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Reisesperren wegen Corona-Mutation
Omikron bringt Skigebiete in Not

Skifahrer in Verbier VS: Wegen der Quarantäne drohen britische Touristen an Weihnachten auszubleiben. 

Die Liste der Länder, in denen die neue Corona-Variante Omikron nachgewiesen wird, wird immer länger: So haben beispielsweise Belgien, die Niederlande, Grossbritannien, Deutschland, Italien und Tschechien bereits Fälle der neuen Virusmutation gefunden. In der Schweiz gibt es eine Verdachtsmeldung, die noch nicht bestätigt wurde. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde die Omikron-Variante als «besorgniserregend» eingestuft.

Um ihre Ausbreitung zu erschweren, hat die Schweiz die Einreisebestimmungen für Reisende aus zahlreichen Destinationen verschärft. Beim Boarding in ein Flugzeug und bei der Einreise in die Schweiz aus bislang 19 Ländern alle Personen einen negativen Covid-19-Test vorlegen und zehn Tage in Quarantäne. Dazu gehören Grossbritannien, die Niederlande, Tschechien, Ägypten oder Malawi.

Die Schweiz steht damit nicht allein da: Israel hat die Landesgrenzen für Ausländer gleich ganz geschlossen. Auch Grossbritannien wendet ein strengeres Einreiseregime an. Ankommende müssen am zweiten Tag nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen, bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses müssen sie in Quarantäne bleiben.

«Betroffen von Reisebeschränkungen und -verboten sind im Moment die für uns wichtigen Wintermärkte Grossbritannien, Benelux und Tschechien.»

Markus Berger, Sprecher Schweiz Tourismus.

Klar ist: Die sich ständig ändernden Regeln sind für die Reisebranche ein Problem. Derzeit ist es nur schon schwierig, den wechselnden Reisebeschränkungen zu folgen. «Wir stehen im Moment in engem Kontakt mit den Behörden sowie mit den Leitern unserer Auslandsbüros, um möglichst viele Informationen zu beschaffen», sagt Markus Berger, Sprecher der Marketingorganisation Schweiz Tourismus.

Die Auswirkungen der neuen Variante seien noch kaum abzuschätzen. Berger sagt: «Betroffen von Reisebeschränkungen und -verboten sind im Moment die für uns wichtigen Wintermärkte Grossbritannien, Benelux und Tschechien.» Falls die Beschränkungen anhalten oder weitere Massnahmen beschlossen werden, dürften Destinationen, welche traditionell eher von Gästen aus jenen Ländern besucht werden, stärker leiden.

Britische Touristen ausgesperrt

Besonders auf britische Wintertouristen setzt etwa das Wallis. Das britische Boulevardmedium «Express» schreibt am Sonntag, dass wegen Omikron die Winterferien den Bach hinuntergehen («holidays ‘down the pan’»). Auch der «Evening Standard» bewertet die Quarantäne als ein eigentliches Einreiseverbot für britische Touristen. Die Schweiz habe diese faktisch ausgesperrt, indem sie das Vereinigte Königreich auf ihre Quarantäneliste gesetzt hat. Die Hoffnungen Tausender Winterurlauber, die an Weihnachten auf die Piste gehen wollten, würden dadurch zunichtegemacht.

Gegenüber der BBC warnte der britische Tourismus-Experte Simon Calder aber vor vorschnellen Stornierungen. Zu vieles sei derzeit noch unklar – etwa, wie lange die Massnahmen überhaupt gelten würden.

Für die Wintersportorte ist der Omikron-Dämpfer bitter. Zwar hiess es zum Saisonauftakt vor wenigen Wochen von dort, dass Schweizer Gäste weiterhin den grössten Anteil ausmachen würden. Doch sei bei Buchungen aus dem Ausland ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen. Destinationen wie die drei Walliser Orte Crans-Montana, Verbier oder Zermatt seien bei Ski-Touristen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden wieder gefragt. Nun sind das Länder, in denen die neue Variante bereits nachgewiesen wurde.

Werden britische Skitouristen an Weihnachten einreisen – wie hier nach Verbier?

Wie wirkt sich die allgemeine Verunsicherung rund um die neue Corona-Variante auf das Reiseverhalten aus? «Jede Art von Unsicherheit ist schädlich für den Tourismus», sagt Berger von Schweiz Tourismus. Die neue Mutation verunsichere, und das führe zu einer starken Reduktion der Reiselust, der Reiseplanung und folglich auch des Reisens.

Schweiz Tourismus versuche, der Verunsicherung entgegenzuwirken. Die neue Mutation wirft diese Anstrengungen aber wieder deutlich zurück. «Daher ist es von zentraler Bedeutung, dass wir rasch Klarheit darüber haben, welche Auswirkungen die neue Mutation hat und welche Massnahmen dagegen ergriffen werden», so Berger.