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Ski-WM-News
«Blinddarm der Nation» – Braathen startet im Slalom | 75'000 Euro für verunglückten Skitrainer

Spendensammlung für verunglückten Coach

Er trainierte einst das Schweizer Slalomteam mit Wendy Holdener, betreute mit Carole Montillet, Erik Guay und Luc Alphand auch einstige Olympiasiegerinnen, Weltmeister und Gesamtweltcupsieger. Doch mit einem Sturz im Sommer 2020 auf einem Gletscher veränderte sich das Leben von Skitrainer Lionel Finance, er verletzte sich so schwer an der Wirbelsäule, dass er seither querschnittgelähmt ist.

Der Franzose ist in der Szene aber nicht vergessen gegangen: Der französische Skiverband und die Gruppe «Canadian Downhillers» haben eine Spendensammlung lanciert, die ein Fahrzeug finanzieren soll, dank welchem Finance wieder mobiler würde. 75’000 Euro sollen zusammenkommen. Auch an der WM wird dafür eifrig Werbung gemacht. (phr)

Braathen geling die Wunder-Genesung

Wer hätte das gedacht! Lucas Braathen ist tatsächlich nach Frankreich gereist, und er will am Sonntag den Slalom in Courchevel bestreiten. Erst vor zwei Wochen musste sich der 22-Jährige in Österreich notfallmässig am Blinddarm operieren lassen, seither hatte Norwegen einen «Blinddarm der Nation».

Braathen, der den Slalom-Weltcup anführt und in diesem Winter drei Rennen für sich entschied, gewann den Wettlauf mit der Zeit entgegen jeder Logik. Normalerweise muss nach einem solchen Eingriff vier bis sechs Wochen lang auf intensivere körperliche Anstrengungen verzichtet werden.

Er ist wieder da: Der dreifache Saisonsieger Lucas Braathen will am Sonntag den WM-Slalom bestreiten.

Ein intensives Training am Donnerstag verlief zufriedenstellend, auch die Narbe hielt. «Dass ich hier sein kann, ist der Wahnsinn», sagt der Adelboden-Sieger. Weniger erfreut ist Vater Björn, der gehofft hatte, der Sohn würde die Titelkämpfe auslassen. Er wollte ihm den Start gar verbieten. (phr)

Weltverband weist Klima-Kritik zurück

Der Ski-Weltverband FIS hat die Kritik vieler Wintersportler an seinen Nachhaltigkeitsbemühungen entschieden zurückgewiesen. «Seit 2021, als Präsident Eliasch an die Spitze der FIS gewählt wurde, steht die Nachhaltigkeit im Zentrum des Verbandes. Sie ist eine Priorität bei allem, was die FIS tut», hiess es in einer Verbandsmitteilung vom Mittwoch.

Zuvor hatten Wintersportler aus der ganzen Welt die FIS in einem offenen Brief aufgefordert, eine Vorreiterrolle im Kampf gegen den Klimawandel zu übernehmen. Rund 150 Spitzensportler um Alpin-Superstar Mikaela Shiffrin forderten etwa eine Nachhaltigkeitsstrategie, einen neuen Rennkalender und umweltschonendere Reiserouten. Zudem sollten alle Events der FIS künftig klimaneutral sein.

Nach Aussage der FIS wird eine Nachhaltigkeitsstrategie gerade finalisiert. Ihr Schwerpunkt liege auf der Optimierung des Kalenders und auf der Zusammenarbeit mit den Partnern, um immer nachhaltigere Veranstaltungen zu schaffen.

Zudem rühmte sich der Verband mit Blick auf seine umstrittene Regenwald-Initiative abermals als erster klimapositiver internationaler Sportverband. Die Verhinderung der Abholzung sei vielleicht die sinnvollste Art, etwas zu bewirken, schrieb die FIS weiter. Kritiker bezeichnen die Massnahmen immer wieder als Greenwashing. (DPA)

Shiffrin trennt sich mitten in WM vom Coach

Mitten in der WM trennt sich Mikaela Shiffrin von ihrem langjährigen Coach Mike Day, wie die 27-Jährige US-Amerikanerin am Mittwoch mitteilt. Seit sieben Jahren arbeitete die Weltcup-Dominatorin mit Day zusammen. Gründe für die Trennung nannten weder Shiffrin noch der US-Skiverband. «Ich habe mich entschieden, zukünftig mit einer neuen Führung im Team in das nächste Kapitel meiner Karriere zu gehen», schrieb Shiffrin, ehe sie sich bei Day für dessen Arbeit bedankte. Ähnliches liess auch der US-Skiverband in einem Statement verlauten.

