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Neues Angebot für den ÖV
So funktioniert das Halbtax plus

Das neue Halbtax plus wird als Zahlungsmittel in der SBB-App hinterlegt.

Ab 12. Dezember gibt es in der Schweiz eine neue Möglichkeit, bei Fahrten mit Zug, Tram und Bus Geld zu sparen. Das Angebot heisst Halbtax plus und soll die Lücke zwischen dem Halbtax- und dem Generalabonnement (GA) schliessen und neue Kundinnen und Kunden für den ÖV gewinnen. Gekauft werden kann es in den Reisezentren der SBB und auf sbb.ch. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was genau wird angeboten?

Der Name des neuen Angebots kann in die Irre führen. Denn anders als das Halbtax und das GA ist das Halbtax plus kein Abo, sondern ein Guthaben-Modell: Die Kundin zahlt eine gewisse Summe ein und bekommt zusätzlich einen Bonus. Das Guthaben kann sie ein Jahr lang einlösen, um daraus Billette, Sparbillette oder Tageskarten, Klassenwechsel, Velo- und Hundefahrausweise sowie Reservationen für Sitzplätze zu kaufen.

Für 800 Franken gibt es ein Guthaben von 1000 Franken, für 1500 Franken ein solches von 2000 Franken. Am meisten – nämlich fast ein Drittel – spart, wer vorgängig 2100 Franken zahlt: Damit kann er oder sie für 3000 Franken fahren.

Themenbilder Service Public:
Bahnhof Löwenstrasse im Hauptbahnhof Zürich.

(Tamedia AG/Thomas Egli, 13.5.2016)

Jugendliche unter 25 Jahren sparen noch mehr. Bei einer Einlage von 600 Franken beträgt der Bonus hier beispielsweise 400 Franken. Wer 1125 Franken einzahlt, erhält ein Guthaben von 2000 Franken, und für 1575 Franken erhalten Jugendliche ein Guthaben von 3000 Franken.

Das Halbtax plus ist persönlich und nicht übertragbar und jeweils ein Jahr gültig. Falls der einbezahlte Betrag vorher vollständig genutzt wurde, kann bereits während der Laufzeit des aktuellen Guthabens ein neues einbezahlt werden. Fährt man sein Guthaben nicht innerhalb eines Jahres aus, bekommt man den Restbetrag zurück, natürlich ohne Bonus. Zurückerstattet wird es auf jenes Konto, das bei der Vertragsunterzeichnung angegeben wird. Somit hat der Kunde dann zwar nichts gespart, aber auch nichts draufgelegt.

Für wen lohnt sich das Halbtax plus?

Das Halbtax plus ist als Angebot für Menschen gedacht, die bereits ein Halbtax-Abo besitzen, für die sich aber ein GA nicht lohnt. Also all jene, die häufig ein Einzelticket kaufen. Gedacht ist es in erster Linie deshalb nicht für Pendlerinnen und Pendler: Wer immer auf der gleichen Strecke fährt, kommt je nach Distanz mit dem GA, mit Verbund- oder mit Streckenabos meist günstiger weg. Profitieren können vor allem Personen, die regelmässig mit dem ÖV auf unterschiedlichen Strecken unterwegs sind, zum Beispiel in der Freizeit. Mögliche Nutzerinnen und Nutzer fahren beispielsweise einmal pro Woche zwischen Bern und Zürich hin und her und am Wochenende regelmässig in ein Skigebiet.

Warum führt die Branche das ein?

Mit dem Halbtax plus will die ÖV-Branche mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf den Zug animieren. Und auch geänderten Arbeitsbedürfnissen nach der Corona-Pandemie entgegenkommen. Also jenen, die zwar regelmässig den ÖV nutzen, jedoch flexibler als zuvor, sodass sich das GA nicht lohnt. Da der Bonus nach einem Jahr verfällt, besteht trotzdem ein Anreiz, Bahn, Bus oder Schiff möglichst oft zu nutzen.

Hat das neue Angebot auch Nachteile?

Es ist umständlicher als ein GA oder ein Verbundabo: Die Kundinnen und Kunden müssen für jede einzelne Fahrt ein Billett lösen – oder sich bei Easyride ein- und ausloggen. Zudem lässt sich das Halbtax-plus-Guthaben nur digital nutzen. Am Bahnschalter oder per Barzahlung ist das nicht möglich. Die Beschränkung auf digitale Kanäle sei problematisch, findet Sara Stalder, Geschäftsleiterin des Konsumentenschutzes.

Was ist mit weiteren Angeboten wie dem Flexiabo?

Bereits seit fünf Jahren gibt es das Ausflugs-Abo: Ein Set von 20 oder 30 GA-Tagen, die mit dem Halbtax genutzt werden können und in der zweiten Klasse 900 respektive 1200 Franken kosten. Basierend darauf wurde das Flexiabo entwickelt, das derzeit in einem Pilotprojekt getestet wird. Es wird zurzeit als Abonnement für zwei beziehungsweise drei Tage pro Woche angeboten und enthält 104 beziehungsweise 156 Nutzungstage.