Winterwetter in NordeuropaUngewöhnliches Wetterphänomen in Zürich
Der Winter ist da, und der erste Schnee legt sich über die Schweiz. Wir berichten laufend, wo es zu Verkehrsproblemen kommt und wo der Wintereinbruch für besondere Ereignisse sorgt.
Das Wichtigste in Kürze
Nach Wintermärchenlandstimmung am Wochenende wird der Wochenstart kalt, grau und nass.
Im Flachland fällt zeitweise Schnee oder (Eis-)regen. Es kann zu Glatteis kommen.
In den Bergen herrscht in weiten Teilen Lawinengefahr der Stufe 3.
Erfahren Sie hier, wie Sie sich auf den Schnee vorbereiten und richtig verhalten.
Hier geht es zur Gefahrenkarte des Bundes.
Episoden über ein Element, das niemanden kaltlässt: Was ist Schnee?
Ungewöhnliches Wetterphänomen in Zürich
Am Flughafen Zürich waren am Montagabend zwei riesige Säulen zu sehen, die an Sektgläser erinnern. Meteo Schweiz erklärt, dass dabei zwei Eisnebelhalos zusammentrafen und die Kombination der Lichtreflexionen schliesslich die zwei Sektgläser im Nachthimmel erstrahlen liessen.
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Münchner Flughafen stellt Betrieb ein – Passagiere übernachten im Terminal
Der Münchner Flughafen stellt seinen Betrieb am Dienstag zeitweilig ein. Wegen eines angekündigten Eisregens wird es von Betriebsbeginn um 6.00 bis um 12.00 Uhr keine Starts und Landungen geben. Das teilte ein Sprecher des Flughafens am Montagabend mit.
Mindestens 150 Starts und 160 Landungen seien davon am Dienstag betroffen. Für den Tag sind laut Flughafen mehr als 770 Abflüge und Ankünfte geplant. Der Flughafen will demnach die erste Tageshälfte dazu nutzen, die Betriebsflächen zu enteisen. Geplant sei, den Flugverkehr ab Mittag wieder anlaufen zu lassen, hiess es. Der Flugplan sei aber voraussichtlich auch am Nachmittag noch stark eingeschränkt. Dies sollten Passagiere entsprechend einplanen und sich bei ihrer Airline informieren.
Hunderte Passagiere sind am Flughafen gestrandet, teils mehrere Nächte. Auf der Plattform X beklagten Fluggäste am Montag, dass versprochene Anschlussflüge mehrfach annulliert worden seien. Der Münchner Flughafen und die Lufthansa bestätigten auf Anfrage am Abend, dass Passagiere in den Terminals übernachtet hatten, «darunter auch einige mehrfach», wie ein Flughafen-Sprecher antwortete. Die Lufthansa sprach von mehreren Hundert Fluggästen, die auf dem zweitgrössten deutschen Flughafen übernachtet hatten.
München ist der zweitgrösste deutsche Flughafen und ein wichtiges Drehkreuz im internationalen Flugverkehr. Gestrandet waren offenbar hauptsächlich internationale Passagiere, nicht Einheimische. Einige X-Nutzer hatten sich öffentlich über die Lufthansa beschwert und angegeben, bereits den dritten Tag in Folge in München festzustecken, teilweise ohne Gepäck.
Der Flugbetrieb am Münchner Flughafen war auch am Montag stark eingeschränkt. «Fluggästen, deren Weiterflug wegen der Wettersituation in München ausfällt, stellt Lufthansa kostenfrei Mahlzeiten und Hotelzimmer zur Verfügung», hiess es in der Stellungnahme. Sollte das Kontingent von mehreren Hundert Zimmern ausgebucht sein, hätten Passagiere die Möglichkeit, selbst ein Hotelzimmer zu buchen, die Kosten würden erstattet.
«Trotzdem übernachten mehrere Hundert Passagiere im Terminal», hiess es in der Erklärung der die Lufthansa-Sprecherin. «Entweder, weil ein Visum für die Einreise fehlt, oder weil die Gäste von dem Angebot, ein Hotelzimmer zu buchen, Abstand nehmen.» (SDA)
So wird das Wetter heute
Heute früh herrscht klirrende Kälte. «Im Westen und Süden fällt zeitweise Schnee oder (gefrierender) Regen», wie «MeteoNews» auf X schreibt. Es ist deshalb mit Glatteis zu rechnen. Die Schneefallgrenze steigt im Laufe des Tages auf 800 bis 1200 Meter, wie es bei «Meteo Schweiz» heisst.
