Kolumne «Dorfgeflüster»Ein Wellensittich überquert den See
In Stäfa trällert ein Wellensittich vom Baume, der wenige Stunden zuvor in Wädenswil ausgebüxt war. Es ist nicht das erste ungewöhnliche Tier, das in der Region für Aufregung sorgt.
Eigentlich finden die Seeüberquerungen jeweils im August statt. Das war einem Wellensittich aus Wädenswil aber gänzlich egal. Vergangene Woche büxte er aus seiner Voliere aus, um die Umgebung zu erkunden. Seinen Kameraden hat er dort zurückgelassen. Wenige Stunden später staunten Passanten auf der anderen Seeseite in Stäfa nicht schlecht, als ein kleiner grün-gelber Sittich von einer Föhre hinunterzwitscherte.
Was der Vogel dort wollte? Gesichtet wurde er jedenfalls zwischen dem Altersheim Lanzeln und einer Sprachheilschule. Letztere dürfte für den Vogel vielleicht von Interesse gewesen sein, können manche Wellensittiche doch einzelne Worte nachkrächzen.
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Lange blieb er an besagter Stelle aber nicht. Kaum von den Passanten gesichtet, flatterte er weiter. Noch immer wird er von den Besitzern gesucht, wie mehreren Einträgen in den sozialen Medien zu entnehmen ist. Wer den kleinen Ausreisser sieht, wird gebeten, es der Schweizer Tiermeldezentrale STMZ zu melden.
Auch wenn kaum zwei Wellensittiche in der Seeregion umherflattern: Wer einen findet, sollte auf «den grossen Zeh» achten, wie es in einem Facebook-Beitrag beschrieben wird. Dort hat der Vogel aus Wädenswil eine kleine Narbe.
Es ist nicht das erste exotische Tier, das seinen Käfig hinter sich gelassen hat. Der Fall erinnert an das Jahr 2012, als aus dem Zoo Zürich das Kapuzineräffchen Kelso ausgerissen ist. Diese Zeitung hatte damals von einer Leserin die Meldung erhalten, sie habe den Affen am linken Seeufer gesichtet. Einen Tag später soll ihn eine andere Leserin am rechten Ufer gesehen haben. Wie das Äffchen damals die Seeüberquerung geschafft haben soll, ist bis heute unklar. Kelso wurde bis heute nicht gefunden. Es darf gehofft werden, dass den Wädenswiler Wellensittich ein glücklicheres Schicksal ereilt.
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