Mit Sisi unterwegsGraben bis Australien
Hündin Sisi gräbt für ihr Leben gerne. Sie schafft es sogar, im Auto etwas zu vergraben.
Es gibt wenig, was meine Hündin Sisi so lockt wie der Untergrund. Als Mensch wäre sie wahrscheinlich Tunnelbauerin geworden. Graben, buddeln, ja schon fast das Ausheben ganzer Höhlensysteme gehören zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen. Im Garten meiner Eltern entdecken wir immer wieder neue Löcher von beachtlicher Tiefe. Manchmal fürchtet man fast, dass sie in Australien wieder rauskommt.
Dabei legt Sisi ein beachtliches Tempo und eine ungeahnte Effizienz mit ihren flinken Pfoten an den Tag. Am besten stellt man sich nicht hinter sie, wenn sie gerade in Aktion ist. Dies gilt besonders dann, wenn sie am Zürichsee eine Kiesgrube en miniature erstellt. Im Uferbereich der Kieshalbinsel im Küsnachter Horn gräbt sie besonders gerne. Dann fliegen nicht nur Kiesel hoch in die Luft, sondern auch das Wasser spritzt auf alle Seiten. Zwei Fischer, die mit ihren Ruten gemütlich am Ufer sassen, animierte dies kürzlich zur Aussage, dass da in einem halben Jahr nichts mehr da sei, wenn mein Hund so weiter grabe. Dass sie schon seit zwei Jahren dran ist, die Insel umzugraben, verschwieg ich da wohlweisslich.
Dabei scheint beim Graben das Motto zu gelten «Der Weg ist das Ziel». In der Regel fördert Sisi nämlich nichts ans Tageslicht. Und auch ihre Bälle oder Knochen vergräbt sie nicht im feuchten Erdreich. Letztens strafte sie mich allerdings Lügen. Als ich ihr im Auto vor dem Losfahren eine Kaustange gab, begann sie feinsäuberlich mit ihrer Schnauze die Tücher auf dem Rücksitz über diese zu schieben, bis sie vollständig bedeckt war. Erst da gab sie sich zufrieden. Ich selbst vergass die «vegrabene» Kaustange, bis sie mir einige Tage später, als ich die Tücher zwecks Reinigung aus dem Auto nehmen wollte, entgegenpurzelte.
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
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