Trennt sich mitten in der WM von ihrem Coach: Mikaela Shiffrin.

Die 85-fache Weltcupsiegerin steht mitten in einer Rekordsaison: Mit einem weiteren Sieg könnte die Allrounderin den Langzeit-Rekord von Ingemar Stenmark egalisieren.

Am Donnerstag und Samstag zählt Shiffrin, die in der ersten WM-Woche bereits Silber im Super-G gewann, als grosse Medaillen-Kandidatin in Riesenslalom beziehungsweise Slalom. (tzi)

Keine Schweizer Fahrer im Parallelrennen

Bei den Parallelrennen vom Mittwoch wird kein Schweizer um die Medaillen mitfahren. Sämtliche Swiss-Ski-Athleten scheiterten am Dienstagabend in der Qualifikation, Gino Caviezel nach einem Fehler hauchdünn, er ist nur eine Hundertstel langsamer als der Amerikaner River Radamus, der ihm den letzten Platz unter den schnellsten Acht wegschnappt. Neben Caviezel verpassen Livio Simonet, Thomas Tumler und Semyel Bissig den Final vom Mittwoch. 

Scheitert in der Qualifikation für den Final des Parallelrennens: Semyel Bissig.

Bei den Frauen sieht die Bilanz besser aus, von vier gestarteten Athletinnen dürfen am Mittwoch drei im Final mittun: Wendy Holdener und Andrea Ellenberger fahren auf ihrem Kurs die jeweils zweitschnellste Zeit und qualifizieren sich souverän. Camille Rast muss etwas zittern, schafft es aber auch. Einzig Aline Danioth, die beim Teamevent vom Dienstag Ersatzfahrerin war, verpasst den Cut.

Zu den grossen Favoriten machen sich am Dienstag die Norweger und Norwegerinnen. Sowohl Thea Sternjesund als auch Rasmus Windingstad (zeitgleich mit dem Österreicher Dominik Raschner) fahren in der Qualifikation die Bestzeiten. (mro)

FIS: Schluss mit Parallelrennen

Die Parallelrennen, die am Mittwoch in Méribel ausgetragen werden, werden die letzten sein, die der Skiverband FIS auf WM-Stufe durchführt. Das bestätigt Generalsekretär Michel Vion beim welschen TV-Sender RTS. 

Die Parallelrennen stossen immer wieder auf viel Kritik in der Szene, vor allem bei der WM 2021 in Cortina d’Ampezzo waren sie ein Ärgernis. Die Italienerin Federica Brignone zum Beispiel sprach vom unfairsten Rennen ihres Lebens und kündigte an, nicht mehr bei Parallelevents anzutreten. Auch andere Athleten und Athletinnen waren unzufrieden.

Nicht überall beliebt: die Parallelrennen, hier bei der Austragung in Cortina 2021.

Das Problem war, dass ein Lauf schneller war als der andere, die Fahrer aber auch bei einem Sturz oder einem groben Fehler nur mit maximal einer halben Sekunde Rückstand in das zweite Duell starten mussten. Wendy Holdener, die im Viertelfinal ausschied, sagte: «Mir wurde zum Verhängnis, dass nicht die wirklich gefahrenen Zeiten zählten. Ich war im ersten Lauf über eine Sekunde schneller und verlor im zweiten nur 86 Hundertstel. Das ist ein Fehler der FIS. Ich kann nichts dafür, bin ich ausgeschieden».

Dazu kommt, dass die Parallelrennen bei den besten Fahrern und Fahrerinnen keinen grossen Stellenwert geniessen, viele grosse Namen fehlen auch an dieser WM, zum Beispiel Mikaela Shiffrin. 

