AHV-Abstimmungen vom 3. März Parolen, Argumente, Zahlen: Das müssen Sie wissen zur Erhöhung des Rentenalters
Die Initiative der Jungfreisinnigen will das Rentenalter anheben. Damit soll die Finanzierung der AHV langfristig gesichert werden.
Worum geht es bei der Renteninitiative?
Die Initiative verlangt die schrittweise Erhöhung des Rentenalters von Männern und Frauen auf 66 Jahre. Anschliessend soll das Rentenalter mit der Lebenserwartung weiter steigen. Bei Annahme der Initiative würde das Rentenalter für Frauen und Männer ab 2028 um 2 Monate pro Jahr steigen, bis es 2033 bei 66 Jahren liegt. Wie stark das Rentenalter danach weiter steigen würde, wäre davon abhängig, wie sich die Lebenserwartung entwickelt.
Die Hintergründe zur Abstimmung
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Das sagen die Umfragen
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Wie soll das Rentenalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden?
Das Rentenalter wird automatisch erhöht, wenn die Lebenserwartung steigt. Allerdings nicht eins zu eins, sondern um 80 Prozent der gestiegenen Lebenserwartung – und in Schritten von höchstens zwei Monaten pro Jahr. Das heisst: Falls die Lebenserwartung um ein Jahr steigt, wird das Rentenalter um 0,8 Jahre erhöht. Eine Erhöhung des Rentenalters müsste den Erwerbstätigen mindestens fünf Jahre vor Erreichen ihres Rentenalters bekannt gegeben werden. Wer also weniger als fünf Jahre vor der Pensionierung steht, wäre von der Erhöhung nicht betroffen.
Das sagen die Befürworter
Die Initianten verweisen auf die steigende Lebenserwartung. Gleichzeitig argumentieren sie mit der zunehmenden Zahl der Rentnerinnen und Rentner sowie der geringeren Zahl der Erwerbstätigen wegen der tiefen Geburtenrate. Deshalb drohe der AHV der Konkurs. Dieses strukturelle Problem lasse sich nicht mit mehr Geld lösen, sondern nur mit der Erhöhung des Rentenalters, sagen die Befürworter. Mit der Erhöhung auf 66 Jahre würden die jährlichen Ausgaben der AHV um rund 2 Milliarden Franken reduziert. Mit den automatischen Anpassungen des Rentenalters an die steigende Lebenserwartung würde die AHV zusätzlich entlastet.
Das sagen die Gegner
Nach Ansicht von SP, Grünen und Gewerkschaften wären von einer Erhöhung des Rentenalters vor allem Geringverdiener und der Mittelstand betroffen. Verkaufsangestellte und Pflegepersonal müssten länger arbeiten, während Investmentbanker und Professoren frühzeitig in Rente gehen könnten. Schon heute würden sich Top-Verdienende häufig frühpensionieren lassen. Die Mitte-Partei lehnt ein höheres Rentenalter ebenfalls ab. Für die AHV brauche es neue Finanzierungsquellen – so kurz nach der Erhöhung des Frauenrentenalters dürfe das Pensionsalter nicht erhöht werden. Die GLP hält die Initiative für unausgewogen, weil Begleitmassnahmen fehlten.
Die beiden AHV-Initiativen im Erklärvideo
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