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Pharmakonzern mit neuen Zielen
Nichts mit Krise – Novartis will noch schneller wachsen

Vas Narasimhan, CEO of Swiss Pharma multinational Novartis participates in a panel session during the 53rd annual meeting of the World Economic Forum, WEF, in Davos, Switzerland, Wednesday, January 18, 2023. The meeting brings together entrepreneurs, scientists, corporate and political leaders in Davos under the topic "Cooperation in a Fragmented World" from 16 to 20 January. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
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Noch vor kurzem sah es so aus, als ob Novartis in die Krise schlittert. Nun ist davon nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Das Unternehmen gibt höhere Umsatzziele bekannt. Statt 4 Prozent will der Pharmakonzern nun bis 2027 jährlich um durchschnittlich 5 Prozent wachsen. Der Betriebsgewinn soll dabei 40 Prozent des Umsatzes ausmachen. Novartis-Chef Vas Narasimhan will «für Aktionärinnen und Aktionäre wesentliche Werte schaffen», wie er sich in der Medienmitteilung zitieren lässt.

Die Aktionäre reagieren verhalten auf die ambitionierte Ankündigung. Die Novartis-Wertpapiere legen am Dienstagmorgen nicht zu.

Es gibt einen Haken

Die Erhöhung der Messlatte heute schätzen Finanzanalysten wie Peter Welford von der US-Investmentbank Jefferies jedoch als realistisch ein. Der Grund sind vielversprechende Medikamente in der Entwicklungsphase wie etwa gegen Nierenleiden und gelungene Lancierungen neuer Medikamente.

Es gibt jedoch einen Haken; Novartis hat seine mittelfristige Prognose zwar erhöht, aber nicht verlängert. Sie geht nicht über 2027 hinaus. Zuvor hatte Narasimhan sie jeweils um ein weiteres Jahr verlängert.

Ab 2028 laufen Patente umsatzstarker Medikamente von Novartis aus. Zum Beispiel geht bei der Herztablette Entresto der Patentschutz in Europa zu Ende. Zudem könnte die Spritze gegen Schuppenflechte Cosentyx 2028 in den USA auf die Liste der Medikamente kommen, bei denen der Staat den Preis regulieren will.

Für Pharmakonzerne heisst dies, dass sie bei ihren Umsatzprognosen nicht nur ihre Patentfristen im Auge behalten müssen, sondern sie müssen auch niedrigere Umsätze im US-Markt in Betracht ziehen.

Die Möglichkeit von Preissenkungen bei bestimmten Medikamenten hat die US-Regierung von Joe Biden mit dem «Inflation Reduction Act» neu geschaffen. Für Pharmakonzerne heisst dies, dass sie bei ihren Umsatzprognosen nicht nur ihre Patentfristen im Auge behalten müssen, sondern sie müssen auch niedrigere Umsätze im US-Markt in Betracht ziehen, in dem sie bislang ihre Preise frei festlegen und immer wieder erhöhen konnten.

Finanzanalyst Welford zeigt sich jedoch auch fürs längerfristige Wachstum von Novartis ermutigt, wie er in seinem Kommentar schreibt. Denn Narasimhan habe sich immerhin «zuversichtlich» auch über 2027 hinaus gezeigt und in Aussicht gestellt, weiter um rund 5 Prozent wachsen zu können. Die Basis dafür seien die Medikamente, bei denen die Patente noch länger laufen, sowie neue Therapien in der Pipeline.