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Kooperation mit Russland
Kim Jong-un schickt 1500 Soldaten, einige sollen schon desertiert sein

Korean People's Army (KPA) soldiers march during a mass rally on Kim Il Sung square in Pyongyang on September 9, 2018. North Korea held a military parade to mark its 70th birthday, but refrained from showing off the intercontinental ballistic missiles that have seen it hit with multiple international sanctions. (Photo by Ed JONES / AFP)
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Nordkorea hat nach Informationen des südkoreanischen Geheimdienstes schon rund 1500 Soldaten als Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine entsandt. Die Soldaten sind laut Informationen des NIS (National Intelligence Service) in russischen Schiffen nach Wladiwostok transportiert worden, von wo sie mutmasslich auf einen Einsatz im Ukraine-Krieg vorbereitet werden. Insgesamt soll sich Nordkorea dazu entschieden haben, rund 12’000 Soldaten zur Unterstützung zu schicken, darunter auch Spezialeinheiten.

Wie der NIS weiter berichtet, sollen die Soldaten russische Uniformen sowie falsche Identitäten erhalten, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Der südkoreanische Geheimdienst stützt seine Informationen auf Satellitenbilder sowie Gesichtserkennungssoftware, welche man in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Geheimdienst eingesetzt habe. 

Gemäss einer Meldung des öffentlichen Rundfunkes der Ukraine sollen bereits 18 nordkoreanische Soldaten desertiert sein. Die Truppen seien in den russischen Oblasten Kursk und Brjansk, rund sechs Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt stationiert gewesen, so der Sender. Gemäss Geheimdienstmitarbeitern suche das russische Militär nach den Soldaten, während die Kommandeure versuchten, die Desertion vor ihren Vorgesetzten zu verbergen.

In Russland werden derzeit 11’000 nordkoreanische Infanteristen ausgebildet

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol teilte in einer Dringlichkeitssitzung mit Geheimdienst-, Militär und Sicherheitsbeamten ebenfalls mit, man gehe davon aus, dass Nordkorea Truppen nach Russland entsandt habe. Er sprach von einer ernsten Sicherheitsbedrohung «nicht nur für unser Land, sondern auch für die internationale Gemeinschaft». 

Jüngst hatte auch die Staatsführung in Kiew von Soldaten aus Nordkorea in den Reihen der russischen Besatzungstruppen gesprochen. Im Osten Russlands würden derzeit 11’000 nordkoreanische Infanteristen ausgebildet, sagte auch der Chef des Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow. Er rechne damit, dass sie ab 1. November zum Einsatz bereit seien. 

Die militärische US-Denkfabrik ISW (Institute for the Study of War) hatte kürzlich ebenfalls berichtet, dass mehrere Tausend nordkoreanische Soldaten in Russland eingetroffen seien und auf ihren Einsatz in der Ukraine vorbereitet würden.

Pyongyang unterstützt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits massiv mit Waffen und Munition. Laut dem südkoreanischen Geheimdienst hat das international weitgehend isolierte Land seit August letzten Jahres in mehr als 13’000 Containern vor allem Artilleriegeschosse und Kurzstreckenraketen nach Russland geliefert. Insgesamt sollen mehr als acht Millionen Artillerie- und Raketengeschosse nach Russland geliefert worden sein. 

Nato prüft Berichte über nordkoreanische Truppenhilfe

Die Nato prüft die Berichte über eine Entsendung nordkoreanischer Truppen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Generalsekretär Mark Rutte sagte nach einem Verteidigungsministertreffen der Bündnisstaaten, man könne eine aktive Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an den Kriegshandlungen bislang nicht bestätigen. Man führe allerdings Gespräche mit den Partnern aus dem Indopazifik-Raum, um alle möglichen Beweise auf den Tisch zu bekommen.

Die Situation, dass die Nato die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten an Kampfhandlungen nicht bestätige, könne sich ändern, betonte Rutte. Nordkorea habe Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits in der Vergangenheit unterstützt.

In den letzten Monaten hatte Nordkorea seine militärische Kooperation mit Russland stark intensiviert. Erst im Juni unterzeichneten Moskau und Pyongyang einen Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit, der auch einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat beinhaltet.

DPA/sme