Riesenslalom in LienzRast rast in die Weltspitze – und verhindert ein Debakel
Lara Gut-Behrami fehlt, Wendy Holdener scheidet aus, Michelle Gisin enttäuscht: In die Bresche springt Camille Rast, das Talent scheint sein Potenzial endlich abzurufen.
Es ist das grosse Rätselraten vor jedem Rennen: Wer ist dabei – und wer fehlt diesmal? Corona wütet im Skizirkus, vor allem im Frauen-Weltcup grassiert das Virus. Vor Weihnachten in Courchevel durften mit Lara Gut-Behrami, Katharina Liensberger und Alice Robinson drei der Weltbesten nicht starten, in Lienz fiel mit Gut-Behrami, Mikaela Shiffrin und Maryna Gasienica-Daniel erneut ein hochkarätiges Trio im Riesenslalom aus.
Federica Brignone (4.) sagte denn auch gegenüber Eurosport: «Wird es in den nächsten Wochen noch schlimmer, dann muss man sich die Frage nach Sinn und Unsinn stellen.» Zumal auch diverse Betreuer am Virus erkrankt sind.
Von den Absenzen zu profitieren vermochte Tessa Worley. Die 157 Zentimeter kleine Französin siegte vor Petra Vlhova und Sara Hector – für die Weltmeisterin von 2013 und 2017 war es der 15. Sieg im Riesenslalom.
Die Verunsicherung wird grösser
Aus Schweizer Sicht vermochte einzig Camille Rast zu überzeugen. Die Walliserin ist erst 22, und doch war ihr Durchbruch im Weltcup schon einige Saisons früher erwartet worden. 2017 wurde sie Weltmeisterin bei den Juniorinnen, zwei Jahre später holte sie den nationalen Meistertitel.
Das Pfeiffer’sche Drüsenfieber und ein Kreuzbandriss jedoch warfen das grosse Talent zurück, Rast verpasste deswegen fast zwei Saisons. Nach den Rängen 9 und 12 vor Weihnachten in Courchevel resultierte in Österreich Platz 7 – es ist das beste Riesenslalom-Ergebnis in ihrer Karriere. Und: Rast scheint sogar noch Reserven zu besitzen, sie dosierte das Risiko geschickt.
Zweitbeste Schweizerin war Andrea Ellenberger als 19., zwei Positionen dahinter klassierte sich Michelle Gisin. Noch sieben Tage zuvor war die 28-Jährige in Courchevel überraschend Dritte geworden, nun jedoch funktionierte kaum mehr etwas. Sie habe den Rhythmus nie gefunden, sagte Gisin, «das heute war gar nichts. Ich versuchte es mit der Brechstange, machte zu viele Fehler.»
Ein mögliches Top-10-Ergebnis verpasste derweil Wendy Holdener: Im zweiten Lauf verlor sie nach ansprechender Fahrt unmittelbar nach der letzten Zwischenzeit einen Ski und rutschte auf dem Hintern ins Ziel. Corinne Suter und Simone Wild hatten den zweiten Durchgang verpasst.
Weiter geht es am Mittwoch mit einem Slalom, wieder wird es sich um ein «Geisterrennen» ohne Zuschauer handeln. Weil auch FIS-Rennchef Peter Gerdol am Coronavirus erkrankt ist, vertrat ihn in Lienz Markus Mayr. Und dieser meinte: «Klar, die Verunsicherung bei den Fahrerinnen wird grösser. Und es wird wohl leider viele weitere Ausfälle geben. Sicher ist nur, dass nichts mehr sicher ist.»
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