Bildkolumne SchnappschussDie spanische Kronprinzessin sorgt für einen Frauenboom beim Militär
Die älteste Tochter von König Felipe und Königin Letizia ist derzeit bei der Marine in Ausbildung. Sie soll damit die Herzen der Untertanen zurückgewinnen und den grüseligen Juan Carlos vergessen machen.
Diese Uniform, das muss man einfach sagen, gibt richtig was her. Wenn man da an das traurige Gräulichgrün des Schweizer Tenüs denkt! Jedenfalls: Die spanische Kronprinzessin Leonor, älteste Tochter von König Felipe und Königin Letizia, sieht schmuck aus. Die 18-Jährige absolviert einen Teil ihrer dreijährigen Militärausbildung derzeit in der königlichen Marine. Und schläft mit neun Soldatinnen in einem Zimmer, Tagwache 6.45 Uhr, Lichterlöschen 22.45 Uhr. Leonor habe damit dafür gesorgt, so die spanische Presse hingerissen, dass sich letztes Jahr 12 Prozent mehr junge Frauen zum Militärdienst gemeldet hätten.
Das ist natürlich Teil einer Charme-Offensive. Denn man vergisst ja vor lauter englischem Königshaus – Meghan! Harry! Andrew! – gerne, dass es die Spanier auch nicht leicht haben mit ihren royalen Häuptern. Juan Carlos, der Grossvater von Leonor, musste 2014 abdanken, weil er mit seinen grüseligen Freizeitaktivitäten (Elefantenjagd in Botswana, allerhand Geliebte, zweifelhafte Geschäfte, Anklage wegen sexueller Belästigung) irgendwann komplett unten durch war. Dass ihm dann nichts Besseres einfiel, als seinen Alterssitz nach Dubai zu verlegen, half auch nicht.
Deshalb soll es jetzt Leonor richten. Es läuft bei Königs wie überall sonst: Wenn die Männer es so richtig verbockt haben, dürfen die Frauen ran.
In der SonntagsZeitungs-Rubrik «Schnappschuss» kommentiert Bettina Weber jede Woche ein aktuelles Bild.
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