Und so erleben die Parallelrennen nun ihre Derniere. Weil auch die Kombination vor dem Ende steht, wird derzeit über ein neues Format nachgedacht, das bei der Junioren-WM in St. Anton auch schon ausprobiert wurde: Eine Team-Kombination, in der eine Fahrerin einen Super-G und eine andere einen Slalom absolviert. Die Zeiten der Duos werden dann addiert und die Sieger gekürt. (mro)

Odermatt erhält Red-Bull-Cartoon

Die Werbespots von Red Bull haben Kultstatus. Nun widmet der Getränkehersteller eines seiner Cartoon-Filmchen Marco Odermatt. Nach dessen beeindruckender Fahrt zu WM-Gold in der Abfahrt zeigt sein Hauptsponsor den Nidwaldner als Comic-Figur, wie er die Piste hinunterrast und nach der Zieleinfahrt nur von Bremsfallschirmen gestoppt werden kann. (rha)

Auf Holdener wartet Schwerarbeit

Manch einer staunte über das WM-Programm in der zweiten Woche. Der Schweizer Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor sagt sogar: «Da wurde nicht sonderlich intelligent überlegt.» Am Dienstagmittag findet der Teamevent statt, um 17 Uhr folgt die Qualifikation zum Parallelbewerb vom Mittwoch – auf der anderen Seite des Tals. Gut möglich also, dass diverse Mannschafts-Medaillengewinner ihre Erfolge nicht feiern, sondern gleich zum nächsten Einsatz antraben müssen. «Den nackten Wahnsinn», so nennt Tschuor dieses mögliche Szenario.

Besonders intensiv werden die nächsten Tage womöglich für Wendy Holdener. Die Kombinations-Zweite führt die Schweizer Equipe mit Andrea Ellenberger, Semyel Bissig, Livio Simonet sowie den Ersatzfahrern Aline Danitoh und Thomas Tumler im Teambewerb an, im Parallelrennen gehört sie zum Favoritenkreis, und auch am Donnerstag im Riesenslalom wird sie antreten. Übersteht sie die Parallel-Qualifikation (Top 16) bedeutet das vier Rennen in drei Tagen. Und quasi zum Dessert folgt am Samstag noch der Slalom. (phr)

Helikopterflug? Shiffrin vor Aktivisten beschützt

Das Thema Klimaschutz treibt den Skizirkus gerade in diesen Tagen wieder besonders um. Zu Beginn der Saison mussten sieben der ersten acht Rennen wegen warmer Temperaturen und Wetterkapriolen abgesagt werden, einige der folgenden Rennen fanden auf weissen Schneebändern inmitten grüner Wiesen statt. Das war Auslöser für die Aktion des derzeit verletzten österreichischen Abfahrers und B-Kader-Mitglieds Julian Schütter. Er verfasste einen Offenen Brief an Johan Eliasch, Präsident des Ski-Weltverbands FIS, und die FIS-Council-Mitglieder. Darin wird unter anderem gefordert, dass konkrete Klimaschutzmassnahmen formuliert werden, die Rennen erst im November beginnen und dafür bis April dauern oder dass der Kalender kluger geplant wird, damit weniger Reisen nötig sind.

Die Aktion war für die WM geplant. Die FIS habe diese jedoch gemäss der österreichischen Nachrichtenagentur APA ausbremsen wollen. So habe sie verhindert, dass Schütter den Offenen Brief im Medienzentrum der WM hätte übergeben können.

Doch auch so konnte er das Anliegen einer FIS-Sprecherin übergeben. Über 130 Athletinnen und Athleten haben den Brief unterschrieben – darunter Mikaela Shiffrin. Doch ausgerechnet die US-Amerikanerin ist nun offenbar ins Visier von Klimaaktivisten geraten. So drang durch, dass die 27-Jährige die 24 km lange Strecke von ihrem WM-Aufenthaltsort Gap zur Trainingspiste in Orcières jeweils per Helikopter zurücklegen soll. Das Umfeld von Shiffrin dementiert, die Athletin würde mit dem Auto reisen. Offenbar sollen der sechsfachen Weltmeisterin vom Skigebiet Helikopterflüge zwar angeboten worden sein – sie soll aber darauf verzichtet haben.

