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Teuerung und Preise
Inflation in den USA geht weiter zurück – Börsen reagieren euphorisch

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Die Inflation in den USA ist im vergangenen Monat zurückgegangen. Im Oktober betrug der Anstieg der Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat 7,7 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Im September hatte die Inflationsrate bei 8,2 Prozent gelegen, nach einem 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent im Juni. Es ist der vierte Rückgang in Folge. Analysten hatten im Durchschnitt nur mit einem Rückgang auf 7,9 Prozent gerechnet. Die Kerninflation, ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise, fiel von 6,6 auf 6,3 Prozent. Auch hier war der Rückgang stärker als erwartet.

Im Vergleich mit dem Euroraum (10,7 Prozent im Oktober) stehen die USA inzwischen deutlich besser da. Das hat auch mit der Zinspolitik der US-Notenbank zu tun. Die Fed hat deutlich aggressiver die Zinsen angehoben als die Europäische Zentralbank EZB. Zum Vergleich: In der Schweiz steht die Teuerung im Oktober bei 3 Prozent.

Starke Reaktion an den Märkten

Der US-Dollar gab nach den Zahlen auf breiter Front nach. Auch die Renditen von US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Denn der etwas abgeschwächte Preisauftrieb deutet auf künftig weniger starke Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hin, die ihren Leitzins im laufenden Jahr schon stark erhöht hat. Mit diesem Kurs stemmt sie sich gegen die hohe Teuerung.

An den Aktienbörsen schossen die Kurse in die Höhe. Für die Anleger ist der Ausblick auf einen weniger scharfen Kurs des Fed ein positives Zeichen. Der Swiss Market Index (SMI) ist am Donnerstagnachmittag mit 11'102 Punkten auf das höchste Niveau seit Juni geklettert. 

Ein ähnliches Bild wie in der Schweiz zeigt sich am Donnerstag auch an anderen europäischen Börsenplätzen. So steigen der deutsche DAX (+1,7 Prozent), der französische Cac-40 (+1,6 Prozent) und der britische FTSE (+2,5 Prozent) deutlich.

US-Leitzins auf 4 Prozent

Die Preissteigerungen gehen vor allem auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zurück. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die US-Notenbank Fed in diesem Jahr bereits sechs Mal den Leitzins erhöht, darunter vier Mal um 0,75 Prozentpunkte. Inzwischen liegt die Zinsspanne bei zwischen 3,75 und 4,0 Prozent und damit dem höchsten Niveau seit Januar 2008. Die Fed hat weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Ziel der US-Notenbank ist eine Inflationsrate von rund zwei Prozent.

Die hohe Inflation hatte den Demokraten von US-Präsident Joe Biden bei den Kongress-Zwischenwahlen vom Dienstag geschadet, weil die steigenden Verbraucherpreise für viel Unmut in der Bevölkerung sorgen. Den Demokraten war es trotzdem gelungen, einen Erdrutschsieg der oppositionellen Republikaner zu verhindern.


SDA/cpm