Nach GewinnrückgangBaloise kündigt Strategiewechsel an
Der Versicherungskonzern vermeldet für das letzte Jahr einen Rückgang beim Gewinn. Er will sich nun aufs Kerngeschäft fokussieren.
Die Baloise hat im Jahr 2023 etwas weniger Gewinn erzielt. Insbesondere im Lebengeschäft ging dabei das Ergebnis zurück. Derweil kündigte der Versicherer an, dass die Investitionen in den 2017 gestarteten Aufbau von Ökosystemen gestoppt werden sollen.
Baloise-Chef Michael Mülle bezeichnete 2023 zudem als ein insgesamt «ereignisreiches Jahr, was das Schadensvolumen betrifft». Man habe gut 200 Millionen Franken mehr aufwenden müssen als es in den vergangenen Durchschnittsjahren der Fall war, sagte er am Dienstag an einer Medienkonferenz in Basel. Er verwies dabei vor allem auf das Tessin, das im letzten August stark von Unwettern betroffen war.
Aktionärsgewinn gesunken
Der Aktionärsgewinn der Baloise sank unter den neu eingeführten Bilanzregeln (IFRS 17/9) um 3,3 Prozent auf 239,6 Millionen Franken, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Die Baloise präsentiert die Jahresrechnung erstmals nach den neuen Standards und hat auch die Werte des Vorjahres entsprechend angepasst.
Der Betriebsgewinn (Ebit) nahm um 6,0 Prozent auf 344,4 Millionen Franken ab. Dabei steuerte die Nichtlebensparte mit 134,0 Millionen (VJ 99,0 Mio.) mehr zum operativen Ergebnis bei, während der Ebit im Lebengeschäft auf 178,5 Millionen (259,8 Mio.) klar zurückging. Die Dividende soll um 30 Rappen auf 7.70 Franken je Aktie angehoben werden.
Vorgaben nicht erreicht
Mit den vorgelegten Ergebnissen hat die Baloise die Vorgaben der Analysten verfehlt. Diese hatten einen Gewinn in Höhe von 264 Millionen Franken und einen Ebit von 352 Millionen erwartet.
Wie bereits im Herbst angekündigt, vollzieht die Baloise noch vor Ablauf des Strategieprogramms im Jahr 2025 eine Wende in ihrer Ausrichtung. Investitionen in die Ökosysteme «Heim» und «Mobilität» werden gestoppt. «Wir fokussieren uns auf unser Kerngeschäft», sagte Baloise-Chef Müller.
Ökosysteme bezeichnen in diesem Zusammenhang Partner, Netzwerke und andere Unternehmen, die auf eine gemeinsame Wertschöpfungskette ausgerichtet sind. Im September werde über die Details der neuen Strategie informiert, hiess es weiter.
Vor diesem Hintergrund sei das Ziel, von 2022 bis 2025 rund 1,5 Millionen Neukunden zu gewinnen, nicht mehr zu erreichen, hiess es. Die weiteren Ziele seien aber noch intakt.
SDA/stä
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