Bundesratskandidatur der MitteMartin Pfister: «Unterscheide mich durch Persönlichkeit, Erfahrung und Herkunft von Markus Ritter»
Der Zuger Gesundheitsdirektor bewirbt sich für die Nachfolge von Viola Amherd. Erstmals hat er sich heute vor den Medien geäussert. Der Ticker zum Nachlesen.
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Zusammenfassung
Martin Pfister hat sich als Kandidat für die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd öffentlich vorgestellt. Der Zuger Gesundheitsdirektor betonte bei einer Medienkonferenz in Baar seine Exekutiverfahrung und seine Interessen für das Verteidigungsdepartement. Er würde dem VBS im Falle einer Übernahme langfristig (7 Jahre, zwei Legislaturperioden) vorstehen wollen, wobei er auf seine militärische Erfahrung als Oberst verwies.
Pfister hob seine Unterschiede zu Mitkandidat Markus Ritter hervor, besonders hinsichtlich Persönlichkeit, Erfahrung und Herkunft. Er erklärte, dass seine Erfahrung als Zuger Gesundheitsdirektor als Vorteil im Rennen um den Bundesratssitz gelten können. Er nahm auch Stellung zu einigen politischen Themen, unter anderem betonte er die Bedeutung stabiler EU-Beziehungen.
Pfister plant, sich intensiv auf die Bundesrats-Hearings vorzubereiten und seine Netzwerktätigkeiten zu intensivieren. Seine Prioritäten für das VBS erklärte er mit der Stärkung der Armee und der Glaubwürdigkeit im Verteidigungsbereich. Seine Kandidatur sieht er als echte Möglichkeit, die Zentralschweiz in der Bundespolitik zu stärken.
Die Wahl zur Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd findet am 12. März statt.
Die Medienkonferenz ist beendet
Die Fragen werden weniger, die Medienkonferenz ist beendet. Für Pfister geht es jetzt weiter zu den Einzelinterviews.
Frage zu Sprachkenntnissen
Erneut werden Pfisters Französischkenntnisse thematisiert. «Sie müssen noch weiterentwickelt werden», gibt er sich selbstkritisch. «Ich habe mein Französisch vor allem im Militär gelernt. Das ist aber eine recht lange Zeit her.»
Blöcke in der Regierung
Mühe bekundete Pfister mit Blöcken in der Regierung. Eine Regierung müsse integrierend sein und die Meinungen aller ihrer Mitglieder ernst nehmen. «Es wäre mein grosses Ziel, dass die Kollegialregierung funktioniert.»
Pfister würde lange VBS-Chef bleiben wollen
Pfister sagt, er würde im Falle einer Übernahme des VBS das Departement langfristig führen wollen. «Ich finde man muss sich committen. Wenn ein anderes Departement nach 1-2 Jahren frei werden sollte, würde ich von mir aus keinen Wechsel anstreben.» Zwei Legislaturen (7 Jahren) würde er angehen wollen. «Die Sicherheit wird eine Schlüsselfrage in den nächsten Jahren sein», betont Pfister nochmals.
Grösste Herausforderungen im VBS
Das Wichtigste und Drängendste im VBS sei die Herstellung der Leistungs- und Verteidigunsfähigkeit der Armee. Es fehle an vielen Orten, so der Oberst. Hier müsse man schnell machen, auch um die Glaubwürdigkeit zu wahren.
«Habe eine gewisse Gmögigkeit»
Parteipräsident Gerhard Pfister hatte auf eine Kandidatur verzichtet, weil sein «Gmögigkeitsfaktor» zu gering sei. Wie sieht das bei Martin Pfister aus? «Ich glaube, dass ich eine gewisse Gmögigkeit habe», so der Zuger. Schlussendlich müssten das aber andere beurteilen.
Frage zur EU
Es brauche gute und stabile Verhältnisse mit der EU, sagt Pfister. «Es ist unser wichtigster Handelspartner.» Er stehe hinter dem bilateralen Weg.
«Profi» bereitet ihn für Bundesrats-Hearings vor
Pfister erzählt, er habe ein Team zusammengestellt, um sich bestmöglich für die anstehenden Bundesrats-Hearings in Bern vorzubereiten. Er möchte die Namen seines PR-Chefs nicht bekannt geben, aber es sei «ein Profi», versichert der Zuger Gesundheitsdirektor. Zudem werde er in den kommenden Wochen viel Zeit in Networking investieren.