Eine Gruppe von Klima-Aktivisten protestierte vergangene Woche in Gap dennoch unter dem Motto «weder Helikopter noch Olympia». Obwohl die Aktion friedlich vonstatten ging, stand Shiffrin gemäss der APA kurzzeitig gar unter Personenschutz. Die Region Hautes-Alpes soll sich für die Austragung der Winterspiele 2034 oder 2038 interessieren. (rha)

Nach der WM in den Krieg

Der Ukrainer Ivan Kovbasnyuk nimmt schon zum sechsten Mal an einer WM teil. In Courchevel kann er nur mitfahren, weil er eine militärische Sondergenehmigung erhalten hat. Denn: Der 29-Jährige rechnet damit, bald in den Krieg treten zu müssen. Nach den Titelkämpfen muss er heim in die Ukraine, um für sein Heimatland gegen die Russen zu kämpfen. «Ich bin stolz, mein Land hier zu vertreten. Aber es ist unglaublich schwer für mich, hier meinen Job zu machen», sagte er unlängst gegenüber der österreichischen «Kronen Zeitung».

COURCHEVEL, FRANCE - FEBRUARY 07: Ivan Kovbasnyuk of Ukraine competes in Super-G as part of Men's Alpine Combined at the FIS Alpine World Ski Championships on February 07, 2023 in Courchevel, France. (Photo by Tom Pennington/Getty Images)

Schon bald werde er wieder auf dem Schlachtfeld stehen. «Während ich hier in Frankreich fahre, sterben daheim Freunde und Familienmitglieder von mir. Der Krieg wird leider noch lange dauern.» Im Super-G wurde Kovbasnyuk 43., in der Abfahrt reichte es für Rang 40. Vor der WM hatte er sich ins Exil begeben und im Kaunertal im Tirol trainiert. Den Sonderstatus wird er nun aller Voraussicht nach verlieren. (phr)

Holdener führt Aufgebot für Teamevent an

Wendy Holdener vertritt wie erwartet die Schweizer Farben im Teamevent am Dienstagmittag. Sie gehört zusammen mit Andrea Ellenberger, Semyel Bissig und Livio Simonet zum Schweizer Aufgebot. Aline Danioth und Thomas Tumler sind Ersatz. Beim Teamevent an der letzten WM in Cortina d'Ampezzo 2021 schrammte die Schweiz als Vierte knapp an einer Medaille vorbei. Im Normalfall zählt sie bei diesem Wettbewerb aber zu den Anwärtern auf Edelmetall.

Am späteren Nachmittag gab Swiss-Ski auch noch das Aufgebot für die Einzel-Parallelrennen vom Mittwoch bekannt. Auch hier ist Holdener, die zuletzt einige Tage zu Hause verbrachte nach ihrer Silbermedaille in der Kombination, dabei. Bei den Frauen werden neben ihr Ellenberger, Danioth und Camille Rast am Start sein. Bei den Männern liest sich das Aufgebot ebenfalls ähnlich wie im Team-Event, Gino Caviezel komplettiert die Gruppe mit Bissig, Simonet und Tumler. (heg/mro)

Wendy Holdener of Switzerland competes during the slalom run of the women's alpine combined at the 2023 FIS Alpine Skiing World Championships in Courchevel/Meribel, France, Monday, February 6, 2023. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Deutsche crasht Schweizer Ski-Party

Die Partys im House of Switzerland gleich neben dem Zielraum von Méribel können auch für auswärtige Skifahrerinnen und Skifahrer wie ein Magnet wirken. Die Österreicher und Österreicherinnen feierten ihre Erfolge mangels eigener Festhütte schon hier in der ersten Woche der WM. Und am Samstag, als dann die Schweiz erstmals Gold bejubeln kann dank Jasmine Flurys Coup in der Abfahrt und auch noch die Bronzemedaille von Corinne Suter, kommt irgendwann am Abend auch eine Deutsche Athletin ins Schweizer Haus gewankt.

Kira Weidle, Zweite in der WM-Abfahrt von 2021 in Cortina d’Ampezzo, crasht die Schweizer Party, die gerade voll im Gang ist. Und das noch mit Skischuhen an den Füssen, Helm und Brille auf dem Kopf sowie Wärmehosen und Pullover an. Trotz – oder vielleicht auch wegen – ihres 8. Platzes präsentiert sich die 26-Jährige in bester Feierlaune. Und mindestens leicht angesäuselt. (rha)

Schwarz holt Bestzeit im letzten Abfahrtstraining – Schweizer weit zurück

Einen Tag vor der WM-Abfahrt der Männer holt der Österreicher Marco Schwarz im letzten Training die Bestzeit. Hinter ihm klassieren sich der Kanadier Brodie Seger (+0,66) und der Italiener Matteo Marsaglia (+0,97) auf den Rängen 2 und 3. Bester Schweizer ist Niels Hintermann (+1,50) auf dem 14. Platz – knapp vor Marco Odermatt (1,53). (saw)

