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Meinung

Feier von Odermatt, von Allmen und Co.
Nur haar- oder auch kopflos?

Marco Odermatt aus der Schweiz lächelt während der Siegerehrung bei der Herren-Abfahrt der FIS Alpinen Skiweltmeisterschaften 2025 in Saalbach, Österreich.
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Freude ist Freude, sie kommt spontan und ist ungeplant. Grosse Triumphe – und das ist der Schweiz bei der Ski-WM in Saalbach mit ihren Medaillen gelungen – werden gross gefeiert. Dazu gehören manchmal im Sport auch Rituale.

Die Schweizer Ski-Nationalmannschaft, zumindest die Männer des Teams, hat sich dazu entschlossen ihre Haare zum Teil abzurasieren, darunter Franjo von Allmen, Alexis Monney und natürlich Marco Odermatt.

«Entschlossen», das zeigt schon, dass es keine spontane Idee der Freude gewesen ist, sondern es war geplant. Irgendwer also hätte sich die Frage stellen können: Ist das nun eine gute Idee oder peinlicher Schwachsinn?

Wie es dazu kam, hatte Alexis Monney beim Schweizer Fernsehen verraten: «Die Trainer haben am Samstag gewettet, dass bei einem Schweizer Doppelsieg alles wegmuss. Da es nur Gold und Bronze war, kam nur ein Teil der Haare ab», erzählte der Bronzemedaillengewinner. Weltmeister Franjo von Allmen analysierte später auf Instagram: «Je genauer du hinschaust, desto schlimmer wird es.»

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Nicht alles bierernst nehmen, das sollte auch dieser Text. Er muss ja kein Spielverderber sein. Aber könnte es dennoch sein, dass 24 gesenkte Männerhäupte, die sich, wie es bei nau.ch heisst, eine «Fleischkappe» auf den Kopf fräsen haben lassen, doch zu viel des Guten ist?

Manch einer dürfte sich im besten Fall an die Frisur von Franz Hohler erinnert fühlen. Oder der deutsche Kanzlerkandidat Friedrich Merz könnte, auf dem Bild das Franjo von Allmen auf Instagram teilte, unerkannt verborgen sein. Auch erinnern die Frisuren an den leider zu früh verstorbenen Prodigy-Sänger Keith Flint. «Smack My Bitch Up», war einer seiner grössten Hits.

Und damit sind wir bei Männern: Sport, gerade Mannschaftssport, ist oft voller Rituale, und unter Männern ist er auch oft voller: Männlichkeitsrituale. Zudem hat das Haareabschneiden etwas von einem Stammeskult. Auch weil manch einer der Skifahrer, Trainer und Betreuer ja nun ein eingefrästes Schweizer Kreuz auf seinem Kopf trägt (was Friedrich Merz optisch einschliesst, aber qua deutscher Identität dann doch ausschliesst).

Die einen werden sagen, das sei ungetrübte Freude und: Nationalstolz olé. Die anderen werden denken: Muss das sein? Nur haar- oder auch kopflos? Dieser Kommentar gehört zur «Muss das alles sein?»-Sorte.