Samsungs neustes Fitness-Gadget im TestDrei Highlights und zwei Enttäuschungen beim Galaxy Ring
Mit dem ersten Tracking-Ring macht Samsung gleich sehr viel richtig. Aber eine Entscheidung hinterlässt unseren Tester ratlos.
- Unser Autor hat den Galaxy Ring von Samsung einen Monat lang getestet.
- Der Ring ist diskret und ideal für Schlaftracking in der Nacht.
- Die Ladestation ist innovativ und verhindert Verlust des Rings.
- Der Ring funktioniert nur mit Android, nicht mit iPhones.
Vor ziemlich genau einem Jahr hat Samsung den Galaxy Ring (430 Franken) angekündigt. Bis er in die Schweiz kam, wurde es Ende 2024. Das sind die Highlights und Enttäuschungen nach über einem Monat mit dem neuen Fitness-Gadget:
Dezentes Tracking
Samsung hat mit dem Galaxy Ring das Rad nicht neu erfunden. Es ist ein Fitnesstracker in Ring-Form, wie man ihn schon von Oura oder Ultrahuman kennt.
Der grosse Vorteil solcher Ringe ist dann auch das erste Highlight am Galaxy Ring: Er ist diskret, und viele Leute tragen in der Nacht lieber Ringe als Uhren oder Armbänder. Denn nur wenn man Fitnesstracker auch in der Nacht trägt, können sie Daten zum Schlaf liefern.
Ebenfalls hilfreich ist die Ausdauer dieser Ringe. Da sie keine stromfressenden Bildschirme haben, hält der Akku angenehm lang. Beim Galaxy Ring ist es in etwa eine Woche, bis man wieder laden muss.
Beste Ladestation
So konventionell der Ring daherkommt, so überraschend ist die Ladestation. Andere Hersteller haben Ladesockel, die man an den Strom anschliesst und auf die man die Ringe zum Laden draufstecken muss. Samsung hat ein Ladeböxli mit eingebautem Akku.
Dieser kann den Ring etwa 1,5-mal aufladen. Zudem verhindert die Box dank des schliessbaren Deckels, dass das teure Mini-Gadget runterfällt oder gar verloren geht. Gerade wenn man in die Ferien fährt, ist die Samsung-Lösung die beste von allen Ring-Herstellern.
Schnipp und klick
Wenn der Galaxy Ring mit einem Samsung-Handy verbunden ist (dazu gleich mehr), gibt es eine spannende Zusatzfunktion: Man kann den Ring auch als Bediengerät nutzen.
In der Kamera-App kann man zweimal den Ringfinger mit dem Daumen zusammentippen und schon wird ein Foto geschossen. Das ist zwar noch ziemlich rudimentär, dürfte aber der erste Schritt hin zu Ringen als Bediengerät sein. Gerade von Apple gibt es schon sehr viele Patente, die zeigen, dass so ein Fitness-Ring eben dereinst auch ein Bediengerät werden könnte.
Und nun zu den Enttäuschungen.
Fast wie E.T.
Damit Fitnesstracker Daten aus unserem Körper erfassen können, müssen sie mit LED-Lichtern unter die Haut leuchten. Das sieht man bei Smartwatches oder Ringen hin und wieder in der Nacht, wenn die Sensoren unten am Gerät rot oder grün leuchten.
Beim Galaxy Ring sieht man das nicht hin und wieder. Man sieht es die ganze Nacht. Der Ring strahlt wie ein Weihnachtsbaum mit rotem und grünem Licht. Wenn man mal in der Nacht aufwacht und der eigene Finger leuchtet wie bei E.T., ist das schon surreal. Hat das bei Samsung wirklich jemand eine gute Idee gefunden?
Nur mit Samsung
Die zweite Enttäuschung dreht sich um die Kompatibilität. Der Galaxy Ring harmoniert nämlich nur mit Android-Geräten. Wer ein iPhone hat, muss zu anderen Ringen greifen. Genauso wie die Apple Watch nur mit iPhones funktioniert, funktioniert der Samsung-Ring nur mit Android-Geräten.
Möchte man die Bediengeste für die Kamera nutzen, muss es sogar ein Samsung-Handy sein. Ist es denn wirklich zu viel verlangt, dass Hersteller wie Samsung (und auch Apple) endlich mal über den eigenen Schatten springen und mit diesen Exklusivitätstricks aufhören?
Fazit: Samsungs Ring ist ein guter erster Wurf. Wer schon ein Samsung-Handy hat, keine Uhren mag und dennoch seine Fitnessdaten überwachen möchte, dürfte daran Freude haben. Es lohnt sich aber, auch die Ringe der Konkurrenz anzuschauen, denn die technischen Unterschiede zwischen den Herstellern sind aktuell nicht sehr gross.
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