Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Blue-Origin-Mission
Feministischer Weltraum-Trip mit Katy Perry und Lauren Sánchez geht nach hinten los

Unternehmerin Lauren Sánchez, Aktivistin Amanda Nguyen, Sängerin Katy Perry, TV-Moderatorin Gayle King, die einstige Nasa-Wissenschaftlerin Aisha Bowe  und Filmproduzentin Kerianne Flynn posieren in Raumanzügen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk
In Kürze:
  • Die New-Shepard-Rakete absolvierte einen elfminütigen Flug mit sechs prominenten Frauen.
  • Katy Perry sorgte mit theatralischen Gesten bei der Landung für Diskussionen.
  • Lauren Sánchez organisierte die Mission zur Förderung weiblicher Präsenz in der Raumfahrt.
  • Kritische Stimmen bezeichnen den Flug als verschwenderisches Luxusprojekt.

Um 8.30 Uhr Ortszeit hob die New-Shepard-Rakete in Texas ab. 11 Minuten später, um 8.41 Uhr, setze die Kapsel, getragen von drei Fallschirmen, wieder sanft im Wüstensand auf.

An Bord des Raumgefährts waren sechs Frauen, die aus ganz verschiedenen Tätigkeitsfeldern stammen: Popstar Katy Perry etwa, aber auch eine ehemalige Nasa-Wissenschaftlerin und eine Bürgerrechtsaktivistin. Initiiert hatte den Space-Quickie Lauren Sánchez, Unternehmerin und Journalistin, verlobt mit Jeff Bezos.

Wohl ihrem Berufsprofil entsprechend tat sich insbesondere Katy Perry bei der kurzen Mission mit grossen Gesten hervor. Sie pflückte vor dem Boarding noch eine kleine Blume, die sie dann zurück auf der Erde noch in der Tür der Raketenkapsel bedeutungsvoll der Sonne entgegenreckte. Danach hüpfte sie die zwei Stufen runter, kniete auf den staubigen Boden und küsste diesen.

Katy Perry küsst nach der Rückkehr von einem Raumflug mit Blue Origin New Shepard NS-31 den Boden in Van Horn, Texas, April 2025.
Die New-Shepard-Kapsel landet in der Wüste und wirbelt eine Staubwolke auf.

Die Bilder, die unmittelbar nach der Landung entstanden sind, werden nun durch die sozialen Medien gereicht. Sie sorgen für Belustigung – und Ratlosigkeit. Wie sich Perry verhielt, wirkte doch leicht überproportional zum Geschehenen.

Und was sollte dieser Flug eigentlich?

Die New Shepard-Rakete von Blue Origin startet vom Launch Site One in Van Horn, Texas, mit der ersten rein weiblichen Astronauten-Crew seit 1963.

Lauren Sánchez hatte 2024 angekündigt, dass sie mit einer rein weiblichen Crew ins All fliegen wolle. Sie wolle mit Frauen reisen, die «wirklich etwas bewegen, die Einfluss und eine Botschaft haben». Sánchez hat mit 40 Jahren die Pilotinnenlizenz erworben. Es gehe ihr um die Sichtbarkeit von Frauen in der Raumfahrt und in der Aviatik generell.

Der Flug war in der Tat der erste rein weibliche Weltallflug seit dem Soloflug von Walentina Tereschkowa im Jahr 1963.

Praktischerweise hatte Lauren Sánchez mit ihrem Verlobten die nötigen Verbindungen: Amazon-Chef und Blue-Origin-Gründer Jeff Bezos flog 2021 beim ersten Flug selbst mit der New Shepard ins All – er will private Weltraumflüge zum Geschäft machen. Reservationen sind bereits möglich, die Aufmerksamkeit rund um den Flug der sechs Frauen hat natürlich Werbewirkung. Die Kosten des jüngsten Flugs sind nicht bekannt.

«Echter Endzeit-Scheiss», findet Emily Ratajkowski

Doch die Promi-Mission wird nun vor allem als Luxustrip einer privilegierten Bubble wahrgenommen. Model Emily Ratajkowski etwa sagt in einem Tiktok-Video, dass sie «angewidert» sei von diesem Projekt. Die Raumfahrt verschwende enorm viele Ressourcen – und Amazon sowieso. Wozu also das alles? Sich so etwas zu leisten, sei «echter Endzeit-Scheiss», sagt Ratajkowski.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Wenig zuträglich war dabei, dass die Kurzzeit-Astronautinnen allesamt aufwendig gestylt zum Flug antraten. Die neu entworfenen Anzüge würden «etwas Pep ins All bringen», meinte Sánchez mal gegenüber der «New York Times». Katy Perry bezog sich womöglich darauf, als sie sagte: «We put the ass in astronaut.»

Auch aus Hollywood schalteten sich kritische Stimmen ein. Schauspielerin Olivia Munn sagte in einem Podcast, dass es gerade wirklich wichtigere Dinge zu erledigen gebe und dass man die Millionen sinnvoller hätte einsetzen können. Auf sie wirke das «gierig».

«Immerhin hat der Flug ein paar wirklich gute Memes hervorgebracht», kommentierte ihre Kollegin Olivia Wilde zynisch und teilte eine kleine Sammlung von Internetwitzen, die über die Promi-Mission gemacht wurden.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Oprah Winfrey lobt die Mission

Die Astronautinnen selbst verteidigten ihr Projekt nach der Landung. TV-Moderatorin Gayle King sagte, dass die Reaktionen von jungen Frauen und Mädchen für sich sprechen würden. «Was das für sie bedeutet, kann man spüren.» Kings gute Freundin Oprah Winfrey, die beim Start vor Ort dabei war, sagte, mit der Mission hätten die Frauen «echten Mut» gezeigt.

Also, was war diese Mission jetzt, feministisches Statement oder Endzeit-Luxus? Kommt wohl darauf an, von wo aus man zugeschaut hat.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.