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Todesurteil in den USA
Marcellus Williams beteuerte bis zuletzt seine Unschuld, jetzt wurde er hingerichtet

This photo obtained August 22, 2017 courtesy of the Missouri Department of Corrections shows death-row inmate Marcellus Williams. Marcellus Williams, 48, was convicted of fatally stabbing a woman more than 40 times during a robbery at her home in the Midwestern state of Missouri. He is scheduled to be executed by lethal injection at 6 p.m. local time (2300 GMT). (Photo by Handout / Missouri Department of Corrections / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / MISSOURI DEPARTMENT OF CORRECTIONS/HANDOUT" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
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In den USA sind am Dienstag zwei Todesurteile vollstreckt worden. Der wegen Mordes zum Tode verurteilte Marcellus Williams wurde im US-Bundesstaat Missouri hingerichtet, obwohl er bis zuletzt auf seiner Unschuld beharrt hatte und von Menschenrechtsgruppen unterstützt worden war. Im Bundesstaat Texas wurde Travis Mullis hingerichtet, der seinen drei Monate alten Sohn zu Tode getrampelt hatte. 

Der 55-jährige Schwarze Williams war schuldig gesprochen worden, 1998 die ehemalige Zeitungsreporterin Felicia Gayle getötet zu haben. Er wurde laut der Strafvollzugsbehörde von Missouri am Dienstagabend um 18.10 Uhr für tot erklärt.

Mullis entschuldigt sich

Der 38-jährige Mullis gab vor seiner Hinrichtung in Huntsville, Texas, eine letzte Erklärung ab: «Ich bedaure die Entscheidung, meinen Sohn getötet zu haben, ich entschuldige mich bei der Mutter meines Sohnes, der Familie des Opfers.»

Beide Männer wurden mit einer tödlichen Spritze hingerichtet. Die Zahl der Exekutionen in den USA stieg damit in diesem Jahr auf 16.

Keine Gnade für Williams

Williams hatte immer wieder seine Unschuld bekräftigt, die Bürgerrechtsorganisation NAACP hatte den Gouverneur von Missouri, Michael Parson, aufgefordert, die Vollstreckung des Todesurteils auszusetzen. Am Dienstag erklärte Parson, die Hinrichtung werde trotz der Proteste vollzogen.

«Keine Geschworenen, kein Gericht, weder im Prozess, im Berufungsverfahren, noch auf höchster Ebene, haben jemals Williams› Unschuldsbehauptungen Glauben geschenkt», erklärte Parson. Letztendlich seien sein Schuldspruch und die Höchststrafe aufrecht erhalten worden, fügte der Gouverneur hinzu.

Deacon Dave Billips, with the Office of Peace and Justice with the St. Louis Archdiocese, holds a sign as he stands with protesters holding space to halt the execution of Marcellus Williams on Tuesday, Sept. 24, 2024, outside the Carnahan Courthouse in St. Louis. (Laurie Skrivan/St. Louis Post-Dispatch via AP)

Auch der US Supreme Court wies den allerletzten Versuch, Williams Hinrichtung auszusetzen, am Dienstag zurück. 

Die Zeitungsreporterin Felicia Gayle war in ihrem Haus mit 43 Messereinstichen tot aufgefunden worden. Ermittler gingen von einem schief gelaufenen Einbruch aus. 

Aussagen eines ehemaligen Mithäftlings

Williams, der bereits wegen Einbruchs und Raubüberfällen verurteilt worden war, wurde auf Basis der Aussagen eines ehemaligen Mithäftlings und einer Ex-Freundin schuldig gesprochen, obwohl seine DNA weder an dem Küchenmesser noch am Tatort gefunden worden war. 

2015 wurde seine Hinrichtung vom Höchsten Gericht Missouris ausgesetzt, 2017 erneut vom damaligen Gouverneur Eric Greitens, nachdem männliche DNA an dem Messer entdeckt wurde, die nicht zu Williams passte. 

In diesem Jahr starteten örtliche Staatsanwälte ein Verfahren, um sein Urteil aufzuheben. Am Montag entschied das Höchste Gericht des Bundesstaates jedoch, an dem Todesurteil festzuhalten. 

In 23 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe abgeschafft worden, in sechs anderen – Arizona, Kalifornien, Ohio, Oregon, Pennsylvania und Tennessee – ist sie ausgesetzt.

AFP/aeg