In den Alpen herrscht auch heute Montag noch erhebliche Lawinengefahr, für einige Regionen gilt Stufe 3.
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Der Schnee lockte Zehntausende hinaus
Weitere Impressionen aus Regensberg:
Bilder
Verkehrsprobleme in Süddeutschland dauern an
Der starke Wintereinbruch legt seit Samstag den Verkehr in Bayern lahm. Die Deutsche Bahn bittet Reisende, auch am Montag nicht dringend notwendige Fahrten zu verschieben. Man werde auch zum Wochenstart nicht alle Verbindungen im Fernverkehr anbieten können, sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.
Wie bereits angekündigt, werde es auch am Montag zu starken Beeinträchtigungen im Bahnverkehr kommen. Aktuell sei man dabei, die Strecken zu erkunden. Man prüfe für jede einzelne betroffene Strecke, ob man den Betrieb wieder aufnehmen könne, sagte die Sprecherin.
Region in Nordwestengland im Ausnahmezustand
Ungewöhnlich starker Schneefall hat im Nordwesten Englands am Wochenende zu Chaos auf den Strassen und Stromausfall geführt. Die Polizei in der Grafschaft Cumbria hatte am Samstagabend deswegen einen Ausnahmezustand erklärt. Autofahrer wurden aus steckengebliebenen Fahrzeugen geholt. Tausende waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Menschen in Cumbria wurden aufgerufen, von unnötigen Reisen abzusehen. Besucher wurden gebeten, nicht anzureisen.
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Auch in anderen Teilen Grossbritanniens hatte heftiger Schneefall Verkehrsbehinderungen zur Folge. So stellte der Flughafen in Glasgow seinen Flugbetrieb am Samstag zeitweise komplett ein.
Der britische Wetterdienst Met Office hatte für Sonntag Warnungen für weite Teile Mittelenglands sowie für den Osten Schottlands ausgegeben. (SDA)
Viel los auf Schweizer Pisten und Langlaufloipen
Die Schneeverhältnisse und das sonnige Wetter lockten am Sonntag Hunderte auf Schlittelpisten in der Region und hinauf in die Schweizer Skigebiete. Während sich viele über den sonnigen Saisonstart freuen, ärgerten sich andere über die langen Schlangen bei Bahnen und der Kasse – bei Wartezeiten von über einer Stunde. So zum Beispiel in Zermatt, wie «20 Minuten» schreibt. Auch die Skiregion Engelberg erlebt derzeit offenbar einen grossen Ansturm. Auf den Strassen zum Skigebiet gibt es gemäss «20 Minuten» am Vormittag Stau, im Zug steht man eng beieinander, der Parkplatz ist voll.
Auch im Berner Oberland zog es die Menschen in die Höhe. Sowohl bei der Jungfraubahn wie auch bei den Bergbahnen in Adelboden ist man mit dem Saisonstart mehr als zufrieden. «Es hat vor allem bei diesem sonnigen Wetter am Sonntag sehr viele Leute auf die Winterwanderwege, die Ski- und Schlittelpisten gezogen», sagt Kathrin Naegeli, Kommunikationschefin der Jungfraubahn AG. Das ganze Wochenende sei sehr gut gelaufen, heisst es auch aus Adelboden. Genaue Zahlen können beide Unternehmen nicht kommunizieren. (sl/lop)
Rekordmengen an Neuschnee in der Schweiz
An einigen Orten in der Schweiz ist noch nie so früh so viel Neuschnee gemessen worden, wie in den vergangenen Stunden. Den Rekord gebrochen haben etwa Elm GL mit 48 Zentimeter am Samstagmorgen, Chur mit 28 Zentimeter und Zürich Fluntern mit 26 Zentimeter.
