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Wahlen in einem Monat
Forscherin: Trump treibt Grönlands Unabhängigkeitsprozess voran

US-Präsident Donald Trump spricht im Oval Office des Weissen Hauses in Washington, DC, vor Vereidigung von Pam Bondi zur US-Generalstaatsanwältin am 5. Februar 2025.
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US-Präsident Donald Trump hat dem langjährigen Unabhängigkeitsprozess in Grönland nach Ansicht einer örtlichen Politikwissenschaftlerin mit seinen proklamierten Besitzansprüchen einigen Schwung verliehen. Die Frage einer möglichen Unabhängigkeit vom Königreich Dänemark werde auf der Insel zwar schon seit Jahrzehnten diskutiert, sagte die Professorin Maria Ackrén von der Universität von Grönland (Ilisimatusarfik) der Deutschen Presse-Agentur in Nuuk. «Aber ich denke, dass das hier vielleicht die Geschwindigkeit in Richtung Unabhängigkeit erhöhen könnte», meint sie. «Man kann zumindest sagen, dass Trump den Prozess beschleunigt.»

Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder mit forschen und teils drastischen Worten sein Ansinnen bekräftigt, die Kontrolle über Grönland zu übernehmen. Anders als 2019, als Trump während seiner ersten Amtszeit ein Kaufangebot für die grösste Insel der Erde abgab, werden seine Aussagen diesmal sowohl vom amerikanischen Nato-Partner Dänemark als auch von Grönland selbst sehr ernst genommen. 

Grönland wolle selbst entscheiden

Die Kontroverse um die Zukunft der aufgrund ihrer Lage strategisch bedeutsamen Insel dürfte auch den Wahlkampf vor der anstehenden Parlamentswahl in Grönland prägen. Die Volksvertretung in der Hauptstadt Nuuk stimmte am Dienstag dem Vorschlag des Regierungschefs Múte B. Egede zu, am 11. März ein neues Parlament zu wählen.

Dänemarks Premierministerin Mette Frederiksen und der Vorsitzende von Naalakkersuisut in Grönland, Mute B Egede, halten am 10. Januar 2025 eine Pressekonferenz in Kopenhagen. Dänische und grönländische Flaggen im Hintergrund.

Neben der Unabhängigkeitsfrage wird nach Einschätzung Ackréns vermutlich auch generell das grönländische Verhältnis zu Dänemark und zu Grossmächten wie den USA eine wesentliche Rolle spielen. Wobei ein Referendum über die Unabhängigkeit voraussichtlich erst viel später anstehen dürfte, vermutet die Wissenschaftlerin – vielleicht erst in 10 oder 20 Jahren.

Grönland ist weitgehend autonom, gehört aber – wie die Färöer-Inseln – offiziell zum Königreich Dänemark. Die Regierungen in Nuuk und Kopenhagen betonen mit Blick auf Trumps Aussagen immer wieder, dass die Grönländer selbst über ihre Zukunft entscheiden werden.

DPA/roy