Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Neuer Klima-Rekord
Globale Temperatur erstmals 2 Grad höher als in vor­industrieller Zeit

dpatopbilder - 13.11.2023, Brandenburg, Peitz: Wasserdampf steigt aus den Kühltürmen des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). Die Braunkohle wird im nahen Tagebau Jänschwalde gefördert. Das Braunkohlekraftwerk soll bis Ende 2028 vom Netz gehen. Bereits 2025 soll Block A stillgelegt werden. Foto: Patrick Pleul/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die weltweite Durchschnittstemperatur eines Tages hat erstmals seit Aufzeichnungsbeginn mehr als zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau gelegen. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus bestätigte, dass die Temperatur am 17. November nach vorläufigen Daten den Durchschnitt des Zeitraums von 1850 bis 1900 für diesen Tag um 2,06 Grad übertroffen habe.

Im Vergleich zur Zeit von 1991 bis 2020 lag die Temperatur für den Tag demnach um 1,17 Grad höher. Zugleich hiess es von dem Dienst: «Es ist wichtig, klarzustellen, dass dies keinen Verstoss gegen das Pariser Abkommen darstellt, sondern unsere Nähe zu den international vereinbarten Grenzwerten unterstreicht.»

Auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris hatten die Teilnehmer vereinbart, die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad. Dabei geht es um längerfristige Werte und nicht um einzelne Tage, Monate oder Jahre. Hintergrund des Beschlusses sind die fatalen Folgen der Erderhitzung wie immer häufigere und schwerere Stürme, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände.

Grösste Abweichung, nicht höchste Temperatur

Die vergangenen Monate hatten eine Reihe von Temperaturrekorden gebracht, das Jahr 2023 dürfte nach Einschätzung von Experten das global wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Stand Ende Oktober lag die mittlere Temperatur den Copernicus-Daten zufolge 1,43 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.

Der Wert vom 17. November sei die bisher grösste Abweichung vom geschätzten Durchschnitt eines Tages für die vorindustrielle Zeit – und nicht die höchste absolute Temperatur, teilte ein Copernicus-Sprecher mit. «Der Rekord für den wärmsten Tag (und Monat) liegt immer noch im Juli dieses Jahres, da im nördlichen Sommer deutlich höhere Temperaturen beobachtet wurden.»

«Globale Temperatur­rekorde werden in alarmierender Regel­mässigkeit gebrochen.»

Carlo Buontempo, Direktor beim ECMWF

Zugleich hiess es: «Während wir uns der im Pariser Abkommen festgelegten 1,5-Grad-Grenze nähern, rechnen wir damit, dass es in den kommenden Monaten und Jahren immer häufiger zu Temperaturanomalien kommt, die die 1,5- und 2-Grad-Grenzwerte im Vergleich zum vorindustriellen Niveau überschreiten.»

Der Copernicus-Direktor beim Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage, Carlo Buontempo, sagte: «Globale Temperaturrekorde werden in alarmierender Regelmässigkeit gebrochen.» Die Überschreitung der Grenzwerte von 1,5 beziehungsweise 2 Grad sei wegen der Erderwärmung zu erwarten gewesen, hätte aber dennoch erschreckende Auswirkungen, sagte Buontempo rund eineinhalb Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai.