Antisemitismus-Vorwurf an Greta ThunbergLuisa Neubauer kritisiert Thunbergs Nahost-Posts
Die deutsche Klimaaktivistin distanziert sich von israelfeindlichen Beiträgen auf dem Instagram-Account von Fridays for Future International und kritisiert Greta Thunberg scharf.
![26.10.2023, Berlin: Luisa Neubauer, Aktivistin, steht vor dem Roten Rathaus während einer Pressekonferenz von Fridays for Future zur Klima-Bilanz eines halben Jahres der schwarz-roten Koalition. Moniert wurde während der Beiträge der Redner besonders der mangelnden Ausbau von Radwegen und zu wenig sozialer Wohnungsbau. Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Soeren Stache)](https://cdn.unitycms.io/images/3BjJxxMDKrEATglUY97cEQ.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=7R2kziP3ixQ)
Äusserungen der schwedischen Klimaschützerin Greta Thunberg und der Klimaschutzbewegung Fridays for Future International zum Nahostkonflikt sorgen derzeit für viel Kritik. Jetzt distanziert sich auch die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer von den israelfeindlichen Beiträgen auf dem internationalen Instagram-Account der Bewegung.
«Dass Greta Thunberg nichts Konkretes zu den jüdischen Opfern des Massakers vom 7. Oktober gesagt hat, enttäuscht mich», so Neubauer gegenüber «Zeit Online». Sie habe die Schwedin in der Vergangenheit «als ausserordentlich reflektiert und weitsichtig» erlebt. Die Erfahrungen der letzten Tage seien deshalb umso schmerzhafter.
«Es ist offensichtlich, dass gerade einiges zerbricht», so Neubauer. Es sei klar, dass es verschiedene Meinungen gebe, wenn es um Israel und Palästina gehe. «Das rechtfertigt aber weder Antisemitismus noch Desinformation. Und dass es das eben doch gibt, hat mich überrascht. Das habe ich nicht kommen sehen», so die Klimaschützerin.
![13.01.2023, Nordrhein-Westfalen, Erkelenz: Die Klimaaktivistinnen Luisa Neubauer und Greta Thunberg (l) stehen am dritten Tag der Räumung im von Klimaaktivisten besetzten Braunkohleort Lützerath. Der Energiekonzern RWE will die unter Lützerath liegende Kohle abbaggern - dafür soll der Weiler auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz am Braunkohletagebau Garzweiler II abgerissen werden. Foto: Henning Kaiser/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (KEYSTONE/DPA/Henning Kaiser)](https://cdn.unitycms.io/images/5f-7td7qqcWBLbl3oGI721.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=DbHuPJJS5kI)
Gegenüber dem «Spiegel» führt Neubauer aus: «Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas.» Sie setze sich persönlich dafür ein, dass globale Prozesse ausgesetzt würden, «bis wir sicher sein können, dass eine einzelne Gruppe nicht länger globale Fridays-for-Future-Accounts für Desinformation und Hass nutzen kann».
«Völkermord» gegen Palästinenser und «Apartheidsystem» Israels
Thunberg, die Fridays for Future mitgegründet hat, hatte vor rund einer Woche in sozialen Netzwerken zu einem Streik für Solidarität mit den Palästinensern aufgerufen und damit für Empörung gesorgt. In den Instagram-Beiträgen war etwa von «Völkermord» gegen Palästinenser die Rede sowie von einem «Apartheidsystem» Israels. Westlichen Medien wurde zudem «Gehirnwäsche» vorgeworfen, mit dem Ziel, dass Menschen an der Seite Israels stünden.
Am vergangenen Freitag hatte sie sich erneut für die Palästinenser starkgemacht. «Gerechtigkeit für Palästina» war auf einem Schild der 20-Jährigen zu sehen, das sie während eines Klimaprotests vor dem schwedischen Parlament in Stockholm in den Händen hielt. Mehrere Stimmen warfen Thunberg und ihrer Bewegung daraufhin Antisemitismus vor.
Fehler gefunden?Jetzt melden.