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Drastischer Preisanstieg
Japan gibt erstmals einen Teil der Reisreserve aufgrund hoher Preise frei

Mitarbeiter in der Koike-Reisladen, Tokyo, trägt am 14. Februar 2025 einen Sack Reis, umgeben von gestapelten Reissäcken.
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Japan verfügt über einen Notfallvorrat von einer Million Tonnen Reis. Seit einer besonders schlechten Ernte im Jahr 1995 ist es gesetzlich festgeschrieben, dass die Regierung eine solche Reserve vorhält.

In der Vergangenheit hat der Inselstaat bei Naturkatastrophen wie beispielsweise schweren Erdbeben auf diese nationalen Reisreserven zurückgegriffen. Es ist nun das erste Mal, dass ein Teil davon wegen Preissteigerungen freigegeben wird.

Preisanstieg von über 50 Prozent

Nachdem die Preise für Reis über Monate drastisch gestiegen waren, kündigte die japanische Regierung in Tokio an, einen Teil ihrer Notreserve freizugeben. Von einer Million Tonnen eingelagertem Reis würden 210’000 Tonnen auf dem Markt angeboten, sagte Landwirtschaftsminister Taku Eto am Freitag. Die Verbraucherinnen und Verbraucher hatten in den letzten Monaten mit einem Preisanstieg von über 50 Prozent zu kämpfen.

Kurz zuvor hatte Eto angemerkt, dass die Regierung normalerweise nicht in den Markt eingreife, er räumte aber ein, dass die jüngsten Preiserhöhungen «erhebliche Auswirkungen» auf das Leben der Menschen gehabt hätten. «Der Preisanstieg war zu stark, deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen», sagte Eto.

Laut offiziellen Angaben verzehren Japanerinnen und Japaner rund 51 Kilogramm Reis pro Kopf und Jahr. Damit hat sich der Reiskonsum binnen 60 Jahren etwa halbiert.

Händler horten Reis

Innerhalb eines Jahres ist der Preis für einen 5-Kilogramm-Sack Reis von 2023 auf 3688 Yen (22 Franken) Ende Januar gestiegen – eine Verteuerung um mehr als 80 Prozent. Grund dafür ist in erster Linie eine schlechte Ernte im Herbst 2023 nach einem Sommer mit Rekordtemperaturen. Die japanische Regierung hatte gehofft, dass sich die Lage nach der Ernte im Herbst 2024 entspannen würde. Doch die Preise stiegen weiter – vor allem, weil viele Händler Reis horten.

Der gelagerte Reis soll nun Mitte März an landwirtschaftliche Genossenschaften und Grosshändler verkauft werden und laut Medienberichten Anfang April zum Verkauf stehen.