Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Prozessbeginn in Utah
Pleiten, Pech und Paltrow

Gwyneth Paltrow beim Prozessauftakt in Park City, Utah. Die Gerichtsverhandlungen dürften rund eine Woche dauern
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Es sind turbulente Tage, nicht nur für die Schweizer Bankenwelt, auch für Schauspielerin und Lifestyle-Guru Gwyneth Paltrow. Die 50-Jährige musste gestern in Utah vor Gericht antraben, wegen eines Ski-Unfalls, der sich 2016 im Nobelskigebiet Deer Valley im selbigen Bundesstaat zugetragen hatte. 

Die Klage gegen Paltrow ist happig: Terry Sanderson, 74 Jahre alt, ein pensionierter Optiker, behauptet, er sei vom Hollywoodstar gerammt und schwer verletzt worden. Er fordert 300’000 Dollar Schadenersatz (in der ersten Klage von 2019 waren es noch 3,1 Millionen). Paltrow sei auf der Piste rücksichtslos gefahren, «ausser Kontrolle», wie es in der Anklageschrift heisst. Beim Zusammenprall habe sich Sanderson unter anderem eine Hirnverletzung und vier gebrochene Rippen zugezogen.

Paltrows Anwalt wies die Vorwürfe als «kompletten BS» zurück.

Die Beschuldigte legte sogleich eine Gegenklage ein. Die Sache verhalte sich genau andersherum, argumentiert Paltrows Anwalt. Während sie mit ihrer Familie unterwegs war, habe Sanderson sie von hinten angefahren, sie habe ihn noch auf der Piste konfrontiert, Sanderson habe sich entschuldigt. Der Skitag war für Paltrow danach gelaufen, zu aufgewühlt sei sie gewesen.

Was damit immerhin unbestritten ist: Es kam 2016 in Deer Valley zu einem Crash zwischen Paltrow und Sanderson.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Vor Gericht wies Paltrows Anwalt Steven Owens die Vorwürfe an seine Mandantin als «kompletten BS» zurück, nett gesagt: als Blödsinn. 

In ihrer Gegenklage verlangt die Unternehmerin, deren Plattform Goop geschätzt 250 Millionen Dollar wert ist, einen symbolischen Dollar Schadenersatz. Trotzdem war Paltrow die Anspannung anzusehen; sie nimmt die Sache nicht auf die leichte Schulter, auch wenn eine Zahlung von 300’000 Dollar für sie zu verkraften wäre. 

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Nur ein paar Tage vor Prozessbeginn geriet Paltrow in einen Shitstorm, nachdem sie im Podcast «The Art of Being Well» dem Moderator verriet, was sie an einem durchschnittlichen Tag so isst. Zum Frühstück gibts nur Kaffee, «damit der Blutzucker nicht hochschiesst», zum Zmittag Knochenbrühe, ihr Znacht («viel Gemüse») isst sie möglichst früh, damit sie «schön intervallfasten» kann bis zum nächsten Morgenkafi.

Ein 41-Sekunden-Video vom Gespräch wurde auf Tiktok millionenfach angeschaut, die Kritik am strikten Ernährungsplan prasselte danach auf allen Kanälen auf Paltrow ein, auch von Kolleginnen aus Hollywood gab es Häme, etwa von «Game of Thrones»-Star Maisie Williams, die in einem Instagram-Post «die GP-Diät» karikierte. 

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Für ähnlich viel Aufsehen, aber etwas weniger Shitstorm, sorgte Paltrow zudem, als sie im gleichen Podcast über ihre bisher seltsamste Wellness-Behandlung sprach. Sie habe eine «rektale Ozon-Therapie» gemacht, also sich Ozongas über den Anus einführen lassen. Die Methode verspricht, das Immunsystem zu stärken, sie gilt wegen des giftigen Gases aber auch als gefährlich, ihr Nutzen wird von Medizinern infrage gestellt. 

Gwyneth Paltrow exponiert sich regelmässig mit Einblicken in ihren Lebenswandel – sie ist einiges an Gegenwind gewohnt. Mit ihrer nach Vagina duftenden Kerze wurde sie 2020 zum Internetgespött (und landete damit einen Verkaufsschlager), ihre Netflix-Serie «The Goop Lab», in dem sie mit ihrem Team Energietherapien testete und mit Toten in Kontakt zu treten versuchte, wurde als pseudowissenschaftlich kritisiert. 2018 musste ihre Firma über 140’000 Franken Busse zahlen, weil im Online-Shop eierförmigen Jadesteinen, die in die Vagina eingeführt werden, eine Wirkung zugeschrieben wurde, die sich nicht belegen liess.

Es kommt gerade wieder einiges zusammen für Gwyneth Paltrow. Immerhin sieht es danach aus, dass sie den Prozess in Utah für sich entscheiden dürfte. 

Paltrow 2020 bei der Premiere ihrer Serie «The Goop Lab».