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Mütter vom Plaza de Mayo
Argentinien trauert um Menschen­rechts­ikone

(FILES) Argentinian co-founder of the "Madres de Plaza de Mayo" human rights association Nora Cortinas, wears a white -symbol of the organization- and a green -symbol of activists in favor of the legalization of abortion- headscarf, during their weekly march at Plaza de Mayo square in Buenos Aires on July 05, 2018. Nora Cortiñas, a historic Madre de Plaza de Mayo who defied the Argentine dictatorship to claim for her son Gustavo, disappeared since 1977, and who accompanied since then the main struggles for human rights, died on May 30, 2024, at the age of 94, the organization Abuelas de Plaza de Mayo said in a statement. (Photo by EITAN ABRAMOVICH / AFP)
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In Argentinien ist die Mitbegründerin der Menschenrechtsgruppe Mütter von der Plaza de Mayo, Nora Cortiñas, im Alter von 94 Jahren gestorben. «In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von unserer Schwester im Kampf, Nora Cortiñas, der unbestrittenen Anführerin der Menschenrechtsbewegung in Argentinien», schrieb die Gruppe Grossmütter von der Plaza de Mayo, eine Schwesterorganisation der Mütter, am Donnerstag im Onlinedienst X. 

Die Aktivistinnen machen sich seit über 40 Jahren für Aufklärung über das Schicksal ihrer während der Militärdiktatur verschwundenen Kinder und Enkel stark. Cortiñas Sohn Gustavo, Mitglied der Jugendgruppe der linken Peronisten, wurde 1977 im Alter von 24 Jahren von Soldaten entführt und wird seitdem vermisst. 

Cortiñas schloss sich einer Gruppe von Frauen an, die auf dem Platz vor dem Präsidentenpalast in Buenos Aires, der Plaza de Mayo, Aufklärung forderten. Seitdem protestieren die Aktivistinnen wöchentlich dafür, dass das Schicksal ihrer verschwundenen Kinder und anderer Familienangehöriger aufgeklärt wird.

Argentiniens Militärdiktatur von 1976 bis 1983 war eine der brutalsten Militärregierungen Südamerikas. Zehntausende als Dissidenten beschuldigte Menschen wurden verhaftet, gefoltert, getötet oder verschwanden. Einige wurden aus Flugzeugen in den Río de la Plata oder in den Atlantik geworfen. Das Schicksal von rund 30.000 Menschen bleibt ungeklärt.

Cortiñas, die in Argentinien auch Norita genannt wurde und oft mit einem weissen Kopftuch zu sehen war, war Sozialpsychologin und Mutter von zwei Kindern. Sie nahm fast wöchentlich an den Versammlungen auf der Plaza de Mayo teil, ausser wenn sie als Vertreterin der Aktivistinnen ins Ausland reiste, und machte sich auch für die Rechte der indigenen Bevölkerung sowie für Frauenrechte stark. 

Präsident Javier Milei stand Cortiñas kritisch gegenüber. Der Rechtspopulist stellte die offizielle Zahl von bis zu 30.000 während der Militärdiktatur verschwundenen Menschen in Frage.

AFP/aeg