Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Das Ende einer Ära?
Nach Federer, Nadal und Djokovic begrüsst das Tennis eine neue Rivalität

PARIS, FRANCE - JUNE 04: Jannik Sinner of Italy plays a backhand against Grigor Dimitrov of Bulgaria in the Men's Singles Quarter Final match during Day Ten of the 2024 French Open at Roland Garros on June 04, 2024 in Paris, France. (Photo by Clive Mason/Getty Images)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Als letztmals ein Paris-Final ohne Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic über die Bühne ging, gab es noch kein Smartphone. Das einklappbare Mobiltelefon von Motorola galt als der letzte Schrei. Das war vor exakt 20 Jahren. Gaston Gaudio schlug seinen Landsmann Guillermo Coria im herzzerreissenden Endspiel 2004 in fünf Sätzen.

Coria war damals der unbestrittene Dominator auf Sand, doch nachdem er seinen Gegner fast drei Sätze lang dominiert hatte, wurde er von Krämpfen heimgesucht und brach ein. Nach einer Dopingsperre trank Coria nur noch pures Wasser, aus Angst vor Verunreinigungen, und das wurde ihm zum Verhängnis. Nach jener bitteren Niederlage fand er nie mehr zu bestem Tennis.

Djokovic in Paris operiert

Nun ist es also wieder so weit: Keiner der grossen drei spielt am Sonntag um die Coupe des Mousquetaires. Roger Federer ist im September 2022 zurückgetreten, Rafael Nadal scheiterte in der Startrunde und ringt um die Fortsetzung seiner Karriere, Novak Djokovic wurde in Paris von seinem Körper gestoppt. Nachdem er sich am Montag im Achtelfinal gegen Francisco Cerundolo trotz eines Risses des Innenmeniskus noch zum Sieg gekämpft hatte, musste er tags darauf Forfait geben. Er wurde am Mittwoch in Paris operiert, verpasst Wimbledon und hofft, auf die Olympischen Spiele in Paris Ende Juli zurück zu sein.

Es fühlt sich an wie das Ende einer Ära. Während fast zweier Jahrzehnte hatten Federer, Nadal und Djokovic das Männertennis fest im Griff gehabt. Von Paris 2005 bis Wimbledon 2022 war einer von ihnen fast immer dabei, wenn am zweiten Sonntag ein Grand-Slam-Titel ausgespielt wurde – in 69 von 72 Major-Endspielen. Die Ausnahme bildeten das US Open 2014 (Cilic s. Nishikori), Wimbledon 2016 (Murray s. Raonic) und das US Open 2020 (Thiem s. Zverev). Aber es waren nur Intermezzi in der Dominanz der drei Ausnahmekönner.

*** BESTPIX *** PARIS, FRANCE - JUNE 04: Carlos Alcaraz of Spain plays a forehand against Stefanos Tsitsipas of Greece in the Men's Singles Quarter Final match during Day Ten of the 2024 French Open at Roland Garros on June 04, 2024 in Paris, France. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Doch in diesem Jahr hat sich das Blatt gewendet. Schon am Australian Open spielte die nächste Generation den Titel unter sich aus, siegte Jannik Sinner im Endspiel gegen Daniil Medwedew. Auch in Paris gibt es nun einen neuen Sieger. Viele bedauern, dass sich Sinner und Carlos Alcaraz schon am Freitag im Halbfinal treffen – und nicht erst im Endspiel.

Ihre Rivalität wird, so glauben viele, das Tennis in den nächsten Jahren prägen, bereichern und tragen. In den Direktduellen steht es 4:4, ihre spektakulärste Begegnung lieferten sie sich am US Open 2022 im Viertelfinal, als sich Alcaraz in 5 Stunden und 15 Minuten durchsetzte.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Anders als Federer und Nadal sind die beiden praktisch gleichzeitig auf die Profitour gekommen. Sie mögen und inspirieren sich. «Ich bin froh, gibt es ihn», sagte Alcaraz am Dienstag nach dem Halbfinaleinzug über Sinner. «Dank ihm pushe ich mich, jeden Tag 100 Prozent zu geben. Ich wache am Morgen auf und probiere, mein Spiel zu verbessern, um ihn zu schlagen. Ich bin sehr dankbar, ihn zu haben. Und ich liebe es auch, ihm zuzuschauen.»

Obschon eineinhalb Jahre jünger, feierte Alcaraz früher grosse Erfolge und wurde am US Open 2022 der erste Teenager an der Spitze der Weltrangliste. Doch Sinner hat aufgeholt und strahlt seit seinem Australian-Open-Triumph vom Januar eine Aura der Unantastbarkeit aus. Alcaraz prophezeite schon im vergangenen November, Sinner werde 2024 die Nummer 1. Er kennt sich eben aus im Tennis.