Die weiteren klassierten Schweizer:

25. Alexis Monney (+2,16)

41. Justin Murisier (+5,92)

Innerhofer reist wütend ab

Christof Innerhofer hat diese Woche brilliert. Zweiter und Erster ist der Super-G-Weltmeister von 2011 in den Abschlusstrainings zur WM-Abfahrt in Courchevel geworden – er mauserte sich damit zu so etwas wie einem Geheimfavoriten für das Rennen vom Sonntag. Wenn er denn starten würde.

Doch der Südtiroler darf nicht ran, das schreibt der «Blick». «Der Wahnsinn ist real geworden», so wird der 38-Jährige zitiert. Trotz seiner Glanzresultate muss Innerhofer abreisen. Der Grund: Die Italiener haben sich schon anfangs Woche festgelegt, dass Dominik Paris, Florian Schieder, Mattia Casse und Matteo Marsaglia für sie an den Start gehen – offenbar ist der Entscheid unumstösslich. Dass Marsaglia den Vorrang kriegt vor Innerhofer ist insofern verständlich, als dass er in diesem Winter schon einmal Elfter in einer Abfahrt geworden ist, Innerhofer dagegen hat nur einen 17. Platz von der Abfahrt in Kitzbühel als Bestresultat vorzuweisen. Angesichts der derzeitigen Hochform Innerhofers ist allerdings fraglich, ob die Italiener wirklich die richtige Entscheidung getroffen haben. (rha)

Nufers Freudentränen nach dem Training

Es war bisher keine einfache Saison für Priska Nufer. Erst im Januar sorgte sie in Cortina mit einem sechsten Rang dafür, dass sie an die WM in Méribel/Courchevel reisen durfte. In der Abfahrt war sie aber nicht gesetzt, sie musste sich gegen Michelle Gisin behaupten – und schaffte das. Weil sie im letzten Training schneller ist als die Teamkollegin, darf sie am Samstag starten. Nufer wird Siebte, Gisin fährt auf Rang 13.

Für Nufer ein emotionaler Moment. Nach dem Training sagt sie, dies sei, abgesehen von ihrem Abfahrtssieg in Crans-Montana vergangene Saison, das schönste Geschenk, das sie sich in ihrem Leben gemacht habe. Sie sei erleichtert und dankbar. Weil sie eine Sonnenbrille trägt, sind die Freudentränen nicht ganz ersichtlich, ganz verstecken kann sie sie aber doch nicht. Die 30-Jährige startet am Samstag erstmals zu einer WM-Abfahrt, vor zwei Jahren in Cortina war sie bei der internen Qualifikation noch gescheitert.

Diesmal also muss Michelle Gisin zuschauen. Neben Nufer besetzen Lara Gut-Behrami, Corinne Suter, Jasmine Flury und Joana Hählen die fünf Schweizer Startplätze. «Michelle hat mir gratuliert, sie war so fair, es gibt wenige Athletinnen, die so sind wie sie», sagt Nufer. Gisin selbst hat nächste Woche noch Chancen im Slalom und im Riesenslalom. (mro)

Nufer sichert sich letztes WM-Abfahrtsticket

Priska Nufer wird am Samstag die WM-Abfahrt in Méribel bestreiten. Sie gewann im Abschlusstraining das innerschweizerische Duell gegen Michelle Gisin um 35 Hundertstel und wurde Siebte. Neben Nufer kämpfen Lara Gut-Behrami, Corinne Suter, Jasmine Flury und Joana Hählen um die Medaillen. Sie waren bereits gesetzt. Ihre Ambitionen auf den WM-Titel in der Königsdisziplin hat Sofia Goggia angemeldet. Die Italienerin gewann das Abschlusstraining vor Mirjam Puchner aus Österreich und Kajsa Lie aus Norwegen.

