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Die Radstars in der Stadt
Die WM-Favoritin rollt auf der Münsterbrücke

Radfahrer und Paracycler trainieren ein erstes Mal auf der abgesperrten Strecke des City Circuit der Rad Wm 2024 in der Zuercher Innenstadt.
primoz roglic
25.09.2024
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)
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In Kürze:
  • Die Radsport-Weltmeisterschaften in Zürich locken Athleten aus 75 Ländern an.
  • Topfavoriten trainieren lieber zu Hause bis zum letzten Moment.
  • Auch Para-Radsportler nutzen die Trainingsmöglichkeiten auf dem City Circuit.
  • Teams wohnen in und um Zürich, einige davon im Oberland.

Am Mittwochmorgen fühlt es sich an, als ob jemand einem Globus richtig viel Schwung gegeben hat und dieser nun nach dem Zufallsprinzip Länder ausspuckt: Usbekistan. Zypern. Mongolei. Bermudas. Estland. Kolumbien. Niederlande. Algerien. Eritrea. Grossbritannien. Chile. Argentinien. Dänemark. Belgien. Neuseeland. Mauritius. Kanada. Trinidad und Tobago. Bolivien. Südafrika. Thailand. Schweiz. Namibia. Österreich. Polen. Iran. Alle rollen sie in ihren Landesfarben über die Münsterbrücke – Radsportlerinnen und -sportler aus 75 Ländern treten an der WM an.

Radfahrer und Paracycler aus verschhiedenen Nationen trainieren ein erstes Mal auf der abgesperrten Strecke des City Circuit der Rad WM 2024 in der Zuercher Innenstadt.
25.09.2024
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Um 8 Uhr ist der 27 Kilometer lange City-Circuit-Rundkurs während zweier Stunden für den Verkehr gesperrt, die Athletinnen und Athleten können sich unter Rennbedingungen an den Parcours herantasten. Das Angebot wird rege genutzt, von Para-Radsportlern wie Radprofis. Die ganz grossen Namen, sprich jene, die am Wochenende dann in den Eliterennen um die WM-Titel bei Frauen und Männern fahren werden, machen sich aber noch rar. Sie trainieren lieber bis zum allerletzten Moment daheim, selbst die Schweizer Profis.

Trotzdem: Wer genau hinschaut, entdeckt ein paar Radpromis. Etwa Demi Vollering, die Niederländerin, die im luzernischen Meggen wohnt und am Samstag eine der Topfavoritinnen ist. Oder Primoz Roglic, der im August die Spanienrundfahrt gewann und nun ganz allein im grünen Slowenien-Dress aufkreuzt. Von Landsmann Tadej Pogacar, dem Favoriten bei den Männern, fehlt hingegen jede Spur.

Radfahrer und Paracycler trainieren ein erstes Mal auf der abgesperrten Strecke des City Circuit der Rad Wm 2024 in der Zuercher Innenstadt.
primoz roglic
25.09.2024
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Sie alle sind aber nicht die ersten Sichtungen von internationalen Rad-Gästen in Zürich. Man entdeckt sie, wenn man die Augen offen hält – oder in den sozialen Medien nachsieht. An der Weststrasse etwa sind die Fahrer aus Uganda in einem Airbnb einquartiert, unschwer zu erkennen am Fahrzeug des Ineos-Teams im Hinterhof.

Zwischen den Radprofis und Nachwuchsfahrerinnen rollen auch zahlreiche Para-Radsportler und Handbiker durch. Beeindruckend, dass Letztere die steilen Rampen allein mit Armkraft bewältigen werden.

Radfahrer und Paracycler aus verschhiedenen Nationen trainieren ein erstes Mal auf der abgesperrten Strecke des City Circuit der Rad WM 2024 in der Zuercher Innenstadt.
25.09.2024
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

So ein gemischtes Nationalteam sorgte bereits vergangene Woche für Aufsehen. Das Team aus Usbekistan verirrte sich auf seiner ersten Ausfahrt auf die Oberlandautobahn, was für ziemlich viel Aufregung sorgte.

Überhaupt ist das Zürcher Oberland dieser Tage mindestens so sehr Velo-Hotspot wie die Stadt selber – viele grosse Teams haben hier ihre Unterkünfte: Australien logiert in Uster, Belgien und die Niederlande in Wetzikon. Besonders idyllisch hat sich die französische Equipe eingerichtet: auf dem Hasenstrick ob Hinwil. Dänemark hat in Horgen sein Hauptquartier aufgeschlagen, einfach zu erkennen an den Teamfahrzeugen des Teams Lidl-Trek – die meisten grossen Nationen leihen sich Teambusse und -trucks von ihnen nahestehenden Profiteams.

Radfahrer und Paracycler trainieren ein erstes Mal auf der abgesperrten Strecke des City Circuit der Rad Wm 2024 in der Zuercher Innenstadt.
primoz roglic
25.09.2024
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)

Etwas abseits sind die Slowenen untergebracht: im OYM-Sportzentrum in Cham. Es gibt aber auch viele Nationalteams, die praktische Aspekte der schönen Umgebung vorziehen und deshalb rund um den Flughafen wohnen, etwa Kanada in Rümlang, die USA in Opfikon – und das Swiss-Cycling-Team, das ebenfalls beim Flughafen logiert.

Wer die glänzenden Velos der Weltbesten sieht, gerät ins Staunen, wie viel Geld da vorbeirollt. Dass es auch anders geht, zeigen Fahrerinnen und Fahrer aus kleineren Ländern, deren Ausrüstungen nicht aus einem Guss sind. Im Zeitfahren etwa trat Samuel Ndikumana aus Burundi mit einer Ausrüstung an, die mancher Zürcher Neogümmeler für zu wenig gut befinden würde. Ndikumana fuhr in der Junioren-Konkurrenz in flatterndem Trikot, langen Hosen, Einsteiger-Veloschuhen und -Rennvelo.

Eine Episode der Türkin Neyran Elden wiederum wurde dank Google publik: Sie hinterliess da eine 5-Sterne-Bewertung für Veloplus in Wetzikon, verbunden mit dem Dank, dass man ihr bei einem Defekt aus der Patsche geholfen und erst noch einen Kaffee spendiert habe.

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Wer auch fehlte, aber trotzdem schon einiges von Zürich und Umgebung gesehen hat, ist Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel. Am Montag etwa radelte er mit den Kollegen über den Etzel und die Sattelegg. Zwei Tage später zog er ein sechsstündiges Training der Streckenbesichtigung vor. Er weiss, wie alle anderen am Mittwoch abwesenden Favoriten: Am Freitagmittag wird die Rennstrecke nochmals für sie freigeräumt.