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Gesundheit des Herzens
Alles ist besser als sitzen – sogar liegen

Sogar sich hinzulegen, ist gesünder für das Herz, als zu sitzen.
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Kaum zu glauben, dass frühere Generationen ihr Leben bewältigt haben, ohne den Energieverbrauch oder den Puls während ihrer Alltagsaktivitäten zu kennen. Gut, es gab auch noch keine Fitnesstracker, sodass die Menschen nicht mal wussten, wie es um ihre Atemfrequenz oder die Schlaftiefe in der letzten Nacht stand. Damit ist nun Schluss, denn ein internationales Team von Ärzten und Wissenschaftlern hat erfasst, welche Vorteile typische Bewegungsmuster während 24 Stunden für das Gewicht, die Blutfette und die Diabetesneigung haben und welche eher schädlich sind. Die Kurzfassung: Alles ist besser für das Herz als sitzen – sogar schlafen.

Die Forscher um Joanna Blodgett vom University College London werteten die Daten aus sechs Studien mit insgesamt mehr als 15’000 Teilnehmern aus, die mit Fitnesstrackern ausgestattet waren. Im «European Heart Journal» zeigen sie, welche Aktivität sich auf die untersuchten Parameter am günstigsten auswirkte. «Die Daten zeigten eine klare Hierarchie der günstigsten Alltagsbewegungen», schreiben die Forscher.

Sitzen war demnach am ungünstigsten. Für das Herz ist es hingegen am besten, wenn eine Phase von 30 Minuten mit starker körperlicher Anstrengung in den Tagesablauf integriert wird – wobei es sich schon günstig auf die Herzgesundheit auswirkt, wenn man fünf Minuten heftig in Wallung kommt, etwa indem man im Hampelmann-Modus springt oder mit voller Kraft in die Pedale eines Trimmrades tritt.

Je schwächer, desto länger

Wie gut welche Bewegung für Herz und Kreislauf ist, bestimmten die Wissenschaftler anhand des Verhaltens der Teilnehmer, ihres Gewichts, des Taillenumfangs, des Verhältnisses des «guten» Cholesterins HDL zum «schlechten» LDL und des sogenannten HbA1c-Werts, der als Indikator für eine diabetische Stoffwechsellage gilt. Was den kardialen Gesundheitsnutzen angeht, nimmt leichte bis mässige Bewegung den nächstbesten Platz ein, gefolgt von Stehen und Schlafen. Sich hinzulegen, ist demnach immer noch gesünder für das Herz, als zu sitzen – eine Erkenntnis, die sich im Büro wie im Homeoffice bald herumsprechen dürfte.

«Die Botschaft aus unseren Daten ist, dass schon kleine Veränderungen in der alltäglichen Bewegungsroutine Vorteile für das Herz bringen», sagt Joanna Blodgett in einer Pressemitteilung ihrer Universität. «Den grössten Nutzen sehen wir, wenn sitzende Tätigkeiten durch mässige bis heftige Anstrengungen ersetzt werden.» Diese könnten in einem kurzen Lauf, zügigem Gehen oder Treppensteigen bestehen – mithin in allem, was den Puls und die Atmung beschleunigen und den Menschen in Wallung kommen lasse, so Blodgett, «selbst wenn es nur für ein oder zwei Minuten ist».

Alle Aktivitäten ausser Sitzen eignen sich demnach dazu, die Herzgesundheit zu verbessern und das Risiko für Infarkt und Schlaganfall zu senken. Allerdings gilt auch, dass die entsprechende Bewegungsform umso länger dauern muss, je geringer die Intensität dabei ist. Unter Zeitmangel kann es daher zum Problem werden, sich körperlich mehr zu bewegen. Als einfachen Tipp für das Büro empfehlen die Forscher, die Arbeit mehrere Stunden an einem Stehtisch anstatt sitzend am Schreibtisch zu erledigen.

Zudem zeigt sich der grösste Nutzen von veränderten Aktivitätsmustern bei jenen, die sich zuvor am wenigsten bewegt haben. «Wir können deshalb Empfehlungen geben, die individuell passend sind», so Mark Hamer, der ebenfalls an der Studie beteiligt war. «Und das umfasst die vielen unterschiedlichen Abschnitte während eines typischen 24-Stunden-Tages.» Die Wissenschaftler hoffen auf diese Weise die Menschen zu mehr Bewegung zu animieren – vor allem zu solcher, die sie auf Dauer beibehalten und nicht nach einem kurzen Aufgalopp wieder sein lassen.

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