COURCHEVEL, FRANCE - FEBRUARY 06: Priska Nufer of Switzerland competes in the Women's Alpine Combined at the FIS Alpine World Ski Championships on February 06, 2023 in Meribel, France. (Photo by Tom Pennington/Getty Images)

Bei den Männern ist das zweite Abfahrtstraining nicht allzu aussagekräftig. Diverse Topathleten wie Marco Odermatt, Aleksander Aamodt Kilde oder Vincent Kriechmayr verzichteten nach dem strengen Programm der letzten Tage auf eine weitere Trainingsfahrt. Ein Ausrufezeichen setzte Alexis Monney als Dritter. Er verlor auf den Tagessieger Christof Innerhofer aus Italien 34 Hundertstel.

Die Frauen tragen ihre Abfahrt am Samstag um 11 Uhr aus, die Männer am Sonntag um die gleiche Zeit. (heg)

WM für Atle Lie McGrath beendet

Für Slalom-Spezialist Atle Lie McGrath ist die WM bereits nach dem vierten Tag beendet. Der 22-jährige Norweger zog sich bei einem Sturz im Super-G vom Donnerstag eine Verletzung am linken Knie zu. McGrath reist für weitere Untersuchungen zurück in seine Heimat. Somit ist das norwegische Technik-Team nach dem Ausfall von Slalom-Weltcup-Leader Lucas Braathen, der sich in der letzten Woche einer Blinddarm-Operation unterziehen musste, weiter dezimiert. Riesenslalom und Slalom stehen in Courchevel nächste Woche am Freitag beziehungsweise Sonntag auf dem Programm. (tzi)

Ein Sturz im Super-G wird ihm zum Verhängnis: Für Atle Lie McGrath ist die WM nach einer Knieverletzung beendet.

Österreich dominiert im Training

Nachdem es zuletzt im Weltcup nicht immer gut aussah, sammeln die österreichischen Athleten und Athletinnen bei der WM in Méribel/Courchevel fleissig Medaillen. Stand Donnerstagmittag sind es bereits deren vier in ebenso vielen Bewerben. 

Nun sorgen die Frauen gleich für die nächste Ansage. Im zweiten Training zur Abfahrt vom Samstag dominiert Österreich, in den ersten 7 befinden sich gleich 4 ÖSV-Athletinnen. Schnellste ist Stephanie Venier, eine Hundertstel nach ihr folgt Mirjam Puchner.

Ramona Siebenhofer und Tamara Tippler auf den Rängen 4 und 7 runden das Teamresultat ab. Allerdings werden beide nicht zur Abfahrt starten. Neben Puchner waren bereits Nina Ortlieb (Neunte im Training) und Super-G-Bronzegewinnerin Cornelia Hütter gesetzt für Samstag, der letzte Platz geht nun an Venier.

Schnellste im Training vom Donnerstag: die Österreicherin Stephanie Venier.

Bei den Schweizerinnen ist wie schon im Super-G vom Mittwoch Lara Gut-Behrami die schnellste, sie verliert als Sechste 66 Hundertstel auf Venier. Auf den Rängen 10 und 11 folgen dann Michelle Gisin und Priska Nufer, die am Freitag im letzten Training um den fünften und letzten Startplatz für die Abfahrt fahren. 

Gesetzt sind dort neben Gut-Behrami auch Corinne Suter, Jasmine Flury und Joana Hählen. Sie beenden das Training auf den Rängen 13, 16 und 17. (mro)

Skiwelt trauert um Elena Fanchini

«Sie war eine der Besten», bringt Laura Pirovano noch über die Lippen, dann wird sie von den Emotionen übermannt. Die Italienerin spricht über ihre Landsfrau Elena Fanchini, die am Mittwoch verstarb. Als Pirovano als junges Talent in den Weltcup kam, war Fanchini noch aktiv und eine Bezugsperson. 

Der Tod der 37-Jährigen schüttelt Ski-Italien durch, das ist nicht nur Pirovano anzusehen nach diesem zweiten Training zur Abfahrt vom Samstag. Andere Athletinnen ziehen sich komplett zurück und verzichten gleich ganz auf Interviews. Sofia Goggia sagt: «Es war eine schreckliche Nachricht für uns, wir haben alle geweint gestern Abend.» 

Die Speedspezialistin hatte Fanchini am 20. Januar noch ihren Sieg bei der Abfahrt von Cortina gewidmet. «Dieser Sieg ist für Elena, die gerade eine schwere Zeit durchmacht», sagte sie. Davor hatte sie ihre Freundin an Weihnachten noch besucht, im Wissen darum, dass Fanchini Weihnachten nicht mehr oft erleben würde, so erzählt sie es nun in Méribel.

