Sisi und das Wasser
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
Seit dem Moment, als Sisi als kleiner Welpe das erste Mal eine Pfote in den Zürichsee gestreckt hat, ist sie eine absolute Wasserratte, oder man könnte auch sagen, ein Seehund. Selbst bei frostigen Temperaturen, wie sie jetzt herrschen, will sie auf den Badespass nicht verzichten. Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass Sisi gegen Ende des Spaziergangs, wenn der Heimweg nicht mehr weit ist, kurz ins Wasser darf. Trotzdem wurde ich schon einmal von einer Passantin angesichts des nassen Hundes bei winterlichen Temperaturen als Tierquälerin beschimpft. Doch da kennt sie meinen Hund schlecht: Sisi würde wahrscheinlich selbst den Tierschutzverein anrufen, wenn ich sie nicht ins Wasser liesse. Dort gräbt sie dann selig den Zürichsee um oder rennt Steinchen hinterher, die ich mit etwas Abstand zu ihr ins Wasser werfe.
Bälle werfe ich inzwischen nur noch im Sommer. Denn Sisi mag diese in 99 Prozent der Fälle brav apportieren, doch ich habe auch schon das eine Prozent erlebt: Der gerade teuer gekaufte Ball driftete immer weiter ins tiefe Wasser, und mein Hund machte keinerlei Anstalten, diesen zurückzubringen. Da es an diesem Tag Anfang Oktober noch leidlich warm und keine Menschenseele zu sehen war, zog ich mich schliesslich bis auf die Unterwäsche aus und holte den Ball schwimmend selbst zurück. Als ich aus dem Wasser stieg, den Ball in der Hand, die gespannt wartende Sisi am Ufer sitzend, kam natürlich prompt eine andere Hundehalterin um die Kurve. Das Bild muss urkomisch gewesen sein: Die Frau konnte sich auf jeden Fall kaum halten vor Lachen. Aus dem Augenwinkel vermeine ich zudem gesehen zu haben, wie sich auch Sisis Lefzen leicht belustigt kräuselten.
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