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Grosses Echo auf Aktion im Tessin
Gambarogno verkauft Rustici für einen Franken – und warnt Deutschschweizer

Die Beliebtheit der Tessiner Rustici ist ungebrochen.
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In einem Rustico im Tessin würden viele gerne ihre freien Tage im Sommer verbringen. Seit Jahrzehnten werden alte Ställe saniert und als Ferienhäuschen genutzt. Böte sich da nicht die Gelegenheit, aussterbende Dörfer wiederzubeleben? Das schwebt der Gemeinde Gambarogno vor.

Die Gemeinde am Lago Maggiore auf der gegenüberliegenden Seite von Ascona und Locarno hat deshalb eine Sonderaktion gestartet, mit der sie verfallene Rustici im Weiler Monti di Sciaga für einen symbolischen Franken verkauft, wie SRF berichtet. Das findet Anklang. Schon Hunderte von Interessentinnen und Interessenten hätten sich gemeldet. «Wir haben nicht mit so viel Interesse gerechnet», sagt Gemeindepräsident Gianluigi Della Santa.

Die Häuschen stehen in einem Weiler, hoch oben am Berg. Die Bedingung für einen Kauf: Sie müssen stilecht wiederaufgebaut werden.

Die Steinhäuschen sollen stilecht wiederaufgebaut werden.

Ein solcher Umbau der oftmals stark zerfallenen Häuschen kostet Zehntausende von Franken. Zudem dauert er lange, weil Auflagen der Behörden eingehalten werden müssen. Vielleicht sei es vielen nicht klar gewesen, was es für sie bedeute, wenn sie ein solches Rustico kaufen würden, versucht Della Santa sich die hohe Nachfrage zu erklären.

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Wie viele Steinhäuschen im Rahmen der Ein-Franken-Aktion verkauft werden, wird der Kanton Tessin im laufenden Jahr entscheiden. Danach befindet das Gemeindeparlament von Gambarogno darüber, wie genau die Rustici umgebaut werden können. Statt Einzelpersonen könnte auch eine Stiftung den Wiederaufbau des Weilers bei Indemini finanzieren.

Nicht bloss ein Ferienhaus an der Sonne

Monti di Sciaga soll nicht ein Ferienort für Leute werden, die sich nicht integrieren wollen, gibt Della Santa zu bedenken. Er habe nichts gegen Deutschschweizer Touristen, die ein Rustico kaufen. «Aber ich sehe es nicht gern, wenn Leute kommen, die überhaupt keine Lust haben, sich zu integrieren, die kein einziges Wort Italienisch reden.» Wer ein Rustico kaufe, müsse dazu bereit sein, sich auf die Geschichte des Ortes einzulassen. Das sei nichts für Menschen, die nur ein Ferienhaus an der Sonne wollen.

Der Wiederaufbau der zerfallenden Häuschen ist oft langwierig und teuer.

Die einen oder anderen Kaufinteressentinnen und -Interessenten dürften Della Santas Aussagen abschrecken. Die Nachfrage nach Tessiner Rustici ist bei Deutschschweizern aber ungebrochen gross. Und in der Corona-Krise hat sie sogar noch zugenommen.

Das freut manche, die bereits ein Rustico haben. Die Tourismusorganisation von Bellinzona hat einheimische Rustico-Besitzerinnen und -Besitzer dazu angeregt, ihre Häuschen zu vermieten. Auf sie warten satte Einnahmen.

oli