Unterschiede zu Markus Ritter
Wie unterscheiden Sie sich zu Markus Ritter, will ein Medienschaffender wissen. «Mit der Persönlichkeit und meiner Erfahrung. Ich habe grossen Respekt vor Markus Ritter und was er geleistet hat als Bauernpräsident. Aber es gibt grosse Unterschiede zwischen uns bei Herkunft, Erfahrung und Persönlichkeit», sagt Pfister.
Fragen auf Englisch
Ein Journalist stellt nach dem Stolperer auf Französisch jetzt auch noch eine Frage auf Englisch (zu Gerhard Pfister). Ganz fies! Der Zuger Gesundheitsdirektor reagiert aber gelassen und antwortet ebenfalls souverän in der Weltsprache.
Fragen auf Französisch
Beim Vortrag seiner Präsentation sprach Pfister souverän und ohne Holperer auf Deutsch und Französisch. Jetzt bei der ersten Frage zu den Problemen im VBS aus dem Welschland kommt er etwas ins Straucheln. Man müsse die Probleme analysieren und dann Entscheidungen treffen.
Start der Fragerunde
Jetzt können die Journalisten Fragen stellen. Wolle er denn wirklich Bundesrat werden oder erweise er nur seiner Partei einen Dienst? Der Kandidatenmangel sei nicht wegzudiskutieren, sagt Pfister. Das sei aber auch eine Chance für Kandidaturen aus den Kantonen. Er meine es ernst.
Pluspunkt Herkunft Zentralschweiz
Pfister betont die Wichtigkeit der Zentralschweiz für das ganze Land. Seine Herkunft war im Vorfeld als Pluspunkt gegenüber Markus Ritter gewertet worden, der aus der Ostschweiz kommt.
«Kenne Kommissionszimmer in Bern noch kaum von innen»
«Sie werden mich gleich fragen, wie es denn neben der Armee mit meinen Dossierkenntnisse aussieht. Ich kenne die Kommissionszimmer in Bern noch kaum von innen. Doch ich werde die nächsten zwei Wochen intensiv nutzen, um das zu ändern.»
«Heimischer in Kasernen als im Bundeshaus», VBS «besonders reizvoll»
Pfister sagt, es sei zwar zweitrangig, welches Departement ihm zugeteilt würde. Gerade das sonst unbeliebte VBS sei für ihn mit seiner Armee-Vergangenheit als Oberst aber besonders reizvoll. Die Kaserne sei ihm vertrauter als das Bundeshaus, meint er mit einem Lächeln. «Im VBS würde ich zuerst sorgfältig ergründen wollen, welche Aufgaben und Probleme es zuerst anzupacken gilt.» Auch sein Sohn sei gerade jetzt in der Armee.
Pfister betont Exekutiverfahrung
Pfister hebt seine Exekutiverfahrung in Zug hervor. Sein Motto sei «professionell und unkompliziert». Zug gehöre zu den besten Gesundheitsdirektionen in der Schweiz und er habe daran mitgearbeitet. Er glaube, dass ihm solches Wirken das auch im Bundesrat gelingen könnte.
Pfister: Bin Politiker aus Leidenschaft
Jetzt spricht Pfister. In den letzten Tagen sei häufig vom «grossen Unbekannten» die Rede gewesen. «Ich bin zwar grossgewachsen, aber über die Kantonsgrenzen hinaus kennen mich tatsächlich nur wenige.» Er freue sich darauf, das zu ändern in den nächsten Wochen.
Zuger Präsident sieht echte Chancen
Pfister sei vielleicht nicht der Favorit auf die Nachfolge im Vergleich mit Bauernpräsident Markus Ritter. Doch heute sei der erste Schritt von vielen, die noch folgen werden, kündigt Rust an.
Begrüssung
Kantonalpräsident Peter Rust begrüsst die Anwesenden. Man sei stolz, dass man mit Martin Pfister einen Politiker aus den eigenen Reihen habe nominieren können. Pfister sei ein integrer Politiker, nicht bekannt für Schnellschüsse und bringe das nötige Rüstzeug für den Bundesratsjob mit. «Ja, er kann das, und Ja, er will das.»
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