Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Engpässe in mehreren Bereichen
Swiss streicht im Sommer weitere Flüge

Personelle Probleme zwingen die Swiss dazu, im Sommer Flüge zu streichen oder anderen Gesellschaften zu überlassen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Swiss muss erneut Flüge streichen oder anderen Fluggesellschaften überlassen. Grund dafür sind laut Unternehmens-Sprecherin Karin Montani «Engpässe bei der Flugsicherung in Europa, Engpässe bei Boden- und Flughafendienstleistern weltweit sowie auch bei Swiss». Der Anteil der gestrichenen Flüge am gesamten Sommerflugplan bewege sich jedoch weiterhin im tiefen einstelligen Prozentbereich, betont Montani.

Die Destination Nürnberg wird laut Montani von Juli bis Oktober vollständig aus dem Programm genommen. Zudem gibt es Frequenzreduktionen auf einzelnen Kurzstrecken wie Danzig, Dresden oder Warschau. Ab Genf bietet die Swiss zudem wöchentlich fünf Flüge weniger nach London an als ursprünglich geplant.

Aber nicht nur die Kurzstrecken-Flüge sind betroffen: Die Swiss fliegt auch wöchentlich ab Zürich einmal weniger nach San Francisco. Als weitere Massnahme gegen die fehlenden Mitarbeitenden am Boden und in der Luft lagert sie zudem die Flüge nach Wien zwischen dem 4. Juli und dem 4. September an die Schwester-Gesellschaft Austrian Airlines aus. Diese führt neu die Swiss-Flüge in die österreichische Hauptstadt durch, wie Montani erklärte.

Rund 2 Prozent aller Passagiere 

«Die zusätzlichen Anpassungen sind infolge anhaltender Ressourcenengpässe in der gesamten Airline-Industrie nötig geworden», so Montani. Laut der Sprecherin sind von den nun geplanten Flugstreichungen etwa 2 Prozent aller Passagiere betroffen, die im Juli und August einen Flug mit der Swiss gebucht haben. Das sind etwa 10'000 Fluggäste.

Der «Blick», der als Erstes darüber berichtet hatte, rechnet vor, dass insgesamt etwa 30'000 Passagiere von Änderungen betroffen sind. «Die restlichen sind wie erwähnt Passagiere, deren Flüge von unserer Schwestergesellschaft übernommen werden», so die Sprecherin. Und für diese würden individuelle Lösungen gesucht.

Bereits im April hatte die Swiss aus den gleichen Gründen zahlreiche Flüge streichen müssen. Wie viele genau, gab die Fluggesellschaft damals – wie auch jetzt – nicht bekannt. Es dürfte sich aber um eine dreistellige Zahl gehandelt haben.

Hälfte der Betroffenen sind Wien-Passagiere

Mehr als die Hälfte der Betroffenen seien im Sommer Passagiere nach Wien, deren Flüge nun von Austrian Airlines übernommen werden. «Für alle anderen betroffenen Fluggäste werden individuelle Lösungen gesucht, zum Beispiel eine Umbuchung auf Flüge innerhalb der Lufthansa Group oder auf Flüge anderer Star Alliance Carrier», so die Sprecherin.

Wer von einer Flugstreichung betroffen ist, wird per Mail benachrichtigt. In dieser Mail enthalten seien auch Reisealternativen, die die Fluggäste annehmen oder ablehnen könnten, so Montani. «Eine weitere Option ist der Antrag um Erstattung des Ticketpreises.»

«Wir haben verschiedene Massnahmen eingeleitet, um die aktuell angespannte Situation zu entschärfen und unseren Kundinnen und Kunden die bestmögliche Flugplanstabilität zu gewährleisten», sagt Oliver Buchhofer, der den Flugbetrieb bei der Swiss verantwortet. Dazu gehört laut Buchhofer etwa, dass Kolleginnen und Kollegen aus der Lufthansa-Gruppe der Swiss zu Hilfe kommen, indem sie in der Kabine aushelfen.

Reisende sollen Entschädigung einfordern

Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes, sagt: «Rechtlich ist der Fall klar. Auch für die Swiss und Schweizer Passagiere gelten die europäischen Fluggastrechte.» Bei einer Annullierung mindestens 14 Tage im Voraus können die Betroffenen wählen: Entweder sie erhalten den Ticketpreis rückerstattet oder sie können auf Kosten der Swiss einen Ersatzflug buchen lassen – wenn dieser teurer als der ursprüngliche Ticketpreis ausfällt, müsse die Swiss diese Kosten übernehmen. 

Stalder sagt weiter: «Unsere Erfahrung zeigt leider, dass die Swiss es ihren Passagieren unnötigerweise äusserst schwer macht: Für die Betroffenen wird es zum Hindernisparcours, bis sie zu ihrem Recht kommen und die Entschädigungen und Alternativmöglichkeiten erhalten, die ihnen zustehen.» Stalder appelliert daher an die Swiss, den Verpflichtungen umgehend nachzukommen und kulante Lösungen anzubieten.

SDA/fal