AboGeschichte des ChristentumsDer Glaube, für den man lieber stirbt
Das Schicksal des Missionars Bonifatius verdeutlicht, warum sich diese eine Religion durchsetzen konnte.

Als Bonifatius in seinem Zelt aufwachte und hörte, wie draussen Leute herumliefen, lachten, riefen oder schimpften, also damit beschäftigt waren, den grossen Tag vorzubereiten, dürfte ihn Genugtuung erfasst haben. Hatte er nicht alles getan, um das noch zu erleben? Bonifatius war 80 Jahre alt. Fast sein ganzes Leben hatte er damit verbracht, Germanien zu christianisieren. Heute sollten hier – in der Nähe der späteren Stadt Dokkum in den Niederlanden – endlich auch die Friesen ihren neu entdeckten Glauben beweisen, geplant war eine Firmung unter offenem Himmel. Die Friesen lebten an der Nordsee und wollten von Gott nichts wissen.