Mit Sisi unterwegsSchau mir in die Augen, Kleines
Sisi hat das Gesicht ihres Frauchens immer im Blick. Doch wie geht es der Hündin nun mit der Maskenpflicht für Zweibeiner?
Jeder Hundehalter kennt das: Wenn man traurig ist, merkt der eigene Vierbeiner dies sofort und versucht einen instinktiv zu trösten. Dass Hunde menschliche Gesichtsausdrücke deuten können, haben auch wissenschaftliche Studien inzwischen bestätigt. Wie oft ein Hund seinem Besitzer in die Augen beziehungsweise ins Gesicht schaut, ist jedoch höchst unterschiedlich. Bei Sisi merke ich immer wieder, wie ihre Blicke an mir kleben. Sei es, dass sie in einer aussergewöhnlichen Situation, die sie verunsichert, meine Zuversicht und Unterstützung sucht, oder sei es, dass sie mit Blicken versucht, mich zum Spielen zu überreden – manchmal folgt dann auch noch ein übermütiges Bellen. Weil wir so oft über die Augen kommunizieren, verzichte ich sogar auf eine Sonnenbrille, wenn ich mit meiner Hündin unterwegs bin.
In der Konsequenz fragte ich mich, wie Sisi darauf reagieren würde, wenn ich einen Mund-Nasen-Schutz trage. Schliesslich sind wir immer wieder mit dem ÖV unterwegs. Doch die Maske scheint Sisi weder bei mir noch bei anderen Mitreisenden zu stören. Vielmehr reagiert sie auch, wenn ich unter der Maske lächle. Ob es an den Lachfältchen um die Augen liegt? Woran sie es merkt, hat sie mir leider nicht verraten. Aber oft legt Sisi mir dann die Pfote aufs Knie und will gekrault werden.
Und wenn sie im ÖV mal kein Gesicht mit Maske studiert, dann schaut sie mit Hingabe aus dem Fenster. Letztens waren wir mit einem Postauto unterwegs, das grosse Panoramafenster hatte. Gespannt betrachtete die Österreichische Pinscherhündin die vorbeifliegende Landschaft und fragte sich dabei vielleicht, warum all die Menschen im Jahr 2020 Masken tragen.
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
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