird zwar auch in Riad zu Gesprächen mit der saudischen Führung erwartet. Er hatte aber erklärt, er erkenne die Gespräche zwischen Rubio und Lawrow zur Ukraine nicht an. Eine Verhandlung über eine Lösung des Konflikts könne es nur mit der Ukraine geben, betonte er. (DPA)

Russland will keine eroberten Gebiete in der Ukraine aufgeben

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat am Montag eine Räumung von eroberten Gebieten in der Ukraine rundheraus abgelehnt. Daran werde nicht einmal gedacht, sagte Lawrow am Montag, einen Tag vor Beginn von Gesprächen über den Ukraine-Krieg zwischen Vertretern der USA und Russlands in Saudi-Arabien. Abweisend äusserte sich Lawrow auch zu einer möglichen Rolle der Europäer, «Ich weiss nicht, was sie am Verhandlungstisch zu tun haben», sagte er.

Auf die Frage, was er von den Gesprächen in Riad erwarte, sagte der Aussenminister, US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin hätten in ihrem Telefongespräch vereinbart, «die absolut unnormale Periode in den Beziehungen zwischen unseren Grossmächten hinter sich zu lassen», in der faktisch alle Kontakte mit Ausnahme einiger technischer und humanitärer Fragen eingestellt worden seien.

«Die Präsidenten waren sich einig, dass es notwendig ist, den Dialog über alle Fragen wieder aufzunehmen, die mit russischer und amerikanischer Beteiligung gelöst werden können», sagte Lawrow. Dabei sei es nicht nur um die Ukraine gegangen, sondern auch um die Lage im Nahen Osten und anderen Regionen der Welt.

Putin verlangt von der Ukraine, dass sie ihre Truppen aus den vier Regionen abzieht, die Russland im September 2022 völkerrechtswidrig zu seinem Staatsgebiet erklärt, aber bis heute nicht vollständig erobert hat. Zudem soll die Ukraine im Rahmen eines möglichen Friedensabkommens auf einen Nato-Beitritt verzichten – Forderungen, die Kiew zurückgewiesen hat.

Trump hatte nach einem längeren Telefongespräch mit Putin am vergangenen Mittwoch einen Kurswechsel in Bezug auf die Ukraine-Politik der USA angekündigt. Unterhändler sollten umgehend Gespräche über die Beendigung der Kämpfe beginnen, sagte Trump. Sein Verteidigungsminister Pete Hegseth stellte die Ukraine darauf ein, dass sie mit einem Verlust von derzeit russisch besetztem Territorium rechnen müsse. (DPA)

Macron telefoniert vor europäischem Ukraine-Gipfel mit Trump

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat vor der europäischen Krisensitzung zum Ukrainekrieg am Montag in Paris mit US-Präsident Donald Trump telefoniert. Macrons Büro nannte allerdings keine Einzelheiten.

Macron hat die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten EU-Länder und Grossbritanniens für Montag in den Élysée-Palast eingeladen, um zu besprechen, wie auf den Vorstoss der USA zur Beendigung des Ukrainekriegs zu reagieren ist. Zu den Eingeladenen gehören Deutschland, Grossbritannien, Italien, Polen, Spanien und Dänemark. Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte wird dabei sein.

US-Vizepräsident J.D. Vance und andere US-Spitzenvertreter hatten vergangene Woche den Eindruck hinterlassen, sie näherten sich Positionen des Aggressors Russland an, währen sie ihren langjährigen europäischen Verbündeten die kalte Schulter zeigten. (DPA)

AFP/DPA/SDA/Redaktion Tamedia