Das teilte der private Wetter-Dienst Meteonews am Sonntagmorgen mit. Im Flachland gab es ausserdem stellenweise eine bitterkalte Nacht. In Zürich-Kloten sank die Temperatur gemäss Meteonews auf Minus 12,9 Grad. So kalt sei es zuletzt am 14. Februar 2021 gewesen. Tiefste Temperatur im Messnetz seien die Minus 22,9 Grad in Buffalora in der Gemeinde GR gewesen. Samedan GR und La Brévine NE kamen ebenfalls auf über minus 20 Grad (-21,1 respektive -20,6 Grad). (SDA)
Bahnverkehr in der Ostschweiz eingeschränkt
Der Bahnverkehr ist am Sonntagmorgen in der Ostschweiz wegen des Wintereinbruchs beeinträchtigt: So war der Verkehr im Bahnhof Rorschach SG wegen einer Fahrleitungsstörung eingeschränkt und zwischen Kreuzlingen TG und Konstanz fuhren keine Züge mehr.
Auch die Strecke St. Margrethen SG-München war laut SBB eingeschränkt. Die Störungen im Bahnverkehr Süddeutschlands werden gemäss der Deutschen Bahn bis mindestens am Montag andauern.
Der Bahnverkehr zwischen Schaffhausen und dem deutschen Singen ist laut SBB am Sonntagmorgen ebenfalls unterbrochen. Grund dafür war ein umgestürzter Baum, die Störung sollte voraussichtlich bis am späten Nachmittag andauern.
So schnell wird der Schnee mancherorts wohl nicht verschwinden: Der Wetterdienst SRF Meteo meldete am Sonntagmorgen kurz nach 6.00 Uhr Temperaturen von -21,1 Grad in Samedan GR, -20,6 Grad in La Brévine NE oder -15 Grad in Arosa GR. In Zürich-Kloten mass der Wetterdienst noch -10,3 Grad, in St. Gallen -5,4 Grad. (SDA)
Im Osten schneit es am längsten
In der Westschweiz hat es bereits aufgehört zu schneien, im Osten schneit es noch bis in die Abendstunden weiter. Dabei gilt, wie weiter östlich, desto länger schneit es, wie Michael Eichmann von Meteonews auf Anfrage sagt. Für Zürich etwa erwartet er, dass es noch bis am frühen Abend weiterschneit, für St. Gallen bis etwa 20 Uhr. In den Bergen, in der Zentralschweiz und in den Voralpen sei Schneefall bis Mitternacht möglich.
Vor allem in den Städten und wo die Strassen gesalzen werden bleibt der Schnee nicht lange liegen, bevor er sich in Matsch verwandelt. Das hat laut Eichmann vor allem damit zu tun, dass die Böden noch nicht so stark ausgekühlt sind. Es gab noch wenige Frosttage, das habe einen Einfluss, ebenso wie die Tatsache, dass es am Freitag in den Schnee hinein geregnet hat.
In der zweiten Nachthälfte wird es laut Eichmann verbreitet trocken und die Wolkendecke lockert sich auf. Das bedeutet, dass die Temperaturen zurückgehen, weil die kalte Luft besonders klar ist. Im Mittelland beginnt der Morgen mit verbreitet minus fünf Grad, erwartet der Meteorologe.
Winterlandschaft und Sonnenschein am Sonntag
In den Bergen wird das Wetter traumhaft – Eichmann erwartet für den ersten Advent eingeschneite Winterlandschaften. Im Flachland bildet sich in den Morgenstunden jedoch Hochnebel. Dieser dürfte sich aber im Tagesverlauf wieder auflösen – etwas hartnäckiger dürfte er in der Zentralschweiz sein.
Wo es Nebel hat, ist es etwas wärmer. Laut Eichmann wird der Sonntag aber voraussichtlich der Schweiz den ersten Eistag des Winters bescheren. Das bedeutet, dass die Temperaturen nie über null Grad steigen werden.
Wer das prächtige Winterwetter am Sonntag in den Bergen verbringen will, sollte sich warm anziehen – auf 2000 Meter gibt es bis zu minus neun Grad. Und wer auf die Piste geht, sollte an die Lawinengefahr denken – die ist laut dem Lawinenbulletin im ganzen Alpenraum «Erheblich» bis «Gross». Weitere Infos zur Lawinensituation gibt es in der App «White Risk». (oli)
Zugverkehr massiv beeinträchtigt
Wegen des vielen Schnees kommt es zu grösseren Problemen im Zugverkehr. Laut den SBB ist der Bahnverkehr zwischen Deutschland und der Schewiz massiv beeinträchtigt. Laut der Deutschen Bahn gibt es vor allem im Raum München und Stuttgart grosse Einschränkungen.
So ist der Hauptbahnhof München nicht anfahrbar. Reisende von Zürich nach Stuttgart sollen über Basel SBB und Karlsruhe reisen, schreiben die SBB. Ein baldiges Ende ist nicht absehbar: Die Störung werde bis voraussichtlich Montag um 4 Uhr dauern.
Auch in der Schweiz gibt es regional Einschränkungen im ÖV. So ist Stand Samstagnachmittag die Bahnstrecke Bern – Thun zwischen Belp und Thun wegen eines umgestürzten Baums bis voraussichtlich 16 Uhr unterbrochen.
Im Raum Zürich ist die Bahnlinie der SZU zwischen Brunau und HB wegen einer Fahrleitungsstörung eingeschränkt befahrbar. Weitere Informationen finden Sie auf der Störungsseite der SBB oder bei Railinfo auf X (Twitter).
Auch am Flughafen Zürich hat der Schnee grosse Auswirkungen. In der Nacht von Freitag auf Samstag starteten mehrere Flugzeuge nach dem eigentlichen Betriebsschluss – der letzte um 1.27 Uhr. (oli)
Bilder
Schneebilder aus der Lenzerheide
Auf der Lenzerheide liegen im Pistengebiet aktuell 100 cm Schnee. Im Ort selbst (1473 m. ü. M.) sind es gemäss «My Switzerland» 60 cm. Wie hoch der Schnee ist, zeigen Bilder unseres Leser-Reporters.
Hier gab es am meisten Neuschnee
«MeteoNews» hat die Neuschneemengen für Stationen unter 1000 Metern über Meer zusammengestellt:
Elm: 48 cm
Tavanasa: 39 cm
Brülisau: 33 cm
St. Gallen: 30 cm
Illanz: 30 cm
Escholzmatt: 28 cm
Chur: 28 cm
Zürich-Zürichberg: 26 cm
Appenzell: 26 cm
Einsiedeln: 23 cm
Wimmis: 22 cm
Glarus: 22 cm
Lauterbrunnen: 22 cm
Mosen: 16 cm
Zürich Flughafen: 15 cm
Langnau im Emmental: 15 cm
Mülligen: 12 cm
Bülach: 12 cm
Frauenfeld: 12 cm
Schleitheim: 10 cm
Noch mehr Bilder aus dem schneebedeckten Zürich
Unfälle auf Aargauer Strassen
Im Kanton Aargau kam es auf schneebedeckten Strassen zu insgesamt 25 Unfällen, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt. In einem Fall wurden Personen verletzt, in den übrigen Fällen entstand Sachschaden. Diverse umgefallene Bäume blockierten. Die Überfahrt von Gränichen nach Seon blieb deshalb während mehreren Stunden gesperrt. die Strassen.
Umgestürzte Bäume stoppen Bahnverkehr in Regionen Bern und Luzern
Gleich an drei Stellen haben am Samstagmorgen in der Schweiz umgestürzte Bäume den Eisenbahn-Regionalverkehr unterbrochen. Betroffen waren in der Region Bern die S-Bahn-Linien Bern-Schwarzenburg und Belp-Thun.
Die Dauer der Störungen war laut einer Mitteilung des Bahninformationsdiensts der SBB unbestimmt. In der Region Luzern fiel zwischen Wolhusen und Schachen LU ein Baum auf die Gleise der Strecke Langnau i.E. – Luzern.
Wieso die Bäume umfielen, geht aus den Meldungen nicht hervor, doch könnte der Schnee die Ursache sein. Zwischen Wimmis und Boltigen BE im Berner Oberland verunmöglichte ausserdem am Samstagmorgen ein Hindernis auf den Geleisen den Bahnverkehr. Und zwischen Luzern und Hochdorf LU sorgte eine technische Störung für einen Unterbruch der Linie Luzern-Lenzburg AG. (SDA)
Impressionen aus dem schneebedeckten Zürich
SDA/red
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