Im Weltcup überall beliebt: Elena Fanchini, hier im Winter 2013/14 mit Lara Gut-Behrami.

Fanchini litt an Krebs. Nachdem der Tumor entdeckt worden war, musste sie 2018 auf die Olympischen Spiele verzichten, 2020 beendete sie, gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Nadia, ihre Karriere offiziell. Sie gewann zwei Weltcuprennen, dazu holte sie 2005 in Santa Catarina WM-Silber im Super-G.

Vor allem bleibt sie dem Skizirkus aber wegen ihrer Persönlichkeit in Erinnerung. Mikaela Shiffrin beschreibt es auf Instagram so: «Die Fanchini-Familie hatte einen solch grossen und positiven Einfluss auf unsere Welt mit ihrer Leidenschaft und vor allem ihrer Freundlichkeit.»

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Neben Shiffrin trauerten noch andere Weggefährtinnen über die sozialen Netzwerke. Schwester Nadia teilte ein Bild und postete in ihrer Instagram-Story die Todesanzeige. Über einen Link sammelt sie Geld für die Krebsforschung. Kolleginnen wie Michelle Gisin und Ilka Stuhec kommentierten mit Herz-Emojis.

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Auch Anja Pärson, einst eine Konkurrentin Fanchinis, postete ein Bild der Italienerin:

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Lindsey Vonn, auch sie fuhr noch gegen Fanchini, schrieb, ihr Tod sei ein grosser Verlust für die Skifamilie. Maria Höfl-Riesch meldete: «Ruhe in Frieden, es war eine Ehre, mit dir Skifahren zu können.»

(mro)

Hintermann überzeugt, Roulin rast frontal ins Netz

Niels Hintermann beweist schon im ersten Abfahrtstraining, dass er die Dämpfer von Cortina d’Ampezzo gut verdaut hat. In den italienischen Dolomiten zuletzt im einen Super-G noch ausgeschieden und im anderen nur 39., gelingt ihm auf der Piste Eclipse in Courchevel eine vorzügliche Fahrt. Obwohl sich der Zürcher Unterländer vor dem Ziel aufrichtet, ist er an diesem Mittwoch der Viertschnellste hinter Topfavorit Aleksander Kilde, Christof Innerhofer und Adrian Sejersted. Er zählt nicht nur deshalb zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter, schon oft in dieser Saison hat Hintermann bewiesen, dass er sich in Topform befindet – etwa mit Rang 3 in der ersten Abfahrt von Kitzbühel.

Derweil tastet sich Marco Odermatt im ersten Test vorsichtig an die Strecke heran – und gerät in einer Rechtskurve nahe ans Sicherheitsnetz. Einige Male befindet sich der Doppelsieger von Cortina d’Ampezzo neben der Ideallinie. So verliert der Nidwaldner 1,78 Sekunden auf Kilde, seinen Dauerrivalen in den Speeddisziplinen. Gleichwohl wird er am Sonntag in der Königsdisziplin zu den Favoriten gehören. Das gilt erst recht für den Donnerstag, wenn mit dem Super-G die Disziplin auf dem WM-Programm steht, die Odermatt in dieser Saison dermassen dominiert.

Für Sonntag sind im Schweizer Team einzig Hintermann und Odermatt gesetzt. Stefan Rogentin, Gilles Roulin, Alexis Monney und Justin Murisier müssen sich in den Trainings für die letzten zwei Startplätze aufdrängen. Am besten gelingt das am Mittwoch Rogentin. Der Zweite des Wengener Super-G wird Elfter und verliert 1,38 Sekunden auf Kilde. Murisier büsst 1,77 Sekunden ein, Monney deren 2,92.

Einen Schreckmoment erlebt Roulin. Dem Zürcher Oberländer verschneidet es nach einer Welle die Ski, es zieht ihn in der Linkskurve nach rechts – er donnert geradeaus ins Netz, reisst es komplett nieder und sorgt für einen langen Unterbruch. Doch Roulin kommt glimpflich davon, kann sich aus dem Netz befreien und steht schnell wieder auf den eigenen Beinen. Seine Ausgangslage im innerschweizerischen Selektionskampf verbessert das allerdings